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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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bist mein Sonnenschein ... « Er schüttelte den Kopf, als er über seine Tochter nachdachte - so tough war sie und doch so zerbrechlich. Es musste einfach einen Weg für ihn geben, wieder zu ihr durchzudringen, ihr Herz zu erreichen! Inzwischen überraschte es ihn nicht mehr, wie leicht neuerdings seine Tränen flossen.
    Einmal drehte er sich um und beobachtete fasziniert die Strudel und Wirbel, die das Paddel und das Bootsheck erzeugten. Als er wieder nach vom blickte, saß plötzlich Sarayu im Bug des Kanus und schaute ihn an. Ihre abrupte Anwesenheit ließ ihn zusammenzucken.
    »Verflixt! «, rief er. »Du hast mich überrascht.«
    »Tut mir leid, Mackenzie«, sagte sie, »aber das Abendessen ist fast fertig, und es wird Zeit, dass du dich auf den Rückweg machst.« »Warst du die ganze Zeit bei mir?«, fragte Mack, dem der Schreck über ihr plötzliches Auftauchen noch in den Gliedern saß. »Natürlich. Ich bin immer bei dir.«
    »Wie kommt es dann, dass ich nichts davon gemerkt habe?«, fragte Mack. »Sonst habe ich in letzter Zeit immer gespürt, wenn du in der Nähe bist.«
    »Ob du das spürst oder nicht«, erklärte sie ihm, »hat überhaupt nichts damit zu tun, ob ich tatsächlich da bin oder nicht. Ich bin immer bei dir. Manchmal möchte ich, dass du dir dessen auf besondere Weise bewusst wirst - absichtsvoller. «
    Mack nickte und wendete das Kanu in Richtung Hütte. Er spürte Sarayus Gegenwart jetzt deutlich an dem Kribbeln, das ihm die Wirbelsäule hinunterlief. Sie lächelten beide gleichzeitig.
    »Werde ich von jetzt an immer in der Lage sein, dich zu sehen oder zu hören, auch wenn ich wieder zu Hause bin?«
    Sarayu lächelte. »Mackenzie, du kannst immer mit mir reden, und ich werde immer bei dir sein, ob du meine Gegenwart spürst oder nicht.«
    »Das weiß ich jetzt, aber wie werde ich dich hören?«
    »Du wirst lernen, meine Gedanken in deinen zu hören, Mackenzie«, versicherte sie ihm.
    »Wird das denn klar und deutlich der Fall sein? Was ist, wenn ich dich mit einer anderen Stimme verwechsle? Was ist, wenn ich Fehler mache?«
    Sarayu lachte, und es klang wie eine Musik, komponiert aus rauschendem Wasser. »Natürlich wirst du Fehler machen. Alle machen Fehler, aber du wirst meine Stimme immer besser erkennen, je mehr wir unsere Beziehung weiterentwickeln.«
    »Ich will keine Fehler machen«, brummte Mack.
    »Oh, Mackenzie«, erwiderte Sarayu, »Fehler sind ein Teil des Lebens, und Papa nutzt auch sie, um seine Absichten zu verwirklichen.« Sie war sichtlich amüsiert, und Mack konnte nicht anders, er musste unwillkürlich zurückgrinsen. Ihm war klar, worauf sie hinauswollte.
    »Das ist so ganz anders als alles, was ich bisher kannte, Sarayu.
    Versteh mich nicht falsch - ich finde es wunderbar, was ihr alle mir an diesem Wochenende schenkt. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich wieder in mein normales Leben zurückkehren soll. Irgendwie war es leichter, mit Gott zu leben, als ich ihn mir noch als den fordernden Zuchtmeister vorstellte. Und irgendwie war es sogar leichter, mit der Großen Traurigkeit klarzukommen.«
    »Denkst du das wirklich?«, fragte sie.
    »Wenigstens kam es mir so vor, als hätte ich die Dinge unter Kontrolle.«
    »Es kam dir so vor ist genau richtig ausgedrückt. Aber was hat es dir eingebracht? Die Große Traurigkeit und mehr Schmerz, als du ertragen konntest, Schmerz, den du sogar noch denen aufgebürdet hast, die du am meisten liebst.«
    »Papa sagt, das läge daran, dass ich Angst vor Gefühlen habe«, gestand Mack.
    Sarayu lachte laut auf. »Ich fand diesen kleinen Wortwechsel zwischen euch erheiternd.«
    »Aber ich habe Angst vor Gefühlen«, sagte Mack, und es verwirrte ihn, dass sie das offensichtlich nicht ernst nahm. »Ich mag es nicht, wie Gefühle sich anfühlen. Ich habe andere Menschen mit meinen Gefühlen verletzt, und ich kann meinen Gefühlen überhaupt nicht trauen. Habt ihr alle Gefühle erschaffen oder nur die guten?«
    »Mackenzie.« Sarayu schien ein Stück in die Höhe zu schweben. Es bereitete ihm immer noch Schwierigkeiten, sie klar zu sehen, und die Spiegelungen des Sonnenlichts auf dem Wasser machten es noch schwieriger. »Gefühle sind die Farben der Seele. Sie sind spektakulär und wunderbar. Wenn du nicht fühlst, wird die Welt dumpf und farblos. Überlege einmal, wie sehr die Große Traurigkeit die Farben in deinem Leben reduziert hat, sodass es nur noch matte Grautöne und Schwarz gab.«
    »Dann hilf mir, sie zu verstehen«, bat Mack.
    »Da

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