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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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konnte und nur für eine kurze Zeit galt, musste sie doch wieder als Heilerin arbeiten.
    „Ich werde es tun“, flüsterte sie.
    „Ich bitte dich, Séamus“, mischte Riona sich ein. „Denk daran, was mit unseren Söhnen passiert ist.“
    „Das war nicht ihr Versagen“, unterbrach Connor sie und legte seine Hand auf Eileens Schulter. „Gib ihr nicht die Schuld an dem Tod deiner Kinder.“
    Ein warmes Gefühl durchströmte sie, als sie seine ermutigende Berührung spürte. Es bedeutete ihr sehr viel, dass er ihre Fähigkeiten verteidigte.
    „Sie hat auch Whelons Leben ruiniert.“ Rionas Gesicht wurde noch zorniger.„Er sollte ein Anführer wie sein Vater werden. Was ist von seinem Leben geblieben, jetzt, wo er nicht mehr kämpfen kann?“ Sie fing an zu weinen, ganz still.
    Connor tauschte einen Blick mit Eileen und stand auf. Er legte einen Arm um Riona und redete leise auf sie ein. Eileen konnte nicht hören, was er sagte, aber seine Worte mussten Riona Trost gebracht haben. Die ältere Frau wischte sich die Augen. Ihr Gesicht war weiß, als wäre sie ein Geist. „Verzeiht mir“, sagte sie. „Ich werde mich für einen Moment zurückziehen.“
    Séamus’ Schultern sanken herab, während er den Gang hinunterstarrte, durch den seine Frau verschwunden war. „Es tut immer noch weh. Sie trauert um die Jungen, und sie kann es nicht ertragen, Whelon mit seinem Holzbein anzusehen.“
    „Aber er lebt“, sagte Eileen leise.
    Erschöpfung legte sich wie ein Mantel um Séamus. „Das reicht ihr nicht.“
    Er winkte nun zwei Bedienstete heran, damit sie Schalen mit Wasser brachten.
    Eileen saß bei dem Reinigungsritual neben Connor und fing seinen Blick auf. Auch wenn es nur die Hände eines Dieners waren, die über ihre Füße glitten, bekam sie doch eine Gänsehaut. Connors silberne Augen strahlten warm, und sie erinnerte sich an den Abend, als er ihre Füße wusch. Als wenn er ihre Erinnerung noch verstärken wollte, legte er seine Hand auf ihre.
    Sie atmete tief, sog seinen männlichen Geruch ein. Das Bewusstsein seiner Anwesenheit so direkt neben ihr überwältigte sie beinahe. Sie fühlte sich so klein neben ihm. Auch wenn er schwer verletzt worden war, sorgte sein beständiges Training doch dafür, dass sein Körper stark und fest blieb. Die Tunika, die er trug, spannte über seiner Brust, und sie spürte die Kraft, die von ihm ausging. Auf dem Schlachtfeld musste er ein wahrhaft eindrucksvoller Gegner gewesen sein.
    Noch bevor sie sich richtig sammeln konnte, trocknete einer der Männer ihnen die Füße ab, und sie gingen barfuß über die Strohmatten zu den am Boden liegenden Kissen.
    Riona kam kurz darauf wieder in den großen Saal, die Augen waren vom Weinen ein wenig gerötet. Sie stand neben ihrem Ehegemahl, der ihr einen silbernen Pokal reichte. „Bitte, setzt euch“, bat sie die Gäste.
    Der niedrige Tisch war mit einem Tuch bedeckt, und sie sagten nicht Nein, als man ihnen jeweils einen Pokal mit Wein anbot. Eileen nahm einen kleinen Schluck, und der liebliche Geschmack überraschte sie.
    „Wo kommt dieser Wein her? Er ist der beste, den ich je getrunken habe.“
    „Ich habe ihn im Tausch erworben“, erklärte Séamus voller Stolz. „Von einem Mann aus Sachsen. Und du hast recht, einen besseren Wein habe selbst ich bislang nicht probiert.“
    „Was dich dazu gebracht hat, zu viel davon zu trinken“, meinte Riona. „Bei all dem Wein und deinem Selbstgebrannten ist es ein Wunder, dass du noch am Leben bist. Ich will gar nicht an die vielen Fässer denken, die du schon geleert hast.“
    Eileen versteckte sich hinter ihrem Pokal, um ihr Lächeln zu verbergen Sie saß neben Connor am Tisch, und ihre Knie berührten sich. Ein Harfenspieler betrat den Raum und begann, eine sanfte Melodie zu spielen, während die Bediensteten den ersten Gang auftrugen.
    Der Abend verging, als würde sie sich in einem Traum befinden, denn Connors Blick ruhte fast die ganze Zeit nur auf ihr. Eileen bemerkte, dass sie sich jeder seiner Bewegungen bewusst war. Er bot ihr die besten Teile des gebratenen Schweinefleischs an, und seine Finger berührten die ihren, als er ihr die Stücke hinüberreichte.
    Sie kämpfte gegen ihr Verlangen an, wünschte, er würde sie nicht so sehr in Versuchung führen. Mit jedem Moment sehnte sie sich mehr danach, seine Umarmung zu spüren, die Wärme seines Mundes zu kosten. Sie wollte seine Lippen an ihrem Hals spüren, auf ihren Brüsten, selbst an ihrem geheimsten Ort. Ihr Kleid kam

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