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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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ich das Hosenbündel mit beiden Armen nach oben in die Schraube des Außenbordmotors. Es wurde mir sofort aus den Händen gerissen. Ich hielt die Finger an meinen Mund und prüfte mit den Lippen, ob sie noch alle dran waren.

    Zum Glück fehlte keiner.
    Über mir fing der Motor zu husten an, bevor er ganz abstarb.
    Geschafft!
    Ich schwamm hinüber zu dem ohne Motor träge und antriebslos dahintreibenden Dingi und hielt mich von unten an seinem Rumpf fest.
    Bald spürte ich, wie er zu schwanken begann, weil Thelma aufgestanden war, um nach dem Motor zu sehen. Gleich darauf verschwand die Schraube mit den darin verfangenen Überresten meiner Shorts in Richtung Oberfläche.
    Ich wusste genau, was Thelma jetzt tat, denn ich hatte es selber schon etliche Male gemacht. Sie stand am Heck des Bootes und beugte sich über den Motor, den sie an einem Scharnier nach oben geklappt hatte. Das war eine gefährliche, weil ziemlich instabile Position.
    Ich schwamm unter dem Rumpf hervor, tauchte auf und ergriff mit beiden Händen seitlich das Dollbord des Dingis. Dann zog ich mich mit aller Kraft nach oben, als wolle ich mit einem einzigen Satz an Bord klettern.
    Dadurch neigte sich meine Seite des Bootes weit nach unten.
    Die andere Seite hob sich aus dem Wasser.
    Thelma stand, wie ich es gehofft hatte, über den Motor gebeugt und versuchte mit beiden Händen, die Schraube von dem darin verfangenen Stoffknäuel zu befreien.
    In dieser Position hatte sie keine Chance mehr, sich auf den Beinen zu halten.
    Mit einem Schreckensschrei riss sie die Arme hoch, geriet ins Wanken und hing für den Bruchteil einer Sekunde schräg in der Luft, bevor sie wild mit Armen und Beinen
zappelnd über den Rand des Dingis fiel und wie ein Sack voller Kartoffeln ins Wasser klatschte.
    Durch den Rückstoß ihres unfreiwilligen Sprungs wurde mir das Dollbord des Dingis aus den Händen gerissen, und das kleine Boot schoss ein ganzes Stück weit nach vorne.
    Ich schwamm ihm, so schnell ich konnte, hinterher, denn ich musste es unbedingt vor Thelma erreichen und als Erster an Bord klettern. Hatte ich erst einmal eine der Macheten in der Hand, würde Thelma es nicht wagen, ebenfalls ins Boot zu kommen.
    Während ich schwamm, blinzelte ich mir das Wasser aus den Augen und sah, dass das Dingi etwa fünf, sechs Meter weit abgetrieben war.
    Kein Problem.
    Ich sah mich um. Von Thelma war nichts zu sehen. Sie war immer noch nicht aufgetaucht. Obwohl ich froh war, dass ich sie nicht am Hals hatte, machte ich mir fast schon Sorgen um sie.
    Sie wird doch nicht etwa ertrunken sein?
    Einen Moment lang überlegte ich tatsächlich, ob ich nicht nach ihr suchen und sie retten sollte. Klingt verrückt, ich weiß. Aber ich dachte mir, sie würde mir vielleicht dankbar sein, ihre feindselige Haltung ändern und mir helfen, Wesley unschädlich zu machen und die Frauen aus den Käfigen zu befreien …
    Eine Hand packte mich am linken Fußknöchel.
    Riss mich aus meinen Überlegungen und zog mich nach unten.
    Als sie mit der anderen Hand nach meinem rechten Bein griff, erwischte sie mich zum Glück oberhalb der Socke, in der das Rasiermesser steckte.

    Die Hand an meinem linken Fuß ließ jetzt los, packte mich aber gleich darauf etwas weiter oben.
    Ich kannte Thelma und wusste, was sie vorhatte. Bestimmt hatte sie es schon wieder auf meine Eier abgesehen. Also klemmte ich meine Beine so fest ich konnte zusammen, damit sie nicht dazwischen greifen konnte. Gerade noch rechtzeitig.
    Ich spürte schon eine Handfläche zwischen meinen Oberschenkeln, die mit aller Kraft versuchte, sich weiter nach oben zu arbeiten, und machte unvermittelt eine Rolle rückwärts. Damit hatte Thelma wohl nicht gerechnet, denn obwohl die Hand zwischen meinen Oberschenkeln blieb, ließ die andere meine Wade los. Ich drehte meine Hüften erst nach rechts, dann nach links und trat gleichzeitig so fest ich konnte mit beiden Beinen nach unten, bis ich mich ganz von Thelma befreit hatte. Ich tauchte auf und sog gierig die Luft in meine Lungen, als direkt neben mir ihr Kopf aus dem Wasser kam. Noch bevor sie einen Atemzug machen konnte, packte ich sie bei den Schultern und drückte sie so fest ich konnte unter Wasser.
    Thelma wehrte sich erstaunlich geschickt. Sie ging nicht einfach unter -, sondern ließ sich nach hinten weggleiten, und entwand damit ihre Schultern meinem Griff. Dann schwamm sie wieder auf mich zu, schlang ihre Arme um meinen Brustkorb und drückte so fest zu, als wolle sie mir sämtliche

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