Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
Vom Netzwerk:
tauschte einen schnellen Blick mit Eileen, die den Kopf neigte. „Wir nehmen die Einladung unseres Stammesführers an.“
    „Kommt vor Sonnenuntergang“, sagte Lorcan.
    Connor sah in die erwartungsvollen Gesichter der Knaben und fragte: „War da sonst noch etwas, was ihr mir vortragen wolltet?“
    Einer der älteren Jungen trat vor. „Wir möchten, dass Ihr uns trainiert, Sir.“
    Connor wusste nicht, was er sagen sollte. Eileen trat neben ihn und berührte seinen Arm. „Du wolltest einen Sinn in deinem Leben, etwas anderes, als Bauer zu sein. Es scheint, dass das Schicksal dir deinen Wunsch erfüllt hat.“

13. KAPITEL
    „… der Ast wog mehr als er selbst“, beendete Connor seine Erzählung. Eileen wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Sie hatte den ganzen Tag damit verbracht, der rauflustigen Gruppe von Jungen zuzusehen, wie sie sich anstrengten, sich gegenseitig mit hölzernen Stangen zu schlagen. Und sie wusste nicht, wann sie besser unterhalten worden war.
    Connor hatte nicht mit ihnen geschimpft oder sie zurechtgewiesen, selbst als zwei von ihnen anfingen, sich auf unfaire Art und Weise zu jagen. Er hatte sie einfach entwaffnet und gezwungen, auf dem Boden zu sitzen und den anderen bei ihren Kampfübungen zuzuschauen. Es war Bestrafung genug für sie, nicht mehr mitmachen zu dürfen.
    Den älteren Jungen schenkte er die größte Aufmerksamkeit. Er hatte ihre Haltung korrigiert und ihnen Hinweise gegeben, wie man Feinde zu Boden brachte. Sie hörten zu, und keiner hatte Fragen zu Connors Verletzungen gestellt. Alle schienen zu akzeptieren, dass er mit der Zeit all seine Kampffähigkeiten zurückgewinnen würde.
    Connors linke Hand strich nun gegen die ihre, anschließend nahm er ihre Finger in seine Hand. Eileen akzeptierte die Berührung, auch wenn ihr Herz einen Satz tat. Er redete weiter über das Training der Knaben, als wenn die Geste nichts bedeutete. Eileen versuchte, sich zu entspannen, aber sie war zu sehr abgelenkt.
    Hör auf, dich wie ein albernes junges Mädchen zu verhalten, verwarnte sie sich selbst. Aber sein Tun hatte ihre Sinne verwirrt. Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, standen sie vor den Toren der Ringfestung, die Séamus Ó Duinne sein Eigen nennen konnte.
    Steinwälle umschlossen eine Gruppe von Nebengebäuden, während das Haus des Clanführers im innersten Wall lag. Auch wenn der Donjon nicht so groß war wie einige, die sie schon gesehen hatte, zeigte die Festung doch Zeichen von Reichtum.
    Innen lagen frische Binsen auf dem Boden. Ein Bediensteter nahm Eileen ihren roten Umhang ab, und Riona Ó Duinne eilte ihnen entgegen, um Connor zu umarmen.
    „Ich bin so froh, dich zu sehen, a dalta.“ Riona zerzauste Connors Haar, so wie sie es tat, als er bei ihnen wohnte.
    Eileen unterdrückte ein Lächeln, als sie den liebevollen Ausdruck hörte. Connor MacEgan würde immer Rionas Sohn bleiben, auch wenn er nicht ihr eigen Fleisch und Blut war.
    Eileen nickte sie nur kurz zu. Die Botschaft war eindeutig: Ihre Anwesenheit wurde toleriert, aber wirklich willkommen war sie nicht. Es gab keinen Kuss auf die Wangen und keine Umarmung, aber Eileen tat so, als wäre es ihr egal.
    „Hallo, Riona“, sagte sie.
    Die Frau erwiderte nicht einmal ihren Gruß, Connor bot sie hingegen ein warmes Lächeln. „Ich habe dich beim aenach gesehen, aber ich wollte Zeit mit dir allein verbringen. Ich sagte dem Mann, der sich mein Ehemann nennt, ich würde nicht länger mit ihm das Bett teilen, bis du uns besuchen kommst.“
    Séamus verdrehte die Augen. „Hör auf mit dem Gerede, Frau, und lass den Mann eintreten und mit uns essen.“
    Riona tätschelte Connors Arm, wieder leuchteten ihre Augen auf. „Dann tritt bitte näher.“
    Connor wandte sich an Eileen und hielt ihr seine Hand hin. Sie nahm sie, auch wenn sie sich Rionas Missfallen durchaus bewusst war. Für einen Augenblick fragte sie sich, warum sie überhaupt eingeladen worden war.
    Er führte sie zu einer Holzbank direkt am Eingang des Hauses. Das Gebäude war einstöckig, wies aber eine ausgedehnte Grundfläche auf. Zwischenwände teilten diese in kleinere Kammern zum Schlafen, während der größte Raum benutzt wurde, um Gäste zu begrüßen und zu unterhalten.
    „Wie geht es deinen Händen?“, fragte Séamus Connor.
    „Sie werden jeden Tag stärker“, antwortete er. Und es stimmte. Mit Eileens Hilfe machte er Fortschritte, so minimal sie auch waren, er konnte sie jedoch nicht ignorieren. Jede Nacht stellte sie die

Weitere Kostenlose Bücher