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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Konstellationen. Sämtliche Montageschächte waren verschlossen, kein Schiff außer der Golden Desert, Gargirs privater Großyacht mit dem achtbeinigen feuerspeienden Hund unter dem dreihöckrigen Rennkamel als Wappen stand auf dem Raumhafen.
    Im Lichtschein von kaum weniger als 112 Kerzen und Ölflammen lag Aaleh Fazhal-Ajmer, in halb durchsichtigem Byssos malerisch hingegossen, auf vielfarbigen Kissen auf der Brüstung, die zum Garten führte. Außer Gargir hatte kein lebendes Wesen die erwachsene schwarzhaarige Schönheit Aaleh jemals ohne Schleier gesehen; Karasingh hatte sie, der Sitte seiner Väter folgend, preisgünstig »nach Katalog« gekauft, was besagte, dass er dem Vater grenzenlos vertraute und zu gutem Teil fatalistisch veranlagt war. Damals gewesen war.
    Karasingh Gargir, unter seinem kurzen grauen Haar eines der verschlagendsten Hirne, hockte unterhalb der Balustrade und sang zu den mäßig virtuos gezupften Akkorden seiner al’aût mit leicht heiserer Stimme ein selbst komponiertes ghazel . Aaleh lauschte hingerissen. Wie für jede Frau schien alles, was ihr abstrus reicher Mann tat, mindestens geschichtsbuchreif.
    » Herrin meiner hundert Säle «, sang Karasingh und dachte flüchtig daran, was seine Freunde zu dieser Szenerie sagen würden, »als sich, auf dem Fest des Edlen Pompeo die Freunde vereinigten, war ich ein Knabe, der just 35 Frühlinge zählte. Ich schweige von den Sommern und den wüsten Lenzen.
    Dumm war ich, aber gerissen, faul, aber von aktivem Denken. Was, sprich, o herbes Schicksal, bin ich jetzt?«
    Aaleh erwiderte mit der Stimme der Wüstenlerche:
    »Älter bist du, Gemahl meiner Träume, Käufer meiner Robotküche, klüger und des Leibes gewichtiger als damals. Ich liebe stämmige Männer, und dein Verstand hat mit der reifen Mehrung deines Kontos und deines Durchmessers zugenommen. Beim Palimpsest!«
    Er schlug lächelnd etliche Akkorde an; weichere. Seine Stimme tremolierte.
    »Nun bin ich dreiundvierzig oder so, und die letzten Drittel meines Lebens nähern sich, unbarmherzig wie Iyad ag Ghali, der Wüstenlöw’. Weh! Steinreich, fett, faul und besitzgierig ward ich geworden!. Was soll ich tun, um dem Schicksal eines alten, reichen Greises zu entgehen?«
    »Heirate ein, zwei junge Dinger, Geliebter«, riet die Wüstenlerche. Ihr Quinquilieren bekam einen scharfen Unterton. »Zeuge schöne Töchter und starke Söhne. Und erobere ein neues Universum zusammen mit deinen kuriosen Freunden! Finden meine Ratschläge Gnade vor deinen süßen Ohren?«
    Gargir antwortete, entsetzt klimpernd und singend:
    »Keine Gnade, Weib. Ich hab übergenug an dir. Perle meiner Schmuckschatulle, Diamant meiner Siegelringe – ich mache mich auf und werfe mich an den Hals stählerner Abenteuer. Vielleicht gründe ich todesmutig einen Verlag und schreibe meine Memoiren!«
    Wieder summte das Bildfunkgerät. Gargir drehte seine Laute um, aktivierte Mikro, Lautsprecher und Bildschirm eines Kleingerätes und sagte völlig geschäftsmäßig:
    »Hier Werkstattplanet Cockaigne. Sie funken auf Notfrequenz – haben Sie Probleme, Käpten?«
    »Hier Schiff Marionetta. Müssen Ihren Planeten ansteuern. Haben defekte Elektroniken. Helfen Sie uns?«
    Gargir unterdrückte einen Fluch und sah zu, dass Aaleh nicht in den Aufnahmebereich geriet. Er antwortete mürrisch:
    »Eigentlich habe ich Urlaub. Eigentlich ist die Werft geschlossen. Aber Raumfahrer helfen einander stets. Welcher Typ?«
    Die Verbindung knisterte. »Fünfziger-Konstruktion von DeDoombacier, und die Elektronics sind von Aikmon-Realics.«
    »In Ordnung«, sagte Gargir. »Folgen Sie dem Peilstrahl, landen Sie auf der beleuchteten Fläche; die Reparatur wird Sie rund fünf MillEcum kosten.«
    »Danke.« Der Funker lachte. »Wird unseren Käpten freuen. Besser mit Verlust geflogen als reich gestrandet.«
    »Auch meine Meinung.« Karasingh schaltete das Gerät aus und wandte sich wieder seiner Gattin zu. Brunnen plätscherten, Nachtvögel gaben seltsame Laute von sich, und silberbehufte Kamelstuten weideten unter den Palmen. Aaleh säuselte sarkastisch:
    »Ungern verliere ich dich ans rohe Abenteuer, o Gatte. Aber ich respektiere deinen Entschluss. Willst du zu den Raumpiraten oder einen anderen Weg ersinnen, die Finanzbehörden zu betrügen?«
    Der folgende Akkord klang disharmonisch.
    »Wäre zu überlegen. Unsere eigenen Schiffe kapern! Und die Beute wieder an uns verkaufen?«
    Er schaltete die al’aût ab, küsste seine Frau und zog innerhalb

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