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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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mit euch los?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    »Nichts«, sagte ich.
    »Alles in bester Ordnung«, meinte Connie.
    Billie schüttelte bloß den Kopf.
    Kimberly machte einen Schritt auf uns zu. »Mein Gott, Leute, ich habe doch bloß Spaß gemacht. Okay? Ihr tut ja so, als hätte ich Schaum vor dem Mund gehabt. Ich schneide niemanden den Kopf ab, verstanden? Gut, ich hätte es nicht sagen sollen, denn jetzt glaubt ihr alle, ich wäre total übergeschnappt. Und überhaupt, was wäre schon groß dabei,
wenn ich dem Mistkerl wirklich den Kopf abschneiden würde? Er hat schließlich meinen Mann getötet und Dad mit der Axt den Schädel gespalten! Findet ihr das etwa in Ordnung? Und wenn euch das Köpfen so grausam vorkommt, dann wartet erst mal ab, was ich tun werde, bevor ich ihm den Kopf abschneide. Falls wir es schaffen, ihn lebend zu fangen, werde ich ihm die Haut abziehen, und zwar bei lebendigem Leib. Er soll ganz langsam sterben, der Drecksack, und er soll schreien, bis er heiser ist und uns anfleht, ihn zu töten. Er wird für den Tod von Dad und Keith teuer bezahlen, das kann ich euch sagen. Und wenn ihr jetzt glaubt, ich wäre verrückt, dann werdet ihr euch noch wundern. Ihr habt ja keine Ahnung , zu was ich alles fähig bin.«
    Wir starrten sie alle drei entgeistert an.
    Kimberly wedelte auf einmal mit dem Arm, als wolle sie drei lästige Fliegen verscheuchen. »Verschwindet!«, rief sie. »Geht mir aus den Augen und lasst mich in Ruhe. Mit Wesley und Thelma werde ich schon alleine fertig, da brauche ich keine Zuschauer, die sich vor lauter Angst in die Hose machen. Von euch hat doch keiner den Mumm, die beiden wirklich fertig zu machen. Also verschwindet! Los! Haut ab!« Sie wedelte wieder mit dem Arm, dann drehte sie sich um und rannte fort.
    »Warte!«, rief Billie. »Hey! Bleib stehen!«
    »Ach, lass sie doch«, sagte Connie.
    »Kimberly!«, schrie ich.
    Sie rannte weiter.
    Billie lief ihr hinterher.
    »Mom!« rief Conny.
    Weil Billie keine Chance hatte Kimberly einzuholen, rannte auch ich los. Obwohl ich die schwere Axt mit mir
herumschleppte, war ich nach ein paar Metern auf Billies Höhe. Kimberly freilich war schneller als ich, obwohl es so aussah, als ob sie noch gut an Geschwindigkeit hätte zulegen können.
    »Verdammt noch mal!«, schrie Connie uns hinterher. »Seid ihr jetzt alle verrückt geworden? Kommt sofort zurück.«
    Billie schaute über die Schulter nach hinten.
    Ich auch.
    Connie war einfach stehen geblieben. Der Abstand zu ihr wurde immer größer.
    Billie blieb stehen.
    Ich rannte an ihr vorbei.
    »Lass die Axt fallen, sonst holst du sie nie ein«, keuchte sie. »Du musst sie aufhalten.«
    Ich warf die Axt in den Sand und rannte so schnell ich konnte. »Bleib stehen!«, rief ich Kimberly hinterher. »Wir kommen mit dir! Du bist nicht verrückt! Bitte! Renn nicht weg!«
    Es nützte nichts.
    Das Schreien brachte mich nur unnötig außer Puste, also hörte ich auf damit.
    Langsam holte ich immer weiter auf.
    Kimberly ließ mich aufholen.
    Aber nicht so weit, dass ich sie zu fassen bekam.
    Sie rannte so, dass sie immer drei Schritte vor mir war.
    Ich sah, wie ihre schwarzen Haare im Wind wehten. Ich sah, wie sich ihre Gesäßmuskeln unter den bunten Hemdzipfeln spannten und entspannten. Und wie mühelos sie ihre schlanken Beine bewegte.
    Im Laufen hielt sie den Speer in ihrer linken Hand auf Hüfthöhe parallel zum Boden, während die rechte den Tomahawk
festhielt, damit er an seiner Seilschlinge nicht gegen ihre Hüfte schlug.
    Auch ohne die Arme zu bewegen lief sie so schnell, dass ich sie nicht einholen konnte.
    »Gib auf, Rupert«, rief sie mir über die Schulter zu. »Geh zurück zu den anderen.«
    »Ich komme mit dir.«
    »Vergiss es.«
    »Bleib doch stehen, bitte«, keuche ich. »Du bist doch … die … die immer sagt … wir … dürfen uns … nicht trennen.«
    »Ich kann dich nicht gebrauchen.«
    »Bitte, warte.«
    »Ich rechne auf meine Art mit Wesley ab. Und da will ich mir nicht ständig euer Gewinsel anhören.«
    »Wir … winseln nicht.«
    »Vergiss es. Ihr habt eure Chance gehabt. Adios, Amigo .«
    Sie beschleunigte, und ich warf mich mit einem verzweifelten Satz nach vorn. Anstatt wenigstens einen der hinter ihr herwehenden Zipfel von Keiths Hawaiihemd zu fassen zu kriegen, schlug ich langgestreckt in den Sand und rutschte auf dem Bauch noch einen guten halben Meter weiter, bis ich liegen blieb.
    Der Aufprall hatte mir den Atem geraubt.
    Ich hob den Kopf und sah Kimberly

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