Die Huette
etwa deine eigenen Kinder mehr, wenn sie gute Leistungen erbringen?«, sagte Papa.
»Nein, ich verstehe, was du meinst.« Mack schwieg einen Moment und fügte dann hinzu: »Aber ich fühle mich viel erfüllter dadurch, dass sie Teil meines Lebens sind - geht euch das auch so?«
»Nein«, sagte Papa. »Wir sind bereits in uns selbst vollkommen erfüllt. Ihr seid dafür bestimmt, ebenfalls in Gemeinschaft zu leben, denn ihr wurdet nach unserem Ebenbild erschaffen. Und für dich, Mackenzie, ist es vollkommen natürlich und richtig, solche Gefühle gegenüber deinen Kindern zu haben oder gegenüber allem, was dein Leben >bereichert<. Vergiss nicht, dass ich kein menschliches Wesen bin, auch wenn wir uns entschieden haben, an diesem Wochenende in menschlicher Gestalt bei dir zu sein. In Jesus bin ich wahrhaft Mensch geworden, aber mein eigenes Wesen ist von vollkommen anderer Natur.«
»Ihr wisst - natürlich wisst ihr das«, sagte Mack entschuldigend »dass ich diesen Gedanken nur ein kleines Stück weit folgen kann? Dann verliere ich den Überblick und mein Verstand wird zu Brei!« »Ich verstehe«, sagte Papa. »Du kannst vor deinem inneren Auge nichts sehen, das du nicht selbst erleben kannst.«
Darüber dachte Mack einen Moment nach. »Ja, das ist wohl so ...
Was auch immer ... Seht ihr? Brei!«
Als die anderen aufgehört hatten zu lachen, fuhr Mack fort. »Ich bin euch wirklich sehr, sehr dankbar für alles, aber ihr habt mir an diesem Wochenende eine Menge aufgebürdet! Was soll ich tun, wenn ich wieder zu Hause bin? Was erwartet ihr jetzt von mir?«
Jesus und Papa schauten Sarayu an, die gerade eine volle Gabel zu ihrem Mund führte. Sie legte die Gabel langsam wieder auf ihren Teller zurück und machte sich daran, Macks Verwirrung zu lindern.
»Mach, begann sie, »bitte vergib diesen beiden. Menschen neigen dazu, Sprache so umzustrukturieren, wie es ihrem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und individueller Leistung entspricht. Wenn ich also höre, wie Sprache dazu missbraucht wird, Regeln und Gebote über das gemeinsame Leben mit uns zu stellen, fällt es mir schwer, dazu zu schweigen.«
»Und so muss es auch sein«, fügte Papa hinzu.
»Was genau habe ich denn gesagt?«, fragte Mack, nun ziemlich gespannt.
»Mack, nun iss erst mal in Ruhe auf. Wir können reden, während du isst.«
Mack merkte, dass er ebenfalls eine volle Gabel auf halbem Weg zum Mund hielt. Dankbar nahm er den Bissen, während Sarayu zu sprechen begann. Dabei schien sie vom Stuhl in die Höhe zu schweben und schimmerte in einem Tanz aus subtilen Farben und Schattierungen, und der Raum füllte sich mit weihrauchartigen, betörenden Düften.
»Lass mich antworten, indem ich dir eine Frage stelle. Warum, glaubst du, haben wir euch die Zehn Gebote gegeben?«
Mack überlegte einen Moment, dann sagte er: »Ich nehme an, jedenfalls wurde mir das so beigebracht, dass es sich um Regeln handelt, von denen ihr wollt, dass die Menschen sie befolgen sollen. Wer sie befolgt, lebt ein rechtschaffenes Leben und empfängt die Gnade Gottes.«
»Wenn das wahr wäre, was es nicht ist«, entgegnete Sarayu, »wie viele Menschen, glaubst du dann, haben rechtschaffen genug gelebt, um unsere Gnade zu empfangen?«
»Wenn die Menschen alle so sind wie ich, nicht sehr viele«, sagte Mack.
»Tatsächlich ist es nur einem Einzigen gelungen - Jesus. Er hat nicht nur den Buchstaben des Gesetzes gehorcht, sondern das Gesetz wirklich aus dem Geist heraus erfüllt. Aber du musst Folgendes verstehen, Mackenzie - er konnte das nur vollbringen, weil er sich voll und ganz in meine Hände begab und sich seiner Abhängigkeit von mir absolut bewusst war.«
»Warum habt ihr uns dann also diese Gebote gegeben?«, fragte Mack.
»Wir wollten, dass ihr den Versuch aufgebt, aus eigener Kraft rechtschaffen sein zu wollen. Die Gebote waren ein Spiegel, der euch zeigen sollte, wie schmutzig euer Gesicht wird, wenn ihr ein unabhängiges Leben führt.«
»Aber gewiss seid ihr euch darüber im Klaren«, entgegnete Mack, »dass viele Menschen glauben, sie würden rechtschaffen sein, wenn sie die Regeln befolgen.«
»Aber könnt ihr euer Gesicht mit demselben Spiegel säubern, der euch zeigt, wie schmutzig ihr seid? Regeln und Gebote kennen kein Erbarmen und keine Gnade, sie verzeihen keine Fehler. Deshalb hat Jesus alle Gebote bereits für euch erfüllt - sodass sie keine Macht mehr über euch haben. Und das Gesetz, das einmal unerfüllbare Anforderungen enthielt - Du Sollst
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