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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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verlieren, diktiert unsere ecumgesättigten Gedanken. Ich kenne dich lange und gut genug – wenn nicht schon jetzt, dann bald, wirst du das Gleiche denken. Ein niederschmetterndes Gefühl, nicht wahr?«
    »Du übertreibst«, murmelte Peet. Der Vorwurf war unüberhörbar. Aber er wusste, dass Don so unrecht nicht hatte. Drohte irgendwoher kosmisches Verhängnis? Er zog seine Zehen aus dem goldenen Sand und blickte in das mürrische Gesicht des Mannes von Citabria. Nachdenklich sagte er:
    »Irgendwie hast du Recht, mein Freund. Was, denkst du, fehlt uns?«
    Über die weiß gischtenden Brandungskämme flogen sehr niedrig schwarz-purpurne Vögel mit spitzen Schnäbeln und jagten Fische. Die Sonne, das automatische Segel und das Schattenfeld wanderten. Don Spitfire sagte scharf betont:
    »Vieles: Aufregungen! Aufgaben! Enttäuschungen! Spannung, Nervosität und Anstrengungen bis zur Erschöpfung! Körperliche Arbeit, das auch. Wie damals, auf Ma’stoghams Planet. Du erinnerst dich?«
    »Ja. Hast du etwa einen Plan?«
    Die Aussicht, als Aktivsenior zu enden, behagte Peet keineswegs. Als Teil der Kontrolle über ein einmalig großes Netzwerk aus Handelswegen und Schaltstellen hielt er sich für souverän; der Aspekt der Herausforderung war von Jahr zu Jahr bedeutungsloser geworden. Die trillernden Schreie » Umsatz! « und » Perzente! « klangen mittlerweile allzu melodisch und wohlfeil. Er strich traurig über die fetten Falten seines ölglänzenden, bronzefarbenen Bauches und hielt die offene Hand hinter sein Ohr.
    »Sprich, Don!«
    Spitfire fragte: »Was ist das Salz eines jeglichen Handels, so wie wir ihn kennen?«
    »Umsatz? Falsch?«
    »Auch nicht die Perzente. Wodurch zeigt sich, dass jemand ein echter Händler im Sinn unserer Definition ist?«
    Peet begann wach zu werden; bei einer Temperatur von 311 Kelvin fiel es schwer, richtig zu denken. »Die Konkurrenz ... etwa?«
    »Genau!« Don nickte zufrieden. »Du bist noch nicht völlig verdorben und unbrauchbar. Die Konkurrenz! Fairer und unfairer Wettbewerb! Vielleicht reißt es dich aus deiner Lethargie, wenn ich dir sage, dass unsere gegenwärtige Konkurrenz weder bedeutungslos noch dumm oder gar untüchtig ist. Bald hören wir von ihr – sie ist mächtig, Peet!«
    Peet nahm einen Schluck und sah einem Tragflügelboot nach, das weit draußen, hinter der hochsprühenden Heckgischt, einen Drachensegler schleppte.
    »Weißt du Genaueres?«
    »Noch nicht. Aber in kurzer Zeit wird etwas geschehen, das uns zum Reagieren zwingt. Wir werden, vielleicht, angegriffen, aber auf irgendeine Weise zum Handeln gezwungen. Ich melde mich, wenn ich etwas weiß.«
    Peet nickte Don zu und schaltete das TriâViso aus. Das Bild Dons zog sich in den Mittelpunkt der Schwärze zurück. Von schweren Gedanken, der Hitze und den vielen Milliarden betäubt, schlief Peet ein und vermochte nur noch »Vielleicht ...« zu murmeln.
     
    Sie kamen einige Tage danach, schnell und unbemerkt. Das Dröhnen der Schiffstriebwerke ging im Donnern der Brandung unter. Dicht über den Wellenkämmen schwebte das kleine Schiff mit der dunkelroten Hülle heran und landete am Spülsaum des Strandes. Luken klappten auf. Zwei Gleiter nahmen Kurs auf die pilzförmige Schattenplattform Malinoswkis und landeten fast lautlos. Peet schlief und schnarchte. Zehn Männer sprangen aus den Maschinen, umzingelten Peet, und aus einem der langläufigen Gewehre trat ein dichter. tiefroter Strahl aus und zischte durch die heiße Luft. Peet bäumte sich auf und sank besinnungslos zurück.
    Die Gesichter der Angreifer, die auf der Brust ihrer dunkelroten Anzüge ein rechteckiges Schild trugen, waren von breiten Brillen-Streifen verhüllt, die nur Augenschlitze frei ließen. In den Rechtecken schimmerte ein kompliziert geschwungenes S. Die Männer trugen Peet zum Gleiter, sammelten seine Ausrüstung ein und schleusten in professioneller Schnelligkeit ins Schiff ein. Das namenlose kleine Raumschiff, ohne Kennzeichen, trug nur ein S im schwarzen Rechteck auf der Hülle und startete in einer riesigen Dampfwolke. Es schoss senkrecht in den Himmel Olimelles – mit dem gekidnappten Peet Malinowski.
     
    Nach dem vorläufig letzten Kapitel der Händler-Annalen, das weitestgehend von Fancisco Phaon Tajiri geschrieben worden war, schien die Leidensfähigkeit der Konkurrenz, welcher auch immer, an ihre Grenzen gestoßen zu sein. Man schloss sich zusammen, überlegte lange, plante noch länger und begann zu handeln. Wo war im Netz der

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