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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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lasten. Und es ist von Vorteil, wenn Wissen verbreitet wird. Wenn dem Beschwörer oder seinem Sohn etwas zustößt ..." er machte ein abwehrendes Zeichen mit der Hand. "... könnte sonst niemand mehr der Sippe bei Schmerzen und Verletzungen helfen." Pinaa lächelte. "Das klingt vernünftig." stimmte Minoo Tisgar zu. "Bildet ihr Frauen zu Heilerinnen aus?" Tisgar zog eine Grimasse. "Leider noch nicht. Aber vielleicht kann ich das eines Tages begründen." Wieder sah er Pinaa an, der heiß und kalt wurde. Sie senkte den Blick. Minoo gefiel das Gehabe von Tisgar nicht. Er glaubte ihm kein Wort. Vermutlich wollte er Pinaa nur beeindrucken, und das schien auch zu gelingen.
    "Kittoo und Anatoo bringen mir viel über die Heilung bei." erklärte Pinaa, was wiederum bei Anatoo eine Gesichtsverzerrung auslöste. "Ich habe die Wölfin beschworen. Vielleicht habe ich eine Chance."
    "Ich kann dir auch ein paar Sachen zeigen, wenn dich das interessiert." bot Tisgar an und nun ereilte Minoo der gequälte Gesichtsausdruck. "Oder vielleicht kann ich sogar meinen Vater überreden, dass du dabei sein kannst, wenn er und euer Beschwörer sich morgen austauschen." Pinaa sah ihn begeistert an. "Ja, das wäre ... das wäre ..." Sie riss sich zusammen. " ... sehr interessant."
    "Aaaanatoo." Die Stimme seines Vaters unterbrach sie und Anatoo zuckte zusammen. "Schon Schlafenszeit?" lästerte Battoo und Anatoo schlug ihn auf den Arm. "Aaaanatoo." Schon ziemlich nah. Anatoo sprang auf, aber er konnte den Vater nirgendwo entdecken. Auch Renaa und Battoo suchten nun Kittoo. Minoo fing an zu kichern. Pinaa verstand nichts.
    "Aaaanatoo." Schließlich entdeckten sie den Raben einige Schritte entfernt auf einem Stein sitzen. Er imitierte Kittoos Stimme nahezu perfekt. Anatoo lief wütend auf ihn zu und der Rabe hüpfte schnell davon, rief dabei aber noch weiter. "Aaaanatoo." Minoo, Pinaa und Tisgar lachten herzhaft. Battoo rollte sich auf dem Boden vor Lachen. Sogar Renaa kicherte. Anatoo fand das gar nicht lustig. "Das blöde Vieh nervt mich jeden Tag neu. Ich weiß nicht, was mein Vater an ihm findet."
    "Ein sprechender Rabe?" sagte Tisgar, nachdem sich alle etwas beruhigt hatten. "Das ist doch einzigartig, Anatoo. Den hat doch niemand." Angesichts dieser Aussage beruhigte sich auch Anatoo und stimmte ihm zu. "Ja, das stimmt schon. Ich habe den Raben gefunden weißt du. Er war verletzt." Pinaa sah ihn wütend an, aber bevor sie etwas sagen konnte, stand Minoo auf. "Jetzt ist es wohl doch langsam Zeit sich schlafen zu legen."
    Am nächsten Tag wusch sich Pinaa schon früh in dem kleinen Gebirgssee, von dem sie auch das Wasser holten. Ein Fluss fiel aus dem Gebirge in den See und bei Sonnenaufgang glitzerte das herabfallende Wasser in allen Farben, aber Pinaa hatte keine Muße, die Bilder zu genießen. Während die Wölfin vorsichtig von dem eiskalten Wasser trank, beeilte sich Pinaa, die Behälter zu füllen und drängte auch Minoos Mutter Sanaa und seine Schwester Linaa, die sie begleitet hatten, zur Eile.
    Sie rannte trotz schwerer Beladung fast zum Lager zurück und Linaa, die kaum hinterherkam, rief ihrer Mutter zu: "Sie ist verliebt." "Nein, ist sie nicht. " rief Pinaa zurück. "Sie will nur lernen." Sanaa und Linaa zwinkerten sich zu und lachten.
    Nachdem das Wasser abgeliefert war, suchte Pinaa Tisgar und fand ihn schließlich mit Hilfe der Wölfin hinten in der Höhle sitzend. Er kaute auf einer Wurzel und sah verlegen zu Boden als er sie kommen sah. Sie sah ihn fragend an. "Mein Vater will sich unter vier Augen mit eurem Beschwörer austauschen." sagte er kleinlaut. "Es darf niemand dabei sein. Sie wollen auch über den Wolf sprechen. Es tut mir leid." Pinaa winkte ab. "Das macht nichts. Komm. Du wolltest mir ein paar Pflanzen zeigen. Das kannst du doch noch, oder?" Er stand auf. "Wirklich? Du bist nicht wütend?" "Nur, wenn du mir nichts Neues zeigen kannst." lachte Pinaa. Tisgar lächelte zurück. "Kennt ihr den Saft, der die innere Hitze bekämpft und gegen Schmerzen hilft?" Pinaa dachte nach. "Ich weiß es nicht. Einige Kinder sind an der Hitze gestorben. Ich weiß nicht, was Kittoo ihnen gegeben hat. Ich kenne den Saft jedenfalls nicht." Tisgar packte ein paar Werkzeuge in eine größere Tasche. "Er kommt von dem Baum, aus dessen Rinde ihr eure Netze macht. Ich habe sie gesehen und das ist der Baum, ich weiß nur nicht, ob wir ihn hier finden. Meist steht er am Ufer der Seen." Er ging voran. Pinaa folgte und winkte der Wölfin, es ihr

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