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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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Nicht ... - wird zu einer Verheißung, die wir in euch erfüllen.«
    Sie war nun ganz in ihrem Element, ihr Antlitz bewegt und leuchtend. »Aber vergiss nicht: Wenn du dein Leben allein und unabhängig lebst, kann sich das Versprechen nicht erfüllen. Jesus hat die Last des Gesetzes von euren Schultern genommen. Das Gesetz hat keine Macht mehr über euch. Jesus ist zugleich das Versprechen und die Erfüllung.«
    »Willst du damit sagen, dass ich die Gebote nicht befolgen muss?« Mack hatte aufgehört zu essen und konzentrierte sich völlig auf das Gespräch.
    »Ja. In Jesus unterliegst du keinem Gesetz. Alle Dinge sind erlaubt.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst! Du machst schon wieder Witze«, stöhnte Mack.
    »Kind«, unterbrach ihn Papa, »warte ab, es kommt noch viel toller!« »Mackenzie«, fuhr Sarayu fort, »jene, die Angst vor der Freiheit haben, sind jene, die auch nicht darauf vertrauen, dass wir in ihnen leben können. Wer versucht, den Gesetzen gemäß zu leben, erklärt damit gleichzeitig seine Unabhängigkeit von uns. Es ist ein Versuch, Macht und Kontrolle zu behalten.«
    »Lieben wir deshalb Gesetze und Vorschriften so sehr - weil sie uns eine gewisse Kontrolle über das Leben geben?«, fragte Mack.
    »Es ist noch viel schlimmer«, sagte Sarayu. »Gesetze verleihen euch die Macht, über andere zu urteilen und euch ihnen überlegen zu fühlen. Ihr glaubt, ein rechtschaffeneres Leben zu führen als jene, die ihr verurteilt. Regeln aufzustellen, besonders in der subtileren Form von Verantwortung und Erwartung, ist ein vergeblicher Versuch, Sicherheit aus Unsicherheit zu erzeugen. Und ganz im Gegensatz zu dem Bild, das ihr euch von mir macht, liebe ich die Unsicherheit. Regeln und Gebote können euch keine Freiheit geben. Sie haben nur die Macht, anzuklagen und zu verurteilen.«
    »Augenblick mal!« Mack wurde plötzlich klar, was Sarayu da gesagt hatte. »Soll das heißen, dass Verantwortung und Erwartung auch nur eine Form von Regeln sind und dass wir durch Jesus von ihnen befreit sind? Habe ich das richtig verstanden?«
    »Stimmt genau«, sagte Papa. »Jetzt kommen wir zum entscheidenden Punkt - Sarayu, zeig's ihm!«
    Mack ignorierte Papa und versuchte, sich auf Sarayu zu konzentrieren, was aber alles andere als leicht war. Sarayu lächelte erst Papa und dann Mack an. Sie sprach langsam und nachdrücklich. »Mackenzie, Verben sind mir viel lieber als Substantive.«
    Sie schwieg und wartete. Mack wusste nicht recht, worauf sie mit dieser geheimnisvollen Bemerkung hinauswollte. Also äußerte er das Einzige, was ihm durch den Kopf ging: »Wie bitte?«
    »Ich«, sie breitete die Hände aus und schloss in diese umfassende Geste Papa und Jesus mit ein, »ich bin ein Verb. Ich bin, die ich bin. Ich werde sein, was ich sein werde. Ich bin ein Verb! Ich bin lebendig, dynamisch, ewig aktiv und immer in Bewegung. Ich bin ein Geschehen, nichts Feststehendes.«
    Mack verstand zwar ihre Worte, begriff aber den Sinn noch nicht. »Und da meine Essenz ein Verb ist«, fuhr sie fort, »bin ich viel mehr auf Verben eingestimmt als auf Substantive. Verben wie bekennen, bereuen, leben, lieben, antworten, wachsen, ernten, sich wandeln, säen, laufen, tanzen, singen und so weiter. Menschen dagegen haben ein Händchen dafür, ein lebendiges, gnadenreiches Verb zu nehmen und es in ein totes Substantiv oder Prinzip zu verwandeln, das nach Geboten und Verboten riecht: Etwas Wachsendes und Lebendiges stirbt. Substantive existieren, weil es ein erschaffenes Universum und eine physikalische Realität gibt, aber wenn das Universum auf eine Masse von Substantiven reduziert wird, ist es tot. Außer )Ich bin< gibt es keine Verben mehr, doch Verben sind es, die das Universum lebendig machen.«
    »Und was bedeutet das genau?«, fragte Mack, der sich immer noch abmühte, das alles zu begreifen. Aber immerhin begann ein Schimmer der Erkenntnis in seinem Geist aufzuscheinen.
    Sarayu ließ sich durch seine Verständnisprobleme nicht beirren. »Damit etwas Totes zum Leben erwachen kann, musst du etwas Lebendiges, sich Bewegendes der Mixtur hinzufügen. Um etwas, das nur ein Substantiv ist, zu etwas Dynamischem, Unvorhersehbarem und Lebendigem zu machen, musst du dich vom Gesetz lösen und dich für die Gnade öffnen. Darf ich dir ein paar Beispiele geben?«
    »Ja, bitte«, sagte Mack. »Ich bin ganz Ohr.«
    Jesus kicherte, und Mack warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, ehe er sich wieder Sarayu zuwandte. Der leise Hauch eines Lächelns

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