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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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zurück und wob ein Muster in die Luft, während Ellowaine und Espa ihre Waffen zückten.
    »Ich werde jetzt einen Zauber wirken«, erklärte die Magierin schlicht. »Wenn wir Verbündete bleiben, schicke ich dich dorthin. Wenn nicht, werde ich dich dort, wo du stehst, verbrennen, wegen Verbrechen gegen das Königreich und die Gilden. Also, was ist dir lieber?«
    Corvis stand ebenfalls auf, und seine Hand schwebte unmittelbar über dem Griff der infernalischen Waffe an seinem Gürtel. »Wenn ich beschließe, nicht zuzulassen, dass du diesen Zauber wirkst, glaubst du denn wirklich, du hättest die Chance dazu?«
    »Wie entscheidest du dich?«, wiederholte sie unerschütterlich.
    Keiner bewegte sich. Selbst der Staub, den sie in dem Raum aufgewirbelt hatten, schien zu erstarren, so als würde sogar das Gebäude die Luft anhalten.
    Dann lächelte Corvis und ließ die Hand von Spalters Schaft sinken. Die Hexe und die Krieger entspannten sich ebenfalls und seufzten vernehmlich auf.
    Rheah nickte nur. »Also, bist du bereit?«
    »Das bezweifle ich stark. Bringen wir es hinter uns, bevor ich einen meiner seltenen Anfälle von gesundem Menschenverstand erleide.«
    »Sehr gut.« Rheah entspannte die Arme und richtete sich auf. »Allerdings sollte ich dich warnen, dein Ziel mag dir vielleicht ein bisschen merkwürdig vorkommen.«
    »Merkwürdig?«
    »Na ja, du betrittst immerhin einen Ort – das heißt, ›Ort‹ ist vielleicht nicht der richtige Begriff dafür, aber er muss genügen –, also einen Ort, der durch Magie dafür geschaffen wurde, einen Dämonenlord festzuhalten. An einem solchen Ort ist nichts natürlich, auf keine Weise und in keiner Form. Das Schlimmste wirst du jedoch nicht sehen. Mit etwas Glück wird dein Verstand das, was du wahrnimmst, so interpretieren, dass du nicht vollkommen überschnappst. Trotzdem wird es dir wie etwas erscheinen, das du noch nie zuvor gesehen hast.«
    »Fantastisch. Können wir jetzt endlich loslegen?«
    Die Zauberin nickte und blickte dann zu den anderen hinüber. »Nun könnt ihr zeigen, was ihr wert seid«, erklärte sie. »Es ist absolut notwendig, dass ihr uns alles und jeden vom Hals haltet, solange der Zauber andauert. Rebaine wird aus praktischen Erwägungen heraus nicht hier sein, und ich muss aufpassen, dass nichts schiefgeht.« Sie sah wieder den Kriegsfürsten an und wischte sich die verschwitzten Handflächen an ihrem mittlerweile recht schmutzigen Kleid trocken. Dann begann sie, das magische Muster in die Luft zu weben.
    »Moment mal eben«, erklärte Corvis, der sich wieder anspannte. »Was meinst du damit, du musst ›aufpassen‹, dass nichts schiefgeht? Ich dachte eigentlich …«
    »Entspann dich, das sind bloß Vorsichtsmaßnahmen. Projektionen gehen nur sehr selten schief.«
    Dazu hätte Corvis wahrscheinlich noch einiges sagen können, aber in dem Moment begann Rheah mit ihrer Beschwörung. Augenblicklich spürte Corvis, wie das Leben aus seinen Gliedmaßen sickerte, wie seine Arme und Beine schlagartig einschliefen.
    Die Lethargie breitete sich erst in seiner Brust aus, dann in seinem Kopf. Er hätte schwören können, dass er hörte, wie sogar sein Herzschlag langsamer wurde.
    Und dann war er woanders.
    Corvis Rebaine … hilflos. Rheah Vhoune neben ihm … voll und ganz auf das Subjekt ihres Zaubers konzentriert. Die anderen abgelenkt, besorgt und viel zu sehr auf den Zustand ihrer Gefährten konzentriert, als dass sie ordentlich aufpassten.
    Eine bessere Chance würde er nicht bekommen.
    Mithraem verdünnte sich so sehr, dass er fast durchsichtig war, und schwebte wie ein Luftzug unter der Tür der erbärmlichen Barrikade hindurch, um sich kurz darauf in einer schattigen Ecke des Raumes zu sammeln.
    Nathaniel Espa, Ritter, Held des Reiches und einst Ratgeber von Herzog Lorum, zwang sich dazu, nicht voller Unruhe auf und ab zu gehen. Er war mehr als nur ein bisschen aufgebracht, und sein Körper, der trotz seines fortgeschrittenen Alters an die Strapazen eines Krieges gewöhnt war, wollte sich bewegen.
    Seine Blicke zuckten immer wieder zu dem regungslosen seltsamen Paar am Fenster hinüber. Er registrierte die Hexe, die hinter ihm in der Konzilkammer gestanden hatte, und die Frau mit den Faustäxten und dem wilden Blick.
    Es wäre so einfach. Gewiss, er würde anschließend ebenfalls sterben, aber keiner könnte ihn aufhalten, wenn er beschloss, das Leben des Schreckens des Ostens auf der Stelle zu beenden. Ein einziger Schlag mit dem Schwert, und die

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