Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

flugtüchtig oder als Raumschrott, der Raumgarde. Sie wird die Konfiskate preisgünstig den so genannten Stellaren Freihändlern verkaufen, um die eigenen Kosten zu reduzieren.«
    In der Stille hörte man einige Männer stöhnen, einige Frauen schluchzten: Es waren die Finanzminister und ihre Staatssekretärinnen der zwei Machtblöcke. Die Stimme des Sprechers war heiser, aber gut verständlich.
    »Die Mannschaften und Piloten, die vom Gericht als › Befehlsempfänger ‹ anerkannt worden sind, werden freigesprochen. Die Raumgarde übernimmt den Rücktransport nach Kobenah und Ronrico und hat sich bereiterklärt, eine nicht näher bezifferte Anzahl der Männer in ihre Dienste zu übernehmen.
    Die Zentralregierungen der Inneren Sonnen und der Äußeren Sterne werden verurteilt, an die Ausstattungs- und Pensionskasse der Raumgarde je eine Milliarde Ecum als friedensstiftenden Beitrag zu zahlen. Einer akzeptablen Ratenzahlung innerhalb 100 Tagen wird stattgegeben. Das Gericht prüft den Eingang der Summen. Die Verantwortlichen, hier mit den Nummern Eins bis Vierundzwanzig gekennzeichnet, gehen aller ihrer Ämter verlustig und büßen ihre Strafe von zwei Jahren auf der Zuchthaus-Insel des Strafplaneten Alcatraz ab. Einundvierzig Tage Untersuchungshaft werden angerechnet; die Strafen sind sofort anzutreten.
    Die Stellaren Freihändler, deren vorbildliche staatsbürgerliche Haltung das Komplott aufzudecken geholfen hat, sind selbstverständlich straffrei und werden ihre Auslagen, sobald Rechnungslegung erfolgt ist, vom Gericht erstattet bekommen. Das Gericht behält sich die Kontrolle über Belege und Erstattung vor, besonders was die Ecum-Tankverpflichtungen und die Reparaturen betrifft.
    Das Gericht schätzt dieses pflichtbewusste Handeln freier Bürger der Milchstraße und dankt ausnahmslos allen, die bei der Urteilsfindung geholfen haben.
    Es lebe die Menschheit der Milchstraße, es lebe unsere Verfassung, es lebe die Freizügigkeit von Ideen, des Handels und des Wohnorts. Gegen die Urteile gibt es keine Einsprüche; alle Urteile sind sofort zu vollstrecken.«
    Der Sprecher setzte sich. Totenstille trat ein. Die Gardetruppe, hervorragend organisiert, begann mit dem Abtransport der Delinquenten, kaum dass die Richter den Saal verlassen und die Regie die vielen Bildschirme abgeschaltet hatten. Es dauerte eineinhalb Stunden, bis sich der Saal geleert und alle Aufregung sich gelegt hatte.
    Der imposante TriâVisoschirm zwischen den Palmen und über den genussvoll weidenden Kamelstuten vor Gargirs Hauszelten zeigte die Übertragung von Justice. Die Händler, denen die Freudentränen in den Augen standen, hatten die Verhandlung lachend und kichernd mitverfolgt; Gargir schaltete das Riesenholo ab und schüttelte den Kopf.
    »Freunde«, sagte er und kippte ein Glas grünlich-heißen Genevers in die erkaltende Kamelmilch. »Das sind Millionen allein für mich und die Tankstellen. Und letzten Endes wahrscheinlich Milliarden, wenn alle Reparatur- und Schrottrechnungen beglichen sind.«
    »Viel Rechenarbeit, nicht wahr?«, fragte der Buchhalter Don Spitfire. »Morgen fange ich damit an.«
    »Und wie entledigst du dich der titanischen Menge Schrott, Vater des Schreckens?«, meinte Pompeo ral Roborgh. »Zersägen? Schmelzen? Aber wie?«
    Strongfort deutete nach oben.
    »Wir lassen den Schrott in einen Sonnenorbit schleppen, schließen ihn in starke Magnetfelder ein und bugsieren ihn zunächst in einen ferneren Orbit oder auf eine langsame Driftbahn. Oder so ähnlich.«
    »Die Sonnenhitze ist groß genug«, versicherte Spitfire. »Ein Schwarm eiserner Asteroiden, oder zumindest einen solchen aus Mischmetall. DeDoombacier kann uns dann einen nach dem anderen abkaufen.«
    »Der Transport durch den Hyperraum wäre viel zu aufwendig«, meinte Peet und zuckte mit den Schultern. »Aber bis dieser Schiffsfriedhof hier völlig geschmolzen ist, vergehen Jahre. Mindestens.«
    Seine Freunde schienen einverstanden.
    »Wir haben genug Zeit«, sagte Gargir pathetisch und breitete die Arme aus. Zehn oder mehr kostbare Ringe funkelten und glitzerten. »Es wäre gut, zu erfahren, wie es Howard Yulsman und seinem gekauften Robot-Risiko geht.«
    »Ein ungetestetes Modell«, murmelte Pompeo zerknirscht.
    »Beruhige dich«, sagte Peet. »Kein Robot hat je seinen Herrn umgebracht. Aber ich weiß von einer Maschine, die sich selbst zerstört hat, weil sie ihrem menschlichen Chef irrtümlich auf den Fuß getreten hat.«
    »Wir warten, bis sich Howie