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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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betäuben, und ging zurück zur Haustür.
    Den seltsamen Brief hatte Mack keine Sekunde vergessen. Er durchwühlte seine nassen und blutigen Sachen und fand ihn schließlich in der Manteltasche. Er betrachtete den Zettel und ging damit in sein Arbeitszimmer. Dort wählte er die Nummer des Postamtes. Wie erwartet, meldete sich Annie, die matronenhafte Post-Filialleiterin und Hüterin des Briefgeheimnisses. »Hallo, ist Tony zufällig da?«
    »Hey, Mack, bist du das? Hab deine Stimme erkannt.« Natürlich hatte sie ihn erkannt. »Tut mir leid, Tony ist noch nicht zurück. Ich habe gerade über Funk mit ihm gesprochen. Er hat es noch nicht mal halb die Wildcat Road hinaufgeschafft. Bis er zu euch kommt, wird es noch dauern. Soll ich ihm sagen, dass er dich nachher zurückruft, oder willst du ihm eine Nachricht hinterlassen?«
    »Oh, hi. Bist du das, Annie?« Er konnte nicht widerstehen, obwohl ihr Midwestern-Akzent unverwechselbar war. »Tut mir leid, ich war gerade für einen Moment abgelenkt. Habe nicht mitbekommen, was du gesagt hast.«
    Sie lachte. »Ach was, Mack, ich weiß, dass du jedes Wort verstanden hast. Versuch nicht, einen Scherzkeks wie mich zu veralbern. Ich bin schließlich nicht von gestern. Was soll ich ihm denn von dir ausrichten, falls er lebend zurückkommt?«
    »Na ja, du hast meine Frage eigentlich schon beantwortet.«
    Am anderen Ende der Leitung entstand ein kurzes Schweigen. »Aber ich erinnere mich gar nicht, dass du mich etwas gefragt hast. Was ist los mit dir, Mack? Kiffst du immer noch zu viel oder machst du das nur noch am Sonntagmorgen, um den Gottesdienst zu überstehen?« Sie fing an zu lachen, als sei sie über die Brillanz ihres Humors überrascht.
    »Ach, Annie, du weißt doch, dass ich nicht kiffe - hab ich nie getan und werde ich nie tun.« Natürlich wusste Annie das nicht, aber Mack wollte jedem Missverständnis vorbeugen, denn es geschah nicht zum ersten Mal, dass Annies Sinn für Humor eine gute Geschichte hervorbrachte, die dann schon bald als »Tatsache« überall in der Gegend in Umlauf war. Er sah schon, wie sie seinen Namen auf die Gebetsliste setzten. »Schon gut, ich werde Tony ein anderes Mal anrufen. Keine Ursache.«
    »Okay, dann bleib heute bloß zu Hause, da ist es bei diesem Wetter am sichersten. Ein alter Knabe wie du ist nicht mehr so sicher auf den Beinen. Wir wollen doch nicht, dass du ausrutscht und dir dein bestes Stück verletzt. So, wie die Dinge sich entwickeln, schafft Tony es heute wahrscheinlich sowieso nicht bis zu euch. Schnee, Schneeregen und Dunkelheit, damit werden wir gut fertig, aber dieser gefrierende Regen macht uns echt zu schaffen.«
    »Danke, Annie, ich werde deinen Rat beherzigen. Bis demnächst.« Das Pochen in seinem Kopf war jetzt noch schlimmer geworden. Kleine Schmiedehämmer klopften im Rhythmus seines Herzens.
    »Das ist komisch«, dachte er. »Wer würde es wagen, so etwas in unseren Briefkasten zu werfen?« Die Wirkung der Schmerzmittel hatte noch nicht voll eingesetzt, aber sie dämpften bereits die Schärfe der Unruhe, die ihn jetzt befiel. Und plötzlich fühlte er sich sehr müde. Er legte den Kopf auf den Schreibtisch und glaubte, er sei eben erst eingenickt, als das Telefon ihn aus dem Schlaf riss.
    »Ja ... hallo?«
    »Hallo, Liebling. Du klingst, als hättest du geschlafen.« Es war Nan.
    Sie klang ungewöhnlich fröhlich, obwohl er glaubte, die Traurigkeit herauszuhören, die dicht unter der Oberfläche all ihrer Gespräche lauerte. Sie liebte diese Art Wetter so sehr, wie er sonst eigentlich auch. Er schaltete die Schreibtischlampe ein und schaute auf die Uhr, überrascht, dass er für ein paar Stunden weg gewesen war.
    »Oh, tut mir leid. Ich bin wohl ein bisschen eingedöst.« »Du klingst ziemlich groggy. Ist alles in Ordnung?«
    Ja.« Obwohl es draußen inzwischen fast dunkel war, konnte Mack sehen, dass der Sturm noch nicht nachgelassen hatte. Er hatte sogar noch einige zusätzliche Zentimeter Eis abgeladen. Die Äste der Bäume hingen tief herab, und er wusste, dass einige davon unter der Last brechen würden, besonders wenn der Wind noch stärker wurde. »Auf dem Weg zum Briefkasten musste ich ganz schön mit dem Glatteis kämpfen. Aber davon abgesehen ist alles bestens. Wo seid ihr?«
    »Ich bin mit den Kindern noch bei Arlene, und ich glaube, wir übernachten wohl besser hier. Kate tut es immer gut, hier bei der Familie zu sein ... das bringt sie etwas mehr ins Gleichgewicht.« Arlene war Nans Schwester. Sie

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