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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Aufregung. Sie würde sofort wieder eine Geburt ertragen, wenn Gott sie mit einem weiteren Baby segnen würde.
    „Wir werden gleich da sein“, beruhigte sie die werdende Mutter.
    „Wenn ich dieses Baby nur nicht hier auf dem Feld gebären muss“, sagte Bridget. Tiefe Linien hatten sich um ihren Mund gegraben. Die Qualen, die sie durchlitt, waren deutlich zu sehen. Wieder breiteten sich die Wehen wellenförmig aus, Eileen half der Schwangeren, die heftigen Kontraktionen durchzustehen.
    „Ich bin froh, dass du hier bist, Eileen“, keuchte Bridget. „Selbst wenn Séamus dir verboten hat, unsere Heilerin zu sein, ich habe dir immer vertraut.“
    Die Worte erleichterten Eileen, und ihr wurde warm ums Herz. Wenige Augenblicke später erschien Cillian mit dem Pferd und dem Wagen bei ihnen. Lorcan war noch nicht mit Frasier zurückgekehrt, aber Eileen war davon überzeugt, dass der Junge ihn finden würde.
    Der Karren rumpelte über die Wiese, während Bridget ihren runden Bauch umfasste. Als die Fackeln in der Ferne verschwanden, stellte Eileen fest, dass sie an Connor dachte. Er war mit dem Versprechen, auf sie zu warten, zu ihrer Hütte gegangen. Auch wenn sie wusste, was er vorhatte, war sie sich nicht sicher, was sie dabei fühlte.
    Nicht, dass das jetzt wichtig war. Sie musste bei ihrer Cousine bleiben, bis die Geburt vorbei war. Und Connor würde es irgendwann aufgeben, auf ihr Kommen zu horchen, würde sie doch erst im Morgengrauen nach Hause zurückkehren.
    Der Karren hielt vor Frasiers Cottage, und Cillian half, Bridget zu ihrem Strohlager zu tragen. Zaira hatte in der Zwischenzeit einen Topf mit Wasser über dem Feuer heiß gemacht.
    „Soll ich bleiben, bis Illona da ist?“, fragte ihr Bruder.
    „Nein. Aber vielen Dank für deine Hilfe heute Nacht.“ Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „Und dass du mich dies tun lässt.“
    Ihr Bruder ging zurück zum Fest, und Eileen bemühte sich mit Zairas Hilfe, die immer häufiger einsetzenden Wehen für Bridget erträglicher zu machen. Endlich kam auch Frasier. Er war bei den anderen Geburten seiner Kinder ebenfalls dabei gewesen, doch seine Gesichtsfarbe war jetzt noch fahler als jene bei seiner Frau.
    „Ich will nicht, dass du dich um Bridget kümmerst“, sagte er brüsk. „Wir müssen auf Illona warten.“
    „Sie ist noch nicht erschienen.“ Eileen versuchte es mit Vernunft. „Und ich glaube nicht, dass deine Frau in der Lage ist, so lange mit der Geburt ihres Kindes zu warten, bis sie da ist. Willst du lieber, dass sie alleine niederkommt?“
    Frasiers Muskeln spannten sich, aber er schüttelte den Kopf. „Séamus sagt, dass du von den bösen sibh dubh verflucht bist, Eileen Ó Duinne. Ich werde dich nicht in Bridgets Nähe lassen. Nicht nach dem, was mit seinen Söhnen passiert ist.“
    Eileen hätte den Mann gern geschüttelt, um ihn zur Räson zu bringen. „Ich habe jedes deiner drei Kinder auf die Welt gebracht, Frasier Ó Duinne. Und keinem einzigen ist dabei Schaden zugefügt worden.“
    „Das war vor dem Fluch.“
    „Es gibt keinen Fluch“, beharrte sie. Der Ärger über sein Misstrauen wurde in ihr immer größer. Bald würde ein Kind geboren werden. Auch wenn es egoistisch war: Sie wollte die Heilerin sein, die es zur Welt brachte.
    Ein weiterer Schrei drang aus Bridgets Kehle, und Verzweiflung verzerrte Frasiers Gesicht. Er hätte in diesem Moment alles getan, um ihr die Schmerzen zu nehmen.
    „Willst du, dass ich gehe?“, fragte Eileen sanft. Sie betete, dass er ihr Angebot nicht annehmen würde.
    Frasier ließ die Schultern hängen. „Wir haben keine Zeit mehr, oder?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das Baby wird bald da sein.“
    Er wurde blass, als er darüber nachdachte, welche Konsequenzen es haben würde, wenn er sie jetzt wegschickte. Eileen nahm seine Hand. „Ich schwöre dir, ich werde mich in bester Weise um deine Frau kümmern. Sie ist stark und gesund. Alles wird gut werden. Und Illona wird bald bei uns sein.“
    „Bridget wird es nicht gefallen, wenn du gehst.“ Also erlaubte er ihr zu bleiben, wenn auch widerwillig, während er unruhig in der Hütte auf und ab ging. Eileen war dankbar, dass die anderen Kinder ihrer Cousine in den Zelten schliefen, fern von den gequälten Schreien ihrer Mutter.
    In der nächsten Stunde sandte Eileen Frasier für unzählige unnötige Aufgaben aus der Hütte. Seine Aktivitäten verhinderten, dass er Bridget zu sehr bedrängte. Und endlich erschien auch Illona. Sie widersprach

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