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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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ihm in der Nacht unseres Hinterhalts zugefügt hatten. Kimberly hatte ihm ihren Speer durch die linke Brust gerammt und ins Hinterteil gestochen. Diese Wunden mussten ihm einen ziemlichen Blutverlust zugefügt haben, vielleicht hatten sie sich auch infiziert und setzten ihn für eine Weile außer Gefecht.
    Es konnte aber auch sein, dass er sich inzwischen schon wieder so weit erholt hatte, dass er eine echte Gefahr für uns darstellte.
    Wir sprachen über alle diese Möglichkeiten und kamen zu dem Schluss, dass uns Thelma vermutlich mehr Probleme bereiten würde als Wesley.
     
    Am Vormittag des achten Tages brachen wir auf.
    Kimberly trug wieder Keiths Hawaiihemd und hatte sich den Tomahawk an einem Strick um den Hals gehängt. Das Schweizer Messer steckte im Bund ihres Bikinihöschens, und den Speer trug sie in der linken Hand.
    Billie hatte ihren üblichen schwarzen Bikini und natürlich kein Hemd an. Auf ihrer Brust kreuzten sich der Strick, an dem ihr Tomahawk hing, und der zu drei Schlingen aufgerollte Rest des Seils, mit dem wir Thelmas Hände gefesselt hatten. Wir nahmen es mit für den Fall, dass wir wieder Gefangene machten.
    Obwohl Kimberly diejenige war, die Siouxblut in den Adern hatte, sah eher Connie wie eine Indianerin aus, weil sie sich als Verband für ihre Kopfwunde eine Art Stirnband umgebunden hatte. Es bestand aus einem Fetzen ihres alten, zerrissenen T-Shirts, das Billie im Bach gewaschen und in Stücke geschnitten hatte.

    Über ihrem Bikinioberteil trug Connie eine Art Weste, die sie sich am siebten Tag mit dem Rasiermesser aus einem Badetuch geschnitten hatte. Die gelb-weiß gestreifte Weste war ärmellos und so kurz, dass sie ein Stück über der Taille endete, aber wenigstens schützte sie Connies Schultern und einen Teil ihres Rückens vor der Sonne und half, den improvisierten Verband an Connies linker Schulter zu fixieren. Trotzdem hatte ich irgendwie den Eindruck, dass der wahre Grund für die Weste der war, dass ich ihre Brüste nicht zu sehen bekommen sollte. Eigentlich hätte sie dann aber auch einen Rock schneidern müssen, denn unterhalb der Weste war sie bis auf das Höschen ihres Stringtangas praktisch nackt. Aber vielleicht wollte sie mich damit ja auch absichtlich aufheizen.
    Bevor wir aufbrachen, bot ich ihr an, etwas von Billies restlicher Sonnencreme auf ihr Hinterteil zu schmieren, aber sie sagte mir, ich solle mich verpissen (was ich als Anzeichen dafür wertete, dass es ihr wieder besser ging).
    Trotz Weste war Connie ein faszinierender Anblick. So wie die anderen beiden Frauen auch.
    Wenn ich daran denke, dass ich möglicherweise keine von ihnen wiedersehe … Ein schlimmer Gedanke. Ich weiß, es liest sich fürchterlich, aber ich fühle mich irgendwie betrogen.
    Sie sind vielleicht tot, und ich fühle mich betrogen.
    Früher oder später hätte sich bestimmt eine von ihnen in mich verliebt oder hätte sich in ihrer Verzweiflung …
    Oder vielleicht auch nicht. Das kann jetzt niemand mehr sagen.
    Sicher ist freilich, dass sie jetzt nicht hier sind, dass ich sie nicht anschauen kann und mir deshalb auch nicht mehr ausmalen will, was ich gerne mit ihnen anstellen
würde. Und ich kann nicht mehr mit ihnen reden und sie auch nicht mehr berühren.
    Was mir in Erinnerung ruft, dass alle drei mich schon einmal umarmt haben.
    Und dass ich Billies und Connies Brüste gesehen habe, aber nie die von Kimberly. Die werde ich jetzt wohl auch nie zu Gesicht bekommen, und ich werde sie auch nie …
     
    Ich musste eine Weile mit dem Schreiben aufhören.
    Es hat mich wahnsinnig deprimiert, und das ist noch milde ausgedrückt. Die drei fehlen mir so sehr. Der Gedanke, dass sie tot sein könnten, ist mir unerträglich.
    Aber ich weiß nicht, ob sie wirklich tot sind.
    Hier auf dieser Insel ist es ein großer Fehler anzunehmen, dass irgendjemand tot ist.
    Eigentlich müsste ich jetzt nach ihnen suchen. Ich muss herausfinden, ob sie vielleicht doch noch am Leben sind. Wenn sie noch leben, dann werden sie mit ziemlicher Sicherheit gefangen gehalten, und dann muss ich sie befreien. Wenn sie aber tot sind, dann … weiß ich nicht, was ich tun soll. Nur eines ist sicher: Ganz gleich, ob meine Frauen noch leben oder nicht, auf jeden Fall muss ich Wesley und Thelma töten.
    Anstatt hier am Strand herumzuhocken, sollte ich nach ihnen suchen. Zuvor aber muss ich das Tagebuch auf den neuesten Stand bringen für den Fall, dass ich nicht zurückkomme.
    Also, weiter mit der Geschichte:
    Ich war bei

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