Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
galaktische Verfassung wird jetzt geahndet!‹
Das Schiff schwebte über dem Areal, auf dem rund 600 wracke Raumschiffe abgestellt waren. Die Piloten und Schützen der Wracks waren in Notquartieren untergebracht, in gebrauchten Containern von Ma’Stoghams Planet, aus der Hinterlassenschaft der La chasse intrestellaire . Fünf Minuten lang dauerte die Flucht der Raumfahrer in Gargirs Oasenkuppel, dann badeten Gammastrahlen aus dem Gardeschiff sämtliche Roboteinrichtungen der Wracks und jede einzelne KI, ausgenommen die Robotzofen und das Hauspersonal Karasingh Gargirs. Das Schiff landete, errichtete luftdichte Schirme und nahm sämtliche Piloten und Geschützbedienungen beider Machtzentren als Gefangene an Bord. Es waren etwa 2400 Mann.
Zurück blieben dampfende Feldküchen und ein riesiger Berg Plastikgeschirr und -besteck. Der weißhaarige Oberst Spyro Isoda entschuldigte sich wortreich und höflich bei Gargirs verschleierter Gattin, bestieg das Schiff, und in dem Augenblick, als der Schwere Kreuzer startete, luden drei Schleppschiffe wieder einen Berg Raumschiffschrott auf dem Gelände ab, über dem die Namen DeDoombacier, Zetlov, Kotaka, Borgasen-Reysenkrantz-Werft leuchteten.
Eine andere lange Sequenz:
Conradth deBlois brüllte wütend, mit rot geränderten Augen und trockenen Lippen:
»Ich will endlich ausschlafen!«
Er kippte eine Reihe Schalter und sah auf den Schirmen, wie nacheinander neunzehn Kobenah-Raumschiffe aus dem Kurs glitten und von den Ronrico-Einheiten zu halben Wracks geschossen wurden. Ein Funkspruch hallte durch die Kabine.
›Hier Raumgarde. Aktion C Sieben beendet. In zwei Stunden beginnt C Acht. Sämtliche Gefangenen sind von Gargirs Planet geborgen und festgenommen.‹
»Danke, Flottencommander Housemaster«, antwortete deBlois.
›Wie steht’s bei Ihnen?‹
»Wir schuften seit zwei Monaten, steuern die Raumschlacht, leiden unter Schlaflosigkeit und sind, wie Sie sehen können, erfolgreich. Lange mach ich das nicht mehr mit!«
›Bald ist alles vorbei. Wir treffen uns in einem Monat auf Justice!‹
»Findet dort die Verhandlung statt? Direkt am Sitz des Galaktischen Verfassungsgerichtshofs?«
›Kennen Sie einen besseren Ort? Wir wollen sicher sein, dass sich ein solcher Unfug niemals wiederholt. Leben Sie wohl, Händler deBlois.‹
»Kämpfen Sie weiter.«
Der Bildschirm und die Lautsprecher wurden deaktiviert. Überall zeigte die Fernortung nun die Fanale des nahen Untergangs. Gruppenweise vernichteten Angreifer ihre Gegner und umgekehrt, die stellaren Händler löschten einen Schutzschirm nach dem anderen, und die Transportschiffe hatten genug zu tun, die Wracks aus den Orbits zu bergen und abzuschleppen. Der Übermüdung Conradths war zuzuschreiben, dass er übersah, was in seiner unmittelbaren Nähe stattfand. Hinter der Feuerwand ihrer brennenden Rivalen formierten sich einundzwanzig Schiffe und stießen, angeführt vom Flaggschiff, auf einen Vulcan-Planeten hinunter. Die Schiffe Conradths und Peets überholten den Verband, störten die Autopiloten und lenkten die Schiffe auf ihren vorherigen Kurs zurück.
»Ich sah schon die Schlagzeilen«, murmelte Malinowski. »Letztes Aufgebot halbwracker Raumschiffe von Ronrico besetzt die Ratshäuser eines Vulcan-Planeten.«
Wie Kerzen, die ein sanfter Windstoß auslöschte, verblassten nacheinander die Schutzschirme der Angreifer. Nur das Ronrico-Flaggschiff behielt die irisierende Hülle aus Energie. Malinowski beobachtete zufrieden, wie sich ein Pulk Kobenah-Schiffe auf die Gegner stürzte und sie in eines der letzten Gefechte dieser Schlacht verwickelte. Ständig tauchten Schleppschiffe aus dem Hyperraum auf und säuberten das All von antriebslosem Schrott. Blois meldete sich und erklärte:
»Kein Krieg ist jemals mit weniger Verlusten geführt worden. Du hast geniale Einfälle in die Tat umgesetzt, Peet.«
»Nichts anderes wollte ich hören.«
Auch Blois stand kurz vor dem Zusammenbruch, schaltete sich aus der Kommunikation und wählte als letztes Ziel im Autopilot den Werftplaneten Gargirs. Er hörte nicht mehr, wie Peet seiner Stimme einen militärischen Klang gab und dem Flaggschiff der Inneren Sonnen einen Richtfunkspruch schickte.
»Brechen Sie sofort die Kampfhandlungen ab! Lassen Sie die Vulcan-Planeten in Ruhe! Landen Sie auf dem Hafen der Raumgarde auf Justice. Wenn Sie aufgeben, ersparen Sie sich viele Jahrzehnte übelster Verbannung! Weder Ronrico noch Kobenah haben die Schlacht gewonnen! Ende.«
Als
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