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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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ganze Gebilde in die Luft hochzuziehen. Ihre Zofen machten sich daran, ihr Bett herzurichten, stapelten mehrere Matratzen auf den bespannten Rahmen und bezogen sie mit sauberen Laken und legten weiche Decken bereit. Ein Diener hakte in der Mitte des Zeltes einen Trennvorhang fest, ein anderer brachte einen Stuhl mit einem Kissen, eine Bank und einen kleinen Tisch. Matilda blieb mit vor der Brust verschränkten Armen stehen.
    Brian FitzCount betrat das Zelt, gefolgt von Dienern, die eine Karaffe nebst Bechern, Brotlaiben und eine Auswahl an Käse und geräuchertem Fleisch trugen.
    »Die Männer errichten einen Windschutz«, sagte er. »Wenigstens regnet es nicht.«
    »Nein«, stimmte sie zu, während sie dachte, dass Regen die Krönung dieses furchtbaren Tages gewesen wäre. Sie ließ sich auf dem Stuhl nieder. Die Diener deckten den Tisch mit einem bestickten Tuch und trugen Speisen und Getränke auf. Bevor sie ihre Meinung ändern konnte, bedeutete sie Brian, ihr Gesellschaft zu leisten. Es konnte sich als nützlich erweisen, das Neueste vom Hof zu erfahren, bevor sie dort eintraf.
    Er zögerte, trat zum Zelteingang, bellte noch ein paar Befehle, ließ den Vorhang fallen und kam zu ihr, um sie eigenhändig zu bedienen. Als er Wein in die silbernen Becher goss, betrachtete sie seine langen Finger. An einem glitzerte ein Smaragdring, an einem anderen ein Ring aus geflochtenem Gold. Seine Hände waren sauber, er hatte kurz geschnittene Nägel, aber sie wiesen Tintenflecke auf, als wäre er ein gewöhnlicher Schreiber. Sie versuchte, sich aus ihrer Kindheit an ihn zu erinnern, aber es wollte sich kein Bild einstellen. Es war zu lange her, und er war nur einer von vielen Jünglingen bei Hof gewesen.
    »Meinem Vater geht es gut?« Sie trank einen Schluck und spürte, wie sich Wärme in ihrem Magen ausbreitete.
    »Jawohl, Herrin, und er freut sich, Euch wiederzusehen, auch wenn die Umstände traurig sind.«
    »Ich habe ihn nur ein Mal gesehen, seit ich ein kleines Mädchen war«, erwiderte sie kurz. »Und ich weiß, warum er sich über meine Rückkehr freut.«
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Der Windschutz schien Wirkung zu zeigen, weil die Böen seltener an den Zeltwänden rüttelten. Sie brach ein Stück Brot ab, verzehrte es mit einem Streifen geräuchertem Wildbret und bedeutete ihm, ebenfalls zuzugreifen.
    »Wärt Ihr lieber in Deutschland geblieben?«
    Die mit solcher Direktheit gestellte Frage traf sie unverhofft. Sie hatte erwartet, dass er sich auch weiterhin wie ein ehrerbietiger Höfling verhalten würde.
    »Es war meine Pflicht, auf das Geheiß meines Vaters hin nach Hause zurückzukehren. Und was wäre mir denn ohne meinen Mann in Deutschland noch geblieben? Sein Nachfolger hat seine eigenen Günstlinge, von denen ich entweder einen hätte heiraten müssen, was nicht im politischen Interesse meines Vaters gelegen hätte, oder ich wäre gezwungen gewesen, in ein Nonnenkloster einzutreten und den Rest meiner Tage im Dienste Gottes zu verbringen.«
    »Eine solche Entscheidung hätte Euch zur Ehre gereicht.«
    »Ich bin aber noch nicht bereit, der Welt zu entsagen.« Sie maß ihn mit einem scharfen Blick. »Hat mein Vater mit Euch über seine Pläne für meine Zukunft gesprochen?«
    Er sah sie unverwandt an.
    »Der König formuliert seine Vorstellungen sehr allgemein, aber selbst wenn ich wüsste, was wirklich in ihm vorgeht, stünde es mir nicht zu, es weiterzugeben. Ihr müsst Euch doch über einige seiner Absichten selbst im Klaren sein, Herrin. Wenn er keine Pläne mit Euch hätte, wärt Ihr noch in Speyer.«
    »Oh, ich weiß, dass er Pläne verfolgt, aber nicht, wie sie konkret aussehen.« Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und begann sich ein wenig zu entspannen. Auf der anderen Seite des Vorhangs unterhielten sich ihre Zofen leise miteinander.
    Auch Brian lehnte sich zurück.
    »Als Ihr England verlassen habt, wart Ihr ein ernsthaftes, pflichtbewusstes und lernbegieriges kleines Mädchen. Ich kann mich noch gut an Euch erinnern, auch wenn das umgekehrt nicht der Fall ist. Ihr wolltet nicht gehen, aber Ihr habt die Zähne zusammengebissen und gute Miene zum bösen Spiel gemacht, weil Ihr Eure Pflicht kanntet. Daran hat sich nichts geändert, aber jetzt seid Ihr eine Kaiserin, eine erwachsene Frau, die es gewohnt ist, die Zügel der Macht in der Hand zu halten.«
    Ein zynisches Lächeln umspielte ihre Lippen.
    »Mit Narren habe ich wenig Geduld, das ist richtig.«
    »Ihr seid die Tochter

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