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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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Ausflug zur Seilbahn in seinem Van liegen gelassen hatte.
    Die drei gingen zurück zu Macks Zeltplatz. Jesse lief voraus, um Sarah zu informieren, dass Amber in Sicherheit war, von Missy aber immer noch jede Spur fehlte. Als Mack dort eintraf, umarmte und tröstete er zuerst Josh und Kate, so gut er es vermochte, und versuchte, sich ihnen zuliebe möglichst ruhig und gefasst zu geben. Er entledigte sich seiner nassen Sachen und zog ein T-Shirt und Jeans, ein Paar saubere, trockene Socken und seine Laufschuhe an. Sarah versprach, dass sie und Vicki sich um seine beiden älteren Kinder kümmern würden. Dann flüsterte sie ihm zu, dass sie für ihn und Missy beten würde. Mack umarmte sie kurz und dankte ihr, küsste seine Kinder und eilte mit den beiden anderen Männern zum Büro des Campingplatzes.
    Die Kunde von der Lebensrettung am See hatte die kleine, aus nur zwei Zimmern bestehende Platzverwaltung bereits erreicht, sodass man sich dort in Hochstimmung befand. Das änderte sich schnell, als die drei von Missys Verschwinden berichteten. Zum Glück gab es im Büro einen Fotokopierer, und Mack fertigte ein halbes Dutzend vergrößerte Kopien von Missys Bild, die dann weitergereicht wurden.
    Der Campingplatz am Wallowa-See verfügte über 215 Stellplätze.
    Jeremy Bellamy, der junge Platzgehilfe, bot sich an, bei der Suche zu helfen. Sie unterteilten den Platz in vier Bereiche, und jeder der vier machte sich mit einer Karte, Missys Bild und einem Walkie-Talkie auf den Weg. Ein anderer Platzangestellter ging mit einem Walkie-Talkie zu Macks Zeltplatz, um Bescheid zu geben, falls Missy dort auftauchte.
    Es war eine langsame, methodische Arbeit, viel zu langsam für Mack, aber er wusste, dass dies der logischste Weg war, sie zu finden, wenn ... wenn sie sich noch auf dem Campingplatz befand. Während er zwischen Zelten und Wohnwagen hin und her ging, betete Mack und machte Gott Versprechungen. Er wusste, dass es eigentlich dumm und irrational war, Gott Dinge zu versprechen, aber er konnte nicht anders. Er war so verzweifelt, wollte Missy unbedingt wiederhaben, und Gott wusste bestimmt, wo sie sich aufhielt.
    Viele Camper hielten sich entweder nicht an ihren Stellplätzen auf oder waren mit dem Packen für die Heimreise beschäftigt. Niemand, den Mack fragte, hatte Missy gesehen. Und auch die Suche der anderen blieb ergebnislos. Das änderte sich erst, als es schon fast zwei Uhr nachmittags war.
    Mack hatte gerade alle anwesenden Camper in seinem Platzviertel befragt, als Jeremy, der das Viertel in der Nähe der Einfahrt übernommen hatte, über Walkie-Talkie mitteilte, er habe etwas herausgefunden. Als Mack bei ihm eintraf, wurde er Zeuge einer erregten Unterhaltung zwischen Emil, Jeremy und einem jungen Mann, den Mack nicht kannte.
    Der Junge hieß Virgil Thomas, stammte aus Kalifornien und hatte den ganzen Sommer über mit Freunden in der Gegend gezeltet. Virgil und seine Freunde hatten nach einer heftigen Party bis weit in den Tag geschlafen. Virgil war als Einziger früh genug wach gewesen, um einen alten Pick-up mit militärgrünem Anstrich zu sehen, der den Campingplatz verließ und in Richtung Joseph davonfuhr.
    »Um wie viel Uhr war das etwa?«, fragte Mack.
    »Wie ich ihm schon gesagt habe«, antwortete Virgil und zeigte auf Jeremy, »spät am Vormittag. Die genaue Uhrzeit weiß ich aber nicht. Ich hatte einen ziemlichen Kater, und wir kümmern uns, seit wir hier draußen sind, wenig um die Uhrzeit.«
    Mack hielt ihm Missys Bild hin und fragte in scharfem Ton: »Hast du sie gesehen?«
    »Als der andere Typ mir das Bild zuerst gezeigt hat, konnte ich nichts damit anfangen«, sagte Virgil und sah sich das Foto erneut an. »Als er aber gesagt hat, dass sie ein rotes Kleid trägt, ist mir eingefallen, dass das kleine Mädchen in dem grünen Pick-up etwas Rotes anhatte, und sie hat entweder gelacht oder gekreischt, da war ich nicht sicher. Und dann sah es aus, als ob der Fahrer sie ohrfeigte oder sie nach unten drückte, aber es könnte auch sein, dass er bloß mit ihr gespielt und herumgealbert hat.«
    Mack fühlte sich wie gelähmt. Und leider handelte es sich bis jetzt um die einzige Spur, die irgendeinen Sinn ergab. Sie erklärte, warum Missy auf dem Campingplatz unauffindbar war. Aber alles in ihm sträubte sich dagegen, dass es wahr sein konnte. Er wandte sich ab und wollte zum Büro laufen, aber Emils Stimme hielt ihn auf.
    »Warte, Mack! Wir haben das Büro schon über Funk informiert.
    Sie haben dann beim

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