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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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werden.“
    Ihre Daumen strichen über seine Knöchel, versuchten die Steifheit wegzumassieren. Sein Atem stockte bei der zärtlichen Geste. „Wie fühlt sich das an?“ Sie zog an jedem seiner Finger. Ihre Haut nahm er an seiner schwieligen Handfläche als kühl wahr.
    „Es tut weh.“
    Sie runzelte die Stirn, danach gingen sie zusammen zurück zur Krankenhütte. Eine Auswahl an Schienen und Verbänden hatte sie in dieser zurechtgelegt, und sie richtete die Finger seiner rechten Hand. „Ich werde sie erneut verbinden. Benutze sie für ein paar Tage nicht. Vielleicht kann ich die Muskeln wieder in die richtige Form bringen.“
    Ihre Aufmerksamkeit war auf seine Finger gerichtet. Und doch durchströmte ihn ein heftiges Verlangen. Es quälte ihn, sie nicht berühren zu können. Als sie nach einem seiner schiefen Finger griff, zuckte er zusammen. Seine Wangen röteten sich vor Scham, denn der Finger sah aus, als würde er eher zu einem Tier als zu einem Mann gehören.
    „Du hast mich angelogen“, sagte sie leise. „Du hast viel mehr Schmerzen, als du zugeben willst.“
    „Ein Krieger ist daran gewöhnt. Es ist nicht wichtig.“
    „Ich kann dir einen Trank zubereiten, der den Schmerz erträglicher macht.“
    „Ich kann etwas aushalten, Eileen.“ Als sie die Schienen festgebunden hatte, wurde sein Ton sanfter. „Wie geht es Bridget und dem Kind?“
    Ein sehnsuchtsvolles Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Das Baby ist sehr lieb. Es ist ein- oder zweimal in meinem Arm eingeschlafen.“
    „Siehst du die beiden jeden Tag?“
    Sie nickte. „Ich habe Bridget gesagt, dass ich komme, um nach ihnen zu schauen, aber in Wahrheit will ich nur das Baby halten. Es ist so lange her, dass Rhiannon in meinen Armen lag.“
    „Du solltest mehr Kinder haben“, sagte er.
    Ihr Lächeln verschwand augenblicklich. „Dafür würde ich einen Ehemann brauchen. Und im Moment habe ich nicht den Wunsch, wieder zu heiraten.“ Ihr Gesicht wurde rot, und Connor erinnerte sich an Riordans ungewollte Aufmerksamkeiten.
    Plötzlich legte sie den Kopf auf die Seite. „Und warum hast du eigentlich niemals geheiratet?“
    „Ich habe kein Land“, sagte er. „Wenige Töchter von Clanführern würden so einen armen Bewerber wie mich willkommen heißen.“
    „Sicher hat dein Vater dir doch etwas Besitz gegeben.“
    Connor zuckte die Schultern. „Das Land, das ich von ihm erhalten habe, ist kaum mehr als ein Feld groß. Ich habe es meinem älteren Bruder zurückgegeben, der mich dafür entsprechend entlohnt. Für eine Ehe wäre eine eigene Festung notwendig, die aber besitze ich nicht.“
    „Brauchst du denn eine? Könntest du nicht als Bauer glücklich werden?“ Ein Hauch von Belustigung lag in ihrer Frage.
    „Ich wünschte, ich könnte es.“ Er wusste, dass er sich nicht mehr vorstellen sollte, als er hatte. Aber es störte ihn, dass sein Bruder eine Festung mit Tausenden von Morgen Land befehligen konnte und er nichts dergleichen vorweisen konnte. Seine Kampfkunst war groß genug, um selbst ein König zu werden. Aber es käme niemals für ihn in Frage, Patrick herauszufordern. Dafür respektierte er seinen ältesten Bruder viel zu sehr.
    „Was wirst du tun, wenn du diesen Ort verlässt?“, fragte sie. Es war eine Spur Mitleid in ihrer Stimme, und er spürte, wie sich seine Muskeln anspannten.
    „Ich werde nach Hause zurückkehren. Trainieren, bis ich Ó Banníon gegenübertrete.“
    „Und wenn du verlierst?“
    Sein Lächeln enthielt keine Spur von Leichtigkeit. „Dann werde ich tot sein, und es ist ohnehin egal.“
    „Der Kampf sollte nicht mit dem Tod des einen enden, Connor.“
    „Doch, das wird es.“
    Er wartete ihre Reaktion auf seine Aussage gar nicht erst ab, sondern benutzte seine linke Hand, um die Tür zu öffnen. Zu seiner Überraschung wartete auf der Hügelkuppe eine Gruppe von Jungen auf ihn. Lorcan war unter ihnen, aber auch welche, die groß genug waren, um Knappen zu werden. Einige hielten hölzerne Schwerter, andere besaßen Dolche, und der Kleinste hielt stolz einen starken Ast in der Hand.
    „Deine Armee ist da“, bemerkte Eileen.
    Lorcan trat vor, ein breites Lächeln auf seinem jungen Gesicht. Er strich sich eine Locke dunkelbraunen Haars aus der Stirn. „Ich komme mit einer Nachricht unseres Clanoberhaupts. Séamus Ó Duinne wünscht, dass du und Eileen heute Abend mit ihm speist.“ Nachdem er seine Botschaft verkündet hatte, verbeugte er sich. „Welche Antwort soll ich ihm bringen?“
    Connor

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