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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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»War ich zu frech oder warum hetzt man mir die Viererbande auf den Hals?«
    Jack wanderte durch den Raum, bis er vor dem Weihnachtsmann stehen blieb. »Steh ich etwa auf deiner Liste der unartigen Kinder?«
    Nord lachte so schallend, dass sein dicker Bauch wackelte. »Auf der Liste der unartigen Kinder? Da hältst du den Rekord!« Er wurde ernst. »Aber das ist jetzt vergeben und vergessen. Die Fehler der Vergangenheit wir werden wegwischen«, sagte er mit seinem rollenden russischen Akzent. Dabei warf er die Wörter durcheinander, was ihm öfter mal passierte.
    »Wie das?«, wollte Jack wissen.
    »Gute Frage«, brummte Bunny.
    »Wie das? Ich sage euch, wie das.« Er wandte sich an Jack. »Weil du jetzt ein Hüter bist.«
    Während Jack wie vom Donner gerührt dastand, entzündeten die Yetis die Zeremonienfackeln. Kleine Elfen sprangen von den Säulen herunter und entrollten im Sprung riesige Banner. Ein paar von den Minifeen brachten Jack Blumen. Abwehrend hob er die Hände.
    »Was macht ihr?« Jack scheuchte die Feen weg. »Lasst mich in Ruhe.«
    Der wohltönende Klang von Hörnern und Trompeten schmetterte durch den Raum.
    »Jetzt kommt der beste Teil«, flüsterte Nord Jack zu.
    Eine Elfenkapelle marschierte in den Raum und die Yetis schubsten Jack in Position. Eine andere Gruppe von Elfen brachte ein Paar Zeremonienstiefel.
    Ein Yeti überreichte Nord ein dickes Buch. Nord blies den Staub herunter und begann, nach der richtigen Stelle zu blättern.
    Jack stieß seinen Stab auf den Boden und Frost und Wind fegten durch den Raum. Alle erstarrten, als die Fackeln erloschen.
    »Wie kommt ihr darauf, dass ich ein Hüter sein will?«, fragte Jack.
    Nord sah Jack und schmunzelte. »Natürlich willst du.« Er gab der Elfen-Band ein Zeichen weiterzuspielen. »Musik!«
    »Stoppt die Musik«, schrie Jack.
    Da hatte die Band die Nase voll. Wütend warf einer der Elfen seine Trompete auf den Boden und rauschte aus dem Zimmer.
    »Seht mal«, sagte Jack zu den Hütern. »Das ist ja alles sehr schmeichelhaft, aber, äh, ihr wollt mich doch gar nicht dabeihaben. Bei euch geht es immer nur ums Schuften und Termineeinhalten, bei mir geht’s um Schneebälle und darum, möglichst viel Spaß zu haben. Ich bin kein Hüter.«
    »Genau meine Rede!«, stimmte ihm Bunny zu.
    Die Zahnfee flog dicht an sein Gesicht heran. »Jack, ich glaube, du verstehst nicht, was unsere Aufgabe ist. Sie deutete auf den riesigen Globus, der hinter ihm stand. »Jedes dieser Lichter ist ein Kind«, begann sie. Nord griff die Erzählung auf. »Ein Kind, das glaubt. Und egal ob sie nun gut oder böse, frech oder lieb sind, wir beschützen sie.« Dann fügte er hinzu. »Zahnfee, Finger aus dem Mund.«
    Die Zahnfee war schon wieder dabei, Jacks Zähne zu untersuchen. Sie konnte es einfach nicht lassen. »Oh, Tschuldigung. Sie sind wirklich wunderschön«, sagte sie errötend.
    Nord fuhrt fort: »Okay, Schluss mit dem Rumgerede! Pitch ist da draußen und tut gerade wer weiß was.«
    »Der Schwarze Mann?«, prustete Jack.
    »Ja!«, antwortete Nord. »Wenn Pitch uns angreift, dann greift er sie auch an.« Nord zeigte auf den Globus.
    »Umso mehr ein Grund, jemand Besseren auszusuchen als gerade mich«, sagte Jack.
    »Aussuchen?«, donnerte Nord. »Glaubst du, wir suchen jemanden aus? Du wurdest auserwählt, so wie wir alle auserwählt wurden. Vom Mann im Mond.«
    Jacks Aufmerksamkeit war geweckt. »Was?«, fragte er.
    »Es war letzte Nacht, Jack«, sagte die Zahnfee. »Er hat dich auserwählt. Wir alle haben es gesehen.«
    »Blöderweise«, schnaubte Bunny.
    Jack sah Nord mit zusammengekniffenen Augen an. »Der Mann im Mond redet mit dir?«
    »Siehst du, du nicht kannst sagen nein«, erwiderte Nord. »Es ist deine Bestimmung.«
    Jack schwirrte der Kopf. »Aber warum hat er mir das nicht selbst gesagt?« Er seufzte. »Drei Jahrhunderte habe ich auf seine Antwort gewartet. Und jetzt das. Ich soll mich bis in alle Ewigkeit irgendwo verstecken und mir immer neue Sachen ausdenken, wie ich Kinder bestechen kann? Nein, das ist nichts für mich. Nicht böse gemeint.«
    »Ah, das ist wohl nett gemeint«, höhnte Bunny. »Wisst ihr, was ich glaube? Wir sind gerade noch mal so davongekommen. Ich meine, was weiß dieser Witzbold schon davon, wie man Kindern Freude bringt.«
    Jack hatte das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. »Ähm, hast du je von einem Schneetag gehört? Ich weiß, es ist kein hart gekochtes Ei, aber die Kinder mögen meine Arbeit.«
    »Aber sie glauben

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