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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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tue. Flamme, ich fürchte, ich werde ihn doch töten müssen …« Ich seufzte und gab ein gereiztes Schnalzen mit der Zunge von mir, als wäre der Mord nur ein lästiges Ärgernis für mich. Ich sah zu Flamme hinüber. » Tut mir leid. Ich dachte, es wäre nicht nötig gewesen.« Insgeheim fragte ich mich, ob ich wirklich dazu in der Lage sein würde. Abgesehen von jenen, die zur Dunkelmagie gezwungen worden waren, hatte ich noch nie einen Wahrer-Silbmagier getötet. Es war bisher nicht nötig gewesen. Und einen Rat? Noch vor ein paar Tagen wäre mir das undenkbar vorgekommen.
    » Es ist mir egal«, sagte Flamme ruhig. » Nach allem, was er mir angetan hat, kümmert es mich nicht, ob er stirbt.«
    Dasrick schnaubte. » Ich werde dich jagen, Glut, und wenn ich mein ganzes Leben damit verbringe.«
    » Tut nicht so melodramatisch, Dasrick. Es passt nicht zu Eurer sonstigen Kühle. Letzte Chance – oder dieses Schwert geht jetzt genau da rein.« Ich lächelte ihn an, schenkte ihm ein Lächeln, das so rücksichtslos war, wie ich es nur zustande bringen konnte. Und er gab nach. Die Schutzzauber verschwanden. Bis zum heutigen Tag weiß ich nicht, ob ich ihn wirklich getötet hätte, aber er glaubte, dass ich es tun würde – und er kannte mich gut.
    Ich ließ die Spitze meiner Klinge sinken und wirbelte ihn so herum, dass er zur Tür sehen konnte. Einen Moment später lag er bewusstlos auf dem Boden. Ich wusste da ein paar Dinge über bestimmte Druckpunkte, aus einer der angenehmeren Lehrstunden, die Syr-Silb Arnado seiner jugendlichen Gefolgsfrau gegeben hatte, die gern eine Beauftragte des Rates gewesen wäre.
    Ruarth sagte etwas, und Flamme übersetzte es erschrocken. » Er sagt, du hättest ihn dir zum unbarmherzigen Feind gemacht.«
    Ich spürte eine Gänsehaut der Angst. Ruarth hatte Recht. Dasrick war ein unversöhnlicher und skrupelloser Mann. Er würde durch unsere Flucht sein Gesicht verlieren und nach einer Möglichkeit suchen, seinen verletzten Stolz und sein Prestige wiederherzustellen. Damit kommst du nie durch. » Verschwinden wir von hier«, sagte ich.
    Flamme zögerte. » Äh, du zuerst.«
    » Nein, du. Für den Fall, dass er aufwacht.«
    » Aber ich finde, dass du zuerst gehen solltest.«
    Ich sah sie mit aufkeimender Verärgerung an. » Wirst du jetzt durch dieses verfluchte Bullauge gehen?«
    » Ich kann nicht schwimmen«, gestand sie kleinlaut.
    Ich riss die Hand in einer Geste völliger Resignation hoch in die Luft. Und ging zuerst. Dann kam Flammes Tasche und danach sie selbst, wobei sie es durch eine bemerkenswerte Verrenkung ihres Körpers schaffte, mir mit den Füßen voran durch das Bullauge zu folgen. Sie hielt sich mit den fünf Fingern ihrer einzigen Hand einen gebetslangen Moment am Rand fest, dann ließ sie sich anmutig ins Wasser fallen. Das Schiff löste sich bereits vom Kai. Ich umfasste sie mit den Armen, als sie wieder hochkam.
    » Hier«, sagte ich und reichte ihr das Seil, das ich gerade von der Herz der Wahrer losgemacht hatte. » Am Ende dieses Seils finden wir ein Beförderungsmittel. Ich halte dich, während du uns da hinziehst.« Ich packte mit einer Hand nach ihrer Tasche, die ganz in der Nähe im Wasser schwamm.
    Sie fragte mit nachvollziehbarer Schärfe: » Und wie bitte soll ich uns da hinziehen, wenn ich nur eine Hand habe?«
    Ich suchte noch nach einer schlauen Antwort, als sie selbst auf die Lösung kam, indem sie das Seil zwischen die Zähne nahm und uns mit dem einen Arm das Seil entlangzog. Ihre Gedanken waren allerdings immer noch woanders. Sie schluckte Wasser, spuckte und keuchte: » Wenn du mich loslässt, spreche ich nie wieder ein Wort mit dir.«
    » Du solltest schwimmen lernen.«
    » Du könntest es mir eines Tages beibringen«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. » Aber nicht jetzt. Glut, würdest du mich bitte aus diesem verfluchten Ozean schaffen?«
    In diesem Augenblick erklang ein schrecklich qualvolles Geheul vor uns. Flamme stöhnte. » Sag nichts«, meinte sie. » Lass mich raten. Das ist das Geräusch eines hungrigen Seedrachen, der Jungfrauen sucht, die er verschlingen kann.«
    » Dann brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen, was?«, erwiderte ich honigsüß. » Aber eigentlich ist das mein Hund.«
    » Dein Hund ? Irgendwo mitten in diesem Ozean – in einem Boot, so hoffe ich doch – hast du einen Hund, der so heult wie die im Großen Graben steckende, verlorene Seele eines ertrunkenen Seemanns?«
    Als sie es so ausdrückte, kam es mir

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