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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Wenn du das tust, wird sie nicht kommen.«
    »Aber diesmal klappt es bestimmt«, versicherte Jamie seiner Mutter. »Willst du mir helfen, Sophie? Wir verstecken uns und dann beobachten wir die Zahnfee!«
    Sophie fing an, im Zimmer herumzurennen. »Verstecken! Verstecken, verstecken, verstecken …«
    Jamies Mutter nahm sie in die Arme und hob sie hoch. Der Hund schleckte Jamies Gesicht.
    Seine Mutter schüttelte den Kopf.»Jetzt wird geschlafen, junger Mann.«
    »Aber Mama …«, jammerte Jamie.
    Doch beim Schlafengehen verstand seine Mutter keinen Spaß. Sie trug Sophie auf den Flur und schloss Jamies Zimmertür hinter sich.
    Jack Frost hing kopfüber vor Jamies Fenster. Sein kalter Atem ließ das Glas vereisen. Über ihm erhellte der Vollmond den Himmel.
    »Ich wüsste wirklich gern, was ich falsch mache«, sagte er zum Mond. »Alles, alles hab ich versucht, aber nie sieht mich irgendjemand.« Der Mond blieb stumm. »Du hast mich hierher geschleppt, da ist es ja wohl das Mindeste, dass du mir sagst, warum.«
    Der Mond leuchtete unaufhörlich und still vor sich hin.
    Jack schüttelte den Kopf und murrte: »Warum mach ich mir überhaupt die Mühe?«
    Er wandte sich von Jamies Fenster ab und sprang auf einen Telefonmast. Während er auf den Drähten entlanglief, zischte ein Strom Traumsand hinter seinem Kopf vorbei. Dann noch einer direkt vor seinem Gesicht. Fäden von Traumsand umkreisten Jack auf ihrem Weg zu den schlafenden Kindern.
    Jack lächelte. »Pünktlich wie immer, Sandmann.«
    Jack rannte den Telefondraht entlang, bis er einen der Traumsandfäden erreichte, und folgte ihm.
    Hinter ihm verwandelte sich ein anderer Traumsand in einen Delfin und schlüpfte durch ein Fenster in der Nähe. Wieder ein anderer stürzte nach unten in Cupcakes Zimmer.
    Cupcake schlief tief und fest. Sie hielt ein Einhorn-Kuscheltier im Arm, während ihre Träume über ihrem Kopf wirbelten. Sie träumte von einem Mädchen, das auf einem Einhorn durch ihr Zimmer galoppierte.
    Plötzlich wurde es im Zimmer finster und ein dunkler Schatten erhob sich unter ihrem Bett.
    Es war Pitch! Er hatte sich versteckt, gewartet – und jetzt war er bereit.
    Er stieß ein unheimliches Lachen aus, als er Cupcakes glücklichen kleinen Traum beobachtete. »Ahhhh«, spottete er. »Mir war doch so, als hätte ich das Klipper-di-Klapp eines Einhorns gehört. Was für ein wunderbarer Traum!« Seine herabgezogenen Mundwinkel verzerrten sich zu einem fiesen Grinsen. »Und schau es dir nur an, das liebe Kind. So süß, so voller Hoffnung und Staunen.« Pitch hob die Augenbrauen. »Aber etwas ist mächtiger als jeder Traum … die Angst.«
    Mit seinen knochigen Fingern berührte Pitch das Einhorn in Cupcakes Traum. Das Wesen färbte sich schwarz und schrumpfte dann zusammen, bevor es sich in nichts auflöste. Cupcake zuckte im Schlaf zusammen.
    »Hahaha! Davon kann ich einfach nie genug bekommen.« Pitch kicherte. Noch einmal hob er den Finger und ließ den goldenen Traumsand um Cupcakes Bett herumwirbeln. Er verwandelte sich in schwarzen Albtraumsand.
    »Spüre deine Angst«, befahl Pitch Cupcake. »Mach schon, mach schon.« Er sah zu, wie sie sich im Bett herumwarf. »So ist es gut.«
    Der schwarze Sand zog sich zu einem buckelnden Pferd zusammen. Der Albtraum hatte Form angenommen.
    »Sssschön«, zischte Pitch. »Was für ein hübscher kleiner Albtraum. Nun zu dir« – er wandte sich an das unheimliche schwarze Pferd, das er gerade geschaffen hatte. »Ich will, dass du den anderen eine Botschaft überbringst. Das Warten hat ein Ende.« Pitch warf den Albtraum aus dem Fenster, wo er auf andere Albträume traf, die in den Straßen herumirrten. Gemeinsam flogen sie davon, hinaus aus der Stadt.
    Pitch verließ Cupcakes Zimmer und sah zu, wie seine Alpträume am Himmel verschwanden. Er bewegte sich in Zickzacklinien, sorgsam darauf bedacht, den Mondstrahlen auszuweichen. Aus den Schatten warf Pitch dem Mond einen Blick zu und sagte: »Schau mich nicht so an, Alter Mann. Meine Albträume sind endlich bereit. Sind es deine Hüter auch?«
    Jack Frost balancierte auf den Telefonleitungen hoch über der Stadt und sah zu, wie Fäden von Traumsand lautlos in eine Häuserreihe glitten, als unter ihm plötzlich ein Schatten vorbeihuschte. Jack sprang vom Telefondraht, um der Sache auf den Grund zu gehen. Alles, was er hörte, waren die Stimmen von Menschen, die sich zum Schlafengehen bereit machten.
    Ein Mann fragte seine Frau: »Hast du die Fenster wieder offen

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