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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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konnte, hatte sie doch keine Blatternspuren an ihm gesehen. Vielleicht hatte Whelon sich getäuscht.
    „Was denkst du?“, fragte Connor.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ohne den Ausschlag zu sehen, kann ich es nicht sagen. Viele Krankheiten sehen ähnlich aus. Es kann sein, dass es nicht das ist, was wir denken.“
    Bitte, lass es nicht die Blattern sein. Sie hatte Geschichten gehört von Dörfern, die ihnen komplett zum Opfer fielen. Und die wenigen Überlebenden waren für den Rest ihres Lebens von Narben gezeichnet.
    „Was sollen wir tun?“, fragte der Junge.
    Eileen legte ihren Arm um Whelons Schultern. „Du solltest nach Hause zu deinem Pflegevater gehen. Er wird dir die Ohren lang ziehen, dass du so lange ferngeblieben bist.“ Sie fuhr ihm liebevoll durch sein zerzaustes Haar. „Versuche zu schlafen.“
    „Was ist mit dem Mann?“, wollte Whelon wissen. „Wir können ihn hier doch nicht einfach so liegen lassen.“
    „Ich werde mich darum kümmern“, sagte Connor leise. Eileen erwiderte seinen Blick, sie war dankbar für sein Angebot. Bald würden die ersten Leute aus den Zelten kommen und den Toten bemerken. Die Geschichtenerzähler waren längst weit weg, und ihre Absicht, den Körper zu verbrennen und damit unkenntlich zu machen, war offensichtlich. Sie würden nicht nach ihrem Gefährten suchen.
    „Danke“, sagte sie und berührte ihn am Arm.
    Seine grauen Augen leuchteten für einen Moment auf, nahmen dann aber wieder einen kühlen Ausdruck an. „Du solltest dich selbst etwas ausruhen.“ Er wandte sich ab, und Eileen erinnerte sich plötzlich daran, dass sie ihn gebeten hatte, aus ihrer Hütte zu gehen.
    Sie war verwirrt. Auch wenn sie wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, als sie ihm sagte, sie allein zu lassen, gefiel ihr jedoch die Art nicht, wie er sie jetzt ansah. Eine Distanz war zwischen sie getreten, ein unsichtbarer Schild, den sie nicht durchbrechen konnte.
    Sie half Whelon wieder auf die Stute. Der Junge lehnte sich gegen die Mähne, sein Körper war vor Erschöpfung niedergebeugt. Sie drehte sich um, um Connor, der sich langsam entfernte, hinterherzusehen. Sie wollte ihr Versprechen, ihm bei der weiteren Gesundung zu helfen, noch immer halten. Es gab durchaus Möglichkeiten, gerissene Muskeln zu heilen, und den Fortschritt, bis er wieder kämpfen konnte, zu beschleunigen. Zwar würde es viele Wochen dauern, aber vielleicht würde er ihr erlauben, es dennoch zu versuchen.
    In Gedanken malte sie sich unterschiedliche Schienen aus, die ihm vielleicht helfen konnten, die Bewegungen besser anzupassen, Übungen, die Kyna ihr beigebracht hatte, um gerissene Muskeln wieder zu kräftigen. Sie würde Connor MacEgans Verletzungen so gut wie möglich auskurieren. Aber sie würde niemals der Versuchung erliegen, ihm in sein Bett zu folgen – egal, was passierte.
    In der Zwischenzeit betete sie allerdings erst einmal darum, dass sie alle von den Dämonen der Krankheit verschont blieben.
    Eine weitere Woche war vergangen, und Connor versuchte, jetzt auch mit seiner rechten Hand das Gewicht des Schwerts zu tragen. Eileen hatte ihn überzeugt, nachts Schienen zu tragen, die Druck auf die Gelenke ausübten. Er war ihr nicht wieder nähergetreten, und sie hatte die Nacht, in der sie ihn wegschickte, nie mehr erwähnt.
    Sein Handgelenk schmerzte vor Anstrengung, wenn er das Schwert hielt, aber es kamen keine Worte der Klage über seine Lippen. Dennoch bemerkte sie es.
    „Versuche es mit der anderen Hand“, drängte sie ihn.
    Connor folgte ihrer Aufforderung und machte einige Übungsschwünge. Eileen stand nicht weit von ihm entfernt, und ihre Anwesenheit lenkte ihn ab. Sie trug ein moosfarbenes Überkleid, das léine darunter wies einen helleren Grünton auf. Ihr Haar wurde von einem Band gehalten, die dunklen Locken fielen ihr weich über die Schultern. Wie immer roch sie nach den würzigen Kräutern, mit denen sie arbeitete.
    Sein Verlangen nach ihr war nicht weniger geworden. Eigentlich, wenn er es recht bedachte, wollte er sie nur noch mehr. Er schlug mit dem Schwert und führte seine Hand gegen einen imaginären Feind. Ein glühend heißer Schmerz durchzuckte sein Handgelenk, aber er zwang sich, ohne Unterbrechung weiterzumachen.
    „Genug“, sagte Eileen, und er ließ das Schwert folgsam in die Scheide gleiten. „Lass mich deine Finger sehen.“
    Er hielt sie ihr entgegen, und sie trat näher und zog vorsichtig an jedem Gelenk. „Sie müssen wieder geschient

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