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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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möglichst intensiven Urlaub. »Einer der wichtigsten Artikel ist der perfekt aus verschiedenen Webmaterialien hergestellte Superpelz. Später können wir ihn, vielleicht, mit Krägen aus echtem Pelz verkaufen. Irgendetwas haben die Leute hier, das sie tauschen können – wenn nicht, finden wir etwas.«
    »Überdies haben wir die halbe Population von Polarschafen von der Welt Maumke Haby III gekauft. Gibt’s hier auch nicht.«
    »Wozu ausgerechnet Schafe?«, fragte Gherenc und gähnte mit knackenden Kiefern. Er blinzelte Yulsman an und schlief fast im Stehen wieder ein. Yulsman stieß ein markerschütterndes Lachen aus und rief:
    »Habt ihr noch nie etwas von Wölfen im Schafspelz gehört?«
    »Umsatz«, ächzte Gus Gherenc, schlief ein und sackte zusammen. Vier Verkäuferinnen mit erotisch rötlichen Fellen trugen ihn an eine Stelle, an der ihn der Traktorstrahl aus dem Schiff erfassen konnte.
    Yulsman, Tajiri und Klaaro tranken mit den Verkäuferinnen einige Becher heißes Cabromin, mit viel Rum versetzt, und wanderten zum Gleiter. Die Sende- und Empfangsantennen auf den Dächern des Habitats richteten sich auf die Gegengeräte des Rhomboidschiffs aus.
    »In drei Stunden geht die Sonne auf«, sagte Yulsman. »Dann werden die Bewohner der Hauptstadt unser Wunder sehen.«
    »Wir verfolgen den Fortgang der Aktion im Schiff«, erklärte Tajiri und öffnete die Tür des Gleiters. »Schluss für diese Nacht.«
    Der Gleiter verweilte kurz in der Schleuse und flog durch den Schneesturm hinauf ins Schiff. Robot Rohanna erwartete die Männer. Yulsman küsste sie zerstreut auf die Stirn, flüsterte: »Perzente!« und sank schlafend zusammen. Noch ehe Shisha eingreifen konnte, nahm Rohanna ihren Chef auf die Robotarme und trug ihn in seine Kabine, wo sie ihn behutsam auf das Lager bettete und zurücktrat.
     
    Der Schutzschirm verschwand, sonnengelbe Helligkeit erfüllte die Kuppel. Die zuerst verblüffte, bald verwunderte Bevölkerung der Stadt strömte herbei, trank antigrim -vermischtes Cabromin und bewunderte die ausgestellten Waren, die Klaaro und seine Verkäuferinnen anpriesen. Drei Tage lang beobachteten die müden Teams das Treiben in der Händlerstation – die unter dem Zeichen des geflügelten Raumschiffs betrieben wurde. Als der Tag endete, waren 16 Tonnen AntiGrim- Tabletten und unzählige andere Waren verschenkt, sowie 9400 Gutscheine für je ein Polarschaf. Der Planet Ackvach schrie nach mehr! Als Yulsman endlich aufwachte, sich den Schlaf aus den Augen rieb und sich hinter den pelzigen Ohren kratzte, hörte er sich krächzend murmeln:
    »Was kann uns der Planet gegen die Pillen und Pelze bieten? Dieses Problem kann ich nicht allein lösen.«
    Er sah sich um, wankte in die Hygienezelle und begriff in kurzen, mühsamen Erkenntnisschritten, dass das Rhomboidschiff auf dem Flug nach Anadana war, hinein in den überlebenswichtigen Urlaub. Bald war Howard Yulsman wieder eingeschlafen und träumte von blökenden Wölfen und rastlos jagenden Schafen mit kunstvoll gekrümmtem Gehörn.

 
     
     
    37. Kapitel
    Das Syndikat der Mächtigen
     
    Die Sonne, gnadenlos und senkrecht über der halbmondförmigen Sandbucht, hämmerte wie mit glühenden Fäusten auf den Strand, über den die Brecher der Brandung zischten und sich in winzigen Wasserwirbeln auflösten. Unter einer schwebenden Schattensphäre standen in der geringeren Schwerkraft des Urlaubsplaneten ein flacher Tisch, ein tragbares Kältegerät und ein Leinensessel, in dem Peet Malinowski schwitzend, mit geschlossenen Augen döste. Weit und breit an diesem Strand der Welt Olimelle sah man keinen einzigen Menschen.
    Ein schwacher Windhauch raschelte mit den duftenden Wedeln der Harmwelken hinter den Dünen. Peet, mit jäher Entschlossenheit und einiger Mühe der SAD 4 entronnen, nackt bis auf einen winzigen Badeslip und auf ein um den Hals geschlungenes Handtuch mit seinen eingelaserten Palladium-Initialen, warf ab und zu einen trägen Blick auf die Holofläche eines tragbaren TriâVisogeräts. Er hielt ein archaisches Buch in den Händen und las bisweilen darin. Ab und zu nickte er, brummte Unverständliches und nahm daraufhin einen tiefen Schluck aus einem Pokal, an dessen Außenseite Kondenswasser perlte. Er murmelte gegen die Geräusche der Brise und der Brandung an:
    »Die Kehrseite des Erfolgs ist immenser Reichtum.« Ein Schluck. »Ahh! Leichte Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln lähmt Phantasie, Initiative und Ideenreichtum.«
    Er las schweigend und

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