Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
Vom Netzwerk:
der beiden Familien war. Beide liefen sofort zu ihren Zeltplätzen. Jesse kehrte als Erster zurück und berichtete, dass Sarah Missy den ganzen Morgen nicht gesehen habe. Dann ging er mit Mack zum Zeltplatz der Ducettes. Bevor sie dort anlangten, kam ihnen schon Emil entgegen, mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht.
    »Niemand hat Missy heute gesehen, und wir wissen auch nicht, wo Amber ist. Vielleicht sind die beiden ja zusammen unterwegs?« »Bestimmt ist das die Erklärung«, sagte Mack und versuchte, damit sich selbst und Emil zu beruhigen. »Wo könnten sie denn hingegangen sein?«
    »Wie wär's, wenn wir mal in den Waschräumen nachsehen?«, schlug Jesse vor.
    »Gute Idee«, sagte Mack. »Ich schaue in dem nach, den unsere Kinder immer benutzen, der unserem Zeltplatz am nächsten liegt. Wie wär's, wenn ihr beiden euch den anderen vornehmt?«
    Sie nickten, und Mack ging zu dem Sanitärraum, wobei ihm einfiel, dass er barfuß war und kein Hemd trug. »Was muss ich für einen Anblick bieten«, dachte er. Vermutlich hätte er lachen müssen, wenn er nicht so auf Missys Verschwinden konzentriert gewesen wäre.
    Er fragte einen Teenager, der aus den Damentoiletten kam, ob sie drinnen ein kleines Mädchen in einem roten Kleid gesehen habe, oder vielleicht zwei Mädchen. Sie verneinte, bot aber an, für ihn noch einmal nachzuschauen. Es dauerte eine Minute, dann kam sie kopfschüttelnd wieder heraus.
    »Trotzdem vielen Dank«, sagte Mack und ging um das flache Gebäude herum zu den Duschen. Als er um die Ecke bog, fing er an, laut nach Missy zu rufen. Mack hörte Wasser laufen, aber niemand antwortete. Er fragte sich, ob Missy in einer der Duschkabinen war, also klopfte er gegen jede Tür, bis drinnen jemand antwortete. Das Einzige, was er damit erreichte, war, eine ältere Dame zu erschrecken. Die Tür ihrer Kabine gab unerwartet nach, als Mack dagegen klopfte. Sie kreischte, und Mack murmelte eine Entschuldigung, schloss hastig die Tür wieder und ging weiter zur nächsten Kabine.
    Sechs Duschkabinen, aber keine Missy. Er überprüfte auch die Herrentoiletten und -duschen und versuchte, sich nicht zu fragen, warum er dort überhaupt nachschaute. Sie war nirgendwo. Er lief zurück in Richtung Emils Zeltplatz. Er war nicht fähig, etwas anderes zu beten als: »Oh Gott, hilf mir, sie zu finden ... Oh Gott, bitte hilf mir, sie zu finden.«
    Vicki lief ihm entgegen. Sie hatte versucht, nicht zu weinen, konnte die Tränen aber nicht mehr zurückhalten, als sie sich umarmten. Plötzlich wünschte sich Mack verzweifelt, Nan wäre da. Sie hätte gewusst, was zu tun war. Er fühlte sich so verloren.
    »Sarah kümmert sich an eurem Zeltplatz um Josh und Kate, du brauchst dir also um die bei den keine Sorgen zu machen«, erzählte Vicki schluchzend.
    »Oh Gott«, dachte Mack, der überhaupt nicht mehr an seine beiden anderen Kinder gedacht hatte. »Was bin ich für ein Vater?« Zwar fühlte er sich erleichtert, dass Sarah bei ihnen war, aber er wünschte sich Nans Gegenwart jetzt noch mehr.
    In diesem Moment tauchten Emil und Jesse auf. Emil wirkte erleichtert, aber Jesse sah so angespannt aus wie eine aufgezogene Feder.
    »Wir haben sie gefunden«, rief Emil aus, sichtlich froh, doch als er merkte, welche Hoffnung er damit weckte, wurde er sofort wieder ernst. »Ich meine, wir haben Amber gefunden. Sie kam gerade von diesem anderen Waschraum zurück, wo es noch warmes Wasser gibt. Sie hat dort geduscht. Sie sagte, sie hätte es ihrer Mutter gesagt, aber vielleicht hat Vicki es nicht gehört ... « Er verstummte.
    »Aber Missy haben wir nicht gefunden«, fügte Jesse rasch hinzu. »Amber hat sie heute noch nicht gesehen.«
    Emil übernahm nun, in geschäftsmäßigem Tonfall, die Führung. »Mack, wir müssen sofort die Platzverwaltung informieren, damit möglichst viele Leute bei der Suche nach Missy mithelfen. Vielleicht hat sie Angst bekommen, als am See diese Aufregung entstand, ist weggelaufen und hat sich dabei verirrt. Oder vielleicht wollte sie zu uns und ist dabei in einen falschen Pfad eingebogen. Hast du ein Bild von ihr? Vielleicht haben sie im Büro einen Kopierer, dann können wir ein paar Kopien machen und damit bei der Suche etwas Zeit gewinnen?«
    »Ja, ich habe ein Foto in meiner Brieftasche.« Er griff in seine Gesäßtasche und geriet für einen Moment in Panik, als er dort nichts fand. Er glaubte schon, die Brieftasche läge auf dem Grund des Wallowa-Sees. Dann fiel ihm ein, dass er sie gestern nach dem

Weitere Kostenlose Bücher