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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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letzter der Händler landete Conradth deBlois sein Schiff nahe der Schutzkuppel. Gargirs Robotzofen empfingen ihn und geleiteten ihn in ein warmes Bad, wo er, wie erwartet, nach wenigen Minuten einschlief. Nach 73 Tagen Dauereinsatz waren alle Händler und ihre Helfer erschöpft; die meisten von ihnen schliefen fast ununterbrochen einen Tag und eine Nacht lang.
     
    Die Broschüre, die Holochips und Lesewürfel mit dem längst beworbenen Titel Der bestrafte Machthunger – oder der unverantwortliche Irrwitz von Ronrico und Kobenah wurden produziert, und sowohl wahre Gebirgszüge von Papier und viele Tonnen anderer Materialien, konfektioniert und verpackt, gingen in den galaktischen Verteilerapparat, den die Händler entwickelt hatten; binnen weniger Tage nach Auslieferung – nach 25 Tagen war die Verteilung beendet – hieß es selbst auf abgelegenen Welten: Auflage vergriffen! Die Leser, Zuhörer und Zuschauer weideten sich an den Schilderungen der Vorgeschichte, betrachteten die Bildsequenzen, erfuhren die Hintergründe und mit steigender Schadenfreude die Namen der Hauptbeteiligten. Der Höhepunkt zeitgenössischen Journalismus’ schloss mit einem Kommentar, der sich mit den zu erwartenden Strafen beschäftigte, mit der segensreichen Tätigkeit der Raumgarde und schließlich der Beteiligung der Stellaren Freihändler an einem Krieg, der als Farce geplant und mit ungeheurem Aufwand durchgeführt wurde und im lächerlichen Fiasko geendet hatte. Spätestens mit dem Erscheinen des Kriegsberichts waren die Namen der Händler zum galaktischen Markenzeichen geworden.
    Bei der Feier in Karasingh Gargirs Kuppel fehlte nur Howard Yulsman; er hatte sich mit einem schwer verständlichen Funkspruch entschuldigt und große Überraschungen angekündigt.
     
    Justice , frei gewählter Name der Welt, die um eine rote Sonne namens Aurora kreiste, Planet der Gerechtigkeit mit dem Sitz der Obersten Galaktischen Verfassungsrichter. Die Hälfte der Einwohnerschaft Corte Costituzionales war bei der Behörde beschäftigt; allein die tägliche Bewirtung der Anwälte, Richter und Rechtsgehilfen, der vielen Besucher und der Registratoren hielt eine Generation von Gastwirten und Restaurantbetreibern am Leben. In diesen Wochen glich die Stadt einem virtuellen Bienenstock kurz vor der hastig-hysterischen Flucht der Königin.
    Vertreter aller denkbaren Medien, Anwälte, Studenten, unzählige Helfer und Neugierige bevölkerten die Stadt. In der Großen Halle, die bis weit über den letzten Platz hinaus gefüllt war, saßen 4000 Angeklagte, Beschuldigte, Beklagte, Mitläufer und Belastete, Zeugen und Ahnungslose – Minister, Kommandanten, Piloten und Raumsoldaten aller Gattungen. Die Reihen, die im besonderen Interesse der Berichterstatter standen, waren gefüllt mit Garde-Raumsoldaten, die entsicherte Waffen in den Händen hielten. Zwischen ihnen hockten die Verantwortlichen Kobenahs und Ronricos. Sie waren aus den Betten geholt, von festlichen Tafeln gezerrt, in Gleitern zur Landung gezwungen und aus den ehebrecherischen Armen ihrer Geliebten gerissen und festgenommen worden – schonungslos wurden sie, trotz der hurrikanmäßigen Plädoyers ihrer Anwälte, der Öffentlichkeit preisgegeben; nun wirkten die mächtigen Männer vorwiegend nur noch armselig und lächerlich.
    Die Raumschlacht war in tausend Bilderfolgen dokumentiert, alle Details der Vorgeschichte geschildert, sämtliche Anklagen waren vorgebracht worden, alle Anwälte hatten ihre Plädoyers gehalten, und alle Nachrichten waren über alle bewohnten Planeten verbreitet worden. Nun wartete jeder im Saal und in den Pressezentren auf die Richter und die Urteile.
    Die Richter erschienen in langer, feierlicher Prozession.
    Eine Pause entstand, deren schweigende Intensität das Publikum und die Angeklagten folterte; die Wichtigkeit des Urteils der unabhängigen Richter war unbestritten. Der Speaker begann:
    »Im Verfahren gegen sämtliche Verantwortliche der Äußeren Sterne, also Kobenah und der Inneren Sonnen, ergo Ronrico, begonnen und beendet nach den Anzeigen der Raumgarde, ergeht folgendes Urteil:
    Die Autarkiebestrebungen des Vulcan-Systems sind weiterhin sicherzustellen. Die Planetaren Räte Vulcans sind gehalten, die Raumgarde als schützende Instanz anzuerkennen.
    Sollten die Vulcan-Planeten sich einer Machtgruppe anschließen wollen, so ist dies allein ihre Sache; nach einer demokratischen Abstimmung aller Bewohner.
    Die Kampfflotten Ronricos und Kobenahs verfallen,

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