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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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Sheriff in Joseph angerufen. Die Polizei ist hierher unterwegs, und es wurde schon eine Fahndungsmeldung nach dem grünen Pick-up herausgegeben.«
    Wie aufs Stichwort näherten sich zwei Streifenwagen. Einer fuhr in Richtung Büro, während der andere bei ihnen stoppte. Ein junger Mann sprang heraus und stellte sich als Officer Dalton vor. Sofort begann er damit, ihre Aussagen aufzunehmen.
    In den nächsten Stunden setzte Missys Verschwinden eine groß angelegte Suchaktion in Gang. Fahndungsmeldungen wurden nach Westen bis Portland, östlich bis Boise, Idaho, und nördlich bis Spokane im Staat Washington geschickt. Die Polizisten aus Joseph errichteten eine Straßensperre am Imnaha Highway, der von Joseph aus tiefer in das Naturschutzgebiet Heils Canyon hineinführt. Falls der Kindesentführer mit Missy den Imnaha hinaufgefahren war - was aber nur eine mögliche Route darstellte, die er benutzt haben konnte -, hoffte die Polizei, Informationen zu erhalten, indem sie die Autofahrer stoppte und befragte, denen er vielleicht entgegengekommen war. Aber ihre personellen Ressourcen waren begrenzt, und auch die Naturschutz-Ranger in dem Gebiet wurden gebeten, die Augen aufzuhalten.
    Der Zeltplatz der Familie Phillips wurde zum Verbrechensschauplatz erklärt und abgesperrt. Alle Camper in der Umgebung wurden vernommen. Virgil beschrieb den Pick-up und seine Insassen, so gut er es vermochte, und diese Informationen wurden an alle zuständigen Stellen weitergeleitet.
    Das FBI in Portland, Seattle und Denver wurde eingeschaltet. Nan war informiert und unterwegs, gefahren von ihrer besten Freundin Maryanne. Man setzte sogar Suchhunde ein, aber Missys Spur endete auf dem Parkplatz, was die Wahrscheinlichkeit erhöhte, dass sie es war, die Virgil in dem Pick-up gesehen hatte.
    Nachdem die Spezialisten der Spurensuche seinen Zeltplatz durchkämmt hatten, wurde Mack von Officer Dalton gebeten, sich noch einmal sorgfältig umzuschauen, ob etwas fehlte oder anders war, als er sich erinnerte. Obwohl bereits völlig erschöpft von den Emotionen dieses Tages, bemühte sich Mack verzweifelt, sich an alle Details zu erinnern.
    Was hätte er darum gegeben, die Zeit bis zum Morgen zurückdrehen, diesen Tag noch einmal neu beginnen zu können. Dafür hätte er gern in Kauf genommen, sich noch einmal die Finger zu verbrennen und den Pfannkuchenteig fallen zu lassen.
    Er zwang sich zur Konzentration, doch nichts schien sich seit dem Morgen verändert zu haben. Er ging zu dem Tisch, wo Missy gesessen und gemalt hatte. Das Malbuch war noch aufgeschlagen und zeigte ein halb fertiges Bild der Multnomah-Prinzessin. Die Buntstifte waren auch noch da, nur Rot fehlte, Missys Lieblingsfarbe. Er schaute sich um, ob der Stift irgendwo auf dem Boden lag.
    »Wenn Sie nach dem roten Buntstift suchen, den haben wir dort drüben an dem Baum gefunden«, sagte Dalton und zeigte in Richtung Parkplatz. »Sie hat ihn wahrscheinlich fallen lassen, als sie sich gewehrt hat gegen ... « Seine Stimme brach ab.
    »Woher wissen Sie denn, dass sie sich gewehrt hat?«, fragte Mack aufgeregt.
    Der Polizist schwieg einen Moment und sagte dann zögernd: »Wir haben in der Nähe einen ihrer Schuhe gefunden. Das deutet darauf hin, dass sie gestrampelt und sich gewehrt hat. Da waren Sie gerade nicht in der Nähe, deshalb haben wir Ihren Sohn gebeten, den Schuh zu identifizieren.«
    Die Vorstellung, dass seine Tochter sich gegen ein perverses Monster hatte zur Wehr setzen müssen, war wie ein Faustschlag in den Magen. Fast hätte Mack sich der plötzlichen Schwärze ergeben, die ihn zu zermalmen drohte. Er stützte sich schwer auf den Tisch und kämpfte gegen Ohnmacht und Übelkeit an. In diesem Moment bemerkte er, dass im Malbuch eine Anstecknadel in Form eines Marienkäfers steckte. Plötzlich war er hellwach, als hätte ihm jemand Riechsalz unter die Nase gehalten.
    »Wem gehört das?«, fragte er Dalton und zeigte auf die Nadel. »Was?«
    »Diese Marienkäfer-Anstecknadel! Wer hat sie da hingesteckt?« »Wir dachten, sie gehört Missy. Sie meinen also, die Anstecknadel
    war heute Morgen noch nicht da?«
    »Da bin ich sicher«, stellte Mack nachdrücklich fest. »Missy besitzt keine solche Nadel. Ich bin absolut sicher, dass sie heute Morgen noch nicht da war!«
    Officer Dalton war bereits am Funkgerät, und nach ein paar Minuten kehrte die Spurensicherung zurück und nahm die Nadel in Gewahrsam.
    Dalton nahm Mack beiseite und erklärte: »Wenn Sie sich nicht irren, müssen

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