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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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nicht tun«, sagte Rohanna abschätzig. »Welch lustige Parallelen. Nicht nur auf Terra machen’s nicht nur die Insekten so.«
    »Wir haben das Verfahren unserer eigenen Verhaltensweise abgeschaut«, erläuterte Klaaro überflüssigerweise. »Wir können euch einen solchen Apparat zur Verfügung stellen.«
    Yulsman stand auf und verbeugte sich vor Klaaro. Er war sich bewusst, dass die Bewohnerschaft des gesamten Planeten zusah und zugehört hatte.
    »Ich glaube, wir sollten eine kurze Zeit der Besinnung eintreten lassen, ihr und wir Besucher. Die besten Zutaten für eine lückenlose Versorgung mit Bentayga-Insekten sind eure Anlock-Gerätschaften und ein zuverlässig funktionierendes Transmitterpaar. Können wir uns morgen wieder treffen, Klaaro Sug? In guter Ruhe? Nachdem wir den freudigen Schock unserer jungen Freundschaft gebührend verarbeitet haben?«
    »Ihr wollt zum Schiff zurück? Kann ich verstehen. Wir tun so, als wäre nach so unendlich langer Zeit ein Besuch wie eurer eine Selbstverständlichkeit.« Klaaro Sug wirkte plötzlich, als reichte seine Kompetenz für mehrere Großstädte. »Die Freude darüber hat ... unser Verhalten bestimmt. Fliegt zurück, Howard Yulsman und Rohanna. Wir begleiten euch.«
    Rohanna und Yulsman stiegen in den Gleiter, winkten in die Runde und steuerten das Gefährt ohne Eile zum Schiff. Sie betrachteten schweigend das Land unter ihnen und dachten über die Geschehnisse der ersten Stunden nach. Vielleicht, dachte Howard Yulsman, war auf Anadana sein geschäftlicher Erfolg weniger wichtig als ... ja, eigentlich, als was? Howard zog sich in seine private Großkabine zurück und begann, wohlversehen mit einigen Gläsern tiefroten Weins, die Seltsamkeiten des Universums zu begrübeln.
     
    Auch ihm hatte man lange Perioden von Leisure Sickness vorgeworfen; von pathologischer Unfähigkeit zum Genießen von Müßiggang. Obwohl dies sachlich falsch war, dachte er häufig an diese Warnung, denn auch er hatte nur ein Leben. Sein Reichtum sicherte ihm Unabhängigkeit und weiterhin das intellektuelle Vergnügen, eigene Ideen auszubrüten und deren Realisierung zu betreiben, sowie eine prüfende, skeptische Haltung gegenüber angeblichen Neuigkeiten einzunehmen. Er hatte GRIND miterlebt, das GR roße IN ternet- D esaster, die Wohltaten der Nanotechnologie und -therapien, die missglüc k ten Versuche, funktionsfähige Transmitter zu bauen, die über das Laboratoriumsstadium hinausgingen, die Auseinandersetzungen zwischen Kobenah und Ronrico wegen der Vulcan-Welten und deren schäbiges Ende, und nun war er der Entde c ker eines Sternenvolkes mit bemerkenswerten Eigenschaften. Sie bauten keine Raumschiffe, sondern Transmitter ... Transmitter?! Howard Yulsman stellte behutsam das Glas ab und stieß einen triumphierenden Ruf aus. Anadana, Welt der Avihomiden, Erfinder funktionierender Transmitter! Er hatte gefunden, was er nicht gesucht hatte!
     
    Shisha Mandraer kam herein, setzte sich kopfschüttelnd und fragte:
    »Warum brüllst du ausgerechnet jetzt ›Umsatz! Perzente!‹?«
    Gutgelaunt antwortete Howard:
    »Weil ich soeben eine interessante Variante galaktischen Handels gefunden habe, die nicht nur meine Geschicklichkeit erfordert.«
    »Geht es um die Bentayga-Insekten?«
    »Darum und um eine wahrhaft epochale Erfindung«, bestätigte Howard und leerte den Rest der Flasche in Shishas Glas.
     
    Klaaro Sug betrachtete die schematische Holografik, die das Funktionsprinzip der Gaumenfreude-Fang-und-Transport-Kette schilderte. Khneec Tum, ein Techniker, wiegte zustimmend den Kopf; seine rundlichen Flügelenden zitterten.
    »So könnte es gehen«, sagte er. »Denkst du an einen bestimmten Planeten, Freund Yulsman?«
    »An mehrere«, antwortete Howard und begann auszuführen:
    »Ein Transmitter wird auf Anadana aufgestellt, innerhalb einer Käfig- und Aufbereitungsanlage. Das Gegengerät und einige Lock-Apparate nehme ich mit. Das Fanggerät wird vor dem Transmitter errichtet. Dort sammeln sich die Insekten in gigantischen Schwärmen, verschwinden im Transmitter, tauchen hier wieder auf und schwirren aus eigener Kraft in die Zubereitungs-Großküche. Ihr seht begeistert zu und könnt die lieben Tierchen kochen, roh knabbern, braten, grillen oder in verschiedene Würzöle einlegen. Ist dies ein brauchbarer Vorschlag?«
    Die Avihomiden schienen über Yulsmans Vorschläge mehr als begeistert zu sein. Sie witterten eine unübersehbar große Menge Bentayga-Feinkost, die zudem den exotischen Reiz

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