Die irische Heilerin
wunderschönen langen Beine nicht auf die Art liebkosen, wie er es sich wünschte. Stattdessen benutzte er seinen Mund, um ihre wohlgeformten Fesseln bis hinauf zur glatten Haut ihrer Schenkel zu küssen. Sie bebte unter seiner Berührung. Auch wenn sie eine Witwe und Mutter war, in ihrer Schüchternheit war sie wie ein junges Mädchen.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, erinnerte sie ihn an das erste Mal, als er eine Frau geliebt hatte. In der Nacht von Beltane hatte er Brüste, genauso samtweich und fest wie diese, berührt.
„Stimmt es“, murmelte er, „dass du einst in mich verliebt warst?“
Ein überraschter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. „Nein.“
„Nicht einmal ein bisschen?“
„Nicht einmal so viel“, sagte sie und hielt ihm Daumen und Zeigefinger entgegen, eng gegeneinandergepresst.
„Du verletzt meine Gefühle, Eileen Ó Duinne“, stichelte er und küsste die Rundung ihrer Brust.
„Du hast gar keine Gefühle, Connor MacEgan. Jede Frau ist gut genug für dich“, antwortete sie in leichtem Tonfall. Aber etwas in ihrer Stimme hörte sich so verletzlich an, dass er sich zurücklehnte, um sie anzusehen.
„Nicht jede Frau.“ Ihm gefiel die Art nicht, wie sie sein Verhalten beschrieb. Sicher, er mochte mit Frauen flirten, doch meist führte das nicht zu mehr. Andere mochten sich deswegen über ihn lustig machen, aber noch nie war ihm wichtig gewesen, was sie sagten.
Doch bei dieser Frau hatte es eine Bedeutung. Es störte ihn, dass sie ihn so sah. Geschwächt wie ein Minderjähriger. Sie hatte ihn gebadet, gefüttert, als wenn er ein kleines Kind wäre. Er würde sich lieber dem Schwert seines Feindes stellen und sterben, als sich hinter ihren Röcken zu verstecken.
Das nächste Mal, wenn er Eileen Ó Duinne begegnete, würde sie den Krieger sehen, der er immer war. Aber in diesem Moment wollte er ihr zeigen, wie sehr er sich nach ihr sehnte.
Er nahm ihren Mund in Besitz, sein Kuss wurde drängender. Er legte ihren Nacken in die Beuge seines Arms, und der süße Duft zerstoßenen Rosmarins stieg aus ihrem Haar.
Er musste es wissen, wollte von ihren eigenen Lippen hören, dass sie ihn begehrte. Und er musste sie berühren, sehen, wie ihr Körper sich vor Genuss wand.
Aber statt ihm ihre Arme zu öffnen, stand sie nur zitternd vor ihm. Das Vergnügen, das er noch eben in ihren Augen entzündet hatte, war plötzlich verschwunden. Stattdessen entdeckte er Vorsicht.
„Wovor hast du Angst?“ Ein dunkler Verdacht keimte in ihm auf. „Hat Eachan dir je wehgetan?“
„Nein, niemals.“ Sie zog die Ärmel ihres léine über ihre Schultern. Als ihr Körper wieder vollständig bedeckt war, wischte sie sich die Tränen ab.„Aber ich kann nicht bei dir liegen. Nichts hat sich verändert.“
„Ich verstehe das nicht. Erklär es mir.“ Er sah die tiefe Traurigkeit in ihren Augen. Ihr Schmerz ließ sein Verlangen nicht verschwinden, dennoch wollte er sich nicht davon ablenken lassen, die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. „Was ist falsch daran? Wir tun niemandem weh, wenn wir Vergnügen aneinander haben.“
„Es würde mir wehtun.“ Sie wischte sich die Wangen ab und wandte sich ab. „Ich kann nicht bei dir liegen, Connor. Ich dachte, ich könnte die Vergangenheit hinter mir lassen, aber es ist mir nicht möglich.“
Bevor er ihr eine Antwort geben konnte, öffnete sie die Tür der Hütte. Die Nachtluft drang herein und ließ die Herdflammen tanzen. „Ich möchte, dass du gehst.“
Er widersprach ihr nicht. Nachdem er seine Tunika aufgehoben hatte, ging er mit langen Schritten nach draußen. Ihre Worte hatten seinen Stolz verletzt, und es fiel ihm schwer, sie auch nur anzusehen. Es war das erste Mal, dass eine Frau ihn wegschickte.
Es störte ihn mehr, als er gedacht hätte. Irgendwie hatte sie ihn mit Riordan auf eine Stufe gestellt. Das gefiel ihm nicht, das gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber warum?
Hatten seine Hände sie abgestoßen? Er starrte die Klaue an, die einst seine rechte Hand gewesen war. Die Verfärbungen waren unterdessen verschwunden, aber die Knochen würden immer schief bleiben. Er versuchte, eine Faust zu machen, aber die Finger wollten nicht gerade aneinanderliegen. Die Bewegung brannte, zwang Sehnen und Muskeln in eine Position, die nicht länger die normale war.
Natürlich würde sie ihn mit Abscheu betrachten. Wie könnte sie es ertragen, von einem Mann geliebt zu werden, der sie nicht berühren konnte? Es schmerzte ihn auf eine Weise, die
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