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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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dachte Seilloah beiläufig. Dieser Mann nahm einen Schwerthieb im Kampf ohne Murren hin, hörte jedoch nicht auf zu maulen und zu zucken, wenn sie die Wunde zusammennähte. Selbst wenn sie tausend Jahre lebte, würde sie die Menschen niemals verstehen, sagte sich die Hexe gereizt. Schon gar nicht die Krieger. Vor allem keine Männer. Man konnte nicht mit ihnen leben, allerdings konnte man sie auch nicht alle fressen.
    Erst als Seilloah die Fäden verknotet hatte und sich mit einem erschöpften Seufzer zurücklehnte, gab Davro ein nervöses Räuspern von sich. Müde sahen die anderen ihn an.
    Der Oger räusperte sich erneut. »Es gibt da etwas, das ihr wissen solltet. Ich … Ich meine, bevor ich Valescienn getötet habe …«
    Seilloah richtete sich ruckartig auf, und Losalis starrte den Oger erstaunt an. Dann jubelten beide gleichzeitig.
    »Davro, das ist ja fantastisch!«, rief der General, der breit grinste und sich fast vor Freude verschluckte. »Wenn ich dich bezahlen würde, dann würde ich dir jetzt einen Bonus geben.«
    »Danke«, erwiderte der Gelobte gelassen.
    »Wir müssen es unbedingt Corvis mitteilen, sobald er zurückkommt«, meinte Seilloah. »Das sind die besten Neuigkeiten, die er in den letzten Monaten gehört hat!«
    Die Miene des Ogers wurde ausdruckslos. »Genau darauf wollte ich zu sprechen kommen.« Seilloah und Losalis verstummten. Davro schüttelte den Kopf. »Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte nicht überlegt, es euch nicht zu erzählen«, gab er zu. »Aber was auch immer ich sein mag, ich bin jedenfalls niemand, der eidbrüchig wird, und ich habe geschworen, Corvis nach besten Kräften zu helfen.« Er machte eine kleine Pause. »Er ist gefangen genommen worden.«
    Das einzige Geräusch im Zelt war das Knistern der brennenden Kerze. Langsam, als hätte er Angst, etwas verpasst zu haben, beugte der General sich vor.
    »Woher weißt du das?«
    Davro wiederholte wortwörtlich das Gespräch, das er mit Valescienn geführt hatte, und schüttelte den Kopf, als Losalis andeutete, dass Audriss’ General möglicherweise gelogen haben könnte.
    »Das glaube ich nicht. Ich gebe zu, dass es eine Weile her ist, aber ich kannte den Mann seit langem und habe auch schon neben ihm gekämpft. Bei so was blufft er nicht.«
    »Warum benutzen sie Corvis dann nicht als Geisel, um uns zum Aufgeben zu zwingen?«, erkundigte sich Seilloah leise.
    »Ich glaube nicht, dass Audriss ihn hat«, erklärte Davro. »Und zwar deshalb, weil Valescienn es eben nicht getan hat. Ich glaube, es ist der Regent, Seilloah. Herzog Lorum und Rheah Vhoune. Sie haben ihn.«
    »Sodomie und Verdammnis!« Es war, soweit sie wusste, das erste Mal, dass Seilloah Losalis fluchen hörte. Er war aufgesprungen und marschierte in dem kleinen Zelt auf und ab. »Was machen wir jetzt? Wir haben weder die Zeit noch genügend Leute, um nach ihm zu suchen.« Er fuhr zu Seilloah herum. »Was ist mit Magie?«
    Die Hexe schüttelte traurig den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wo er steckt. Und selbst wenn ich es wüsste oder erraten könnte, würde die Distanz vermutlich verhindern, dass ich etwas Sinnvolles bewerkstelligen könnte. Es gibt nun mal sehr klare Grenzen für die Art von Magie, die ich beschwören kann.«
    »Dann sind wir also königlich am Arsch?«
    Seilloah tippte sich mit dem Zeigefinger ans Kinn. »Vielleicht nicht. Ich glaube, ich hab da eine Idee.« Sie sah zu ihren beiden Gefährten hoch. »Es ist absolut die haarsträubendste, absurdeste Idee, die jemand von uns jemals ausgebrütet hat, aber ich denke nicht, dass wir eine Wahl haben. – Losalis, gibst du mir bitte das Pergament und die Tinte von dem Tisch da hinten? Danke. Edle Herren, ich werde Euch meinen Vorschlag jetzt unterbreiten, aber bitte versucht, mich nicht allzu laut anzubrüllen.«

22
    Das Schwert pfiff durch die Luft, als der Angreifer wild und unkontrolliert zuschlug. Corvis duckte sich unter der Klinge hindurch, schlug mit dem Griff von Spalter zu und spürte den Aufprall, als die schwere Waffe im Bauch seines Gegners landete. Das Kettenhemd des Söldners linderte zwar die Wucht des Schlages, trotzdem stieß der Mann mit einem schmerzhaften Grunzen die Luft aus. Er stürzte nicht zu Boden, aber er krümmte sich, und das genügte. Corvis richtete sich auf und hob dabei die rechte Hand, als wollte er ihm einen Kinnhaken versetzen, und Spalters Klinge durchtrennte den Kiefer seines Widersachers. Etwas Warmes spritzte ihm über die Faust und den

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