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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schüttelte es ab. Die Trollocs schienen sie noch nicht entdeckt zu haben.
    Er lehnte sich an die Mauer und spähte in die nächste Gasse hinein. Sobald sie in diese Richtung losliefen, würden die Trollocs sie sehen und auch die Frau am Fenster. Es würde ein Wettrennen stattfinden. Wer würde sie zuerst erreichen: die Trollocs oder die Feuerwerker?
    »Eure Größe wird mich glücklich machen.« Im Gegensatz zu diesen Worten klang Selene zornig. »Vielleicht sollte ich Euch verlassen, damit Ihr Euch eine Weile lang allein zurechtfinden musst. Wenn Ihr nicht nach der Größe greift, die sich in Eurer Reichweite befindet, verdient Ihr möglicherweise den Tod.«
    Rand vermied es, sie anzusehen. »Loial, kannst du erkennen, ob sich am Ende dieser Gasse eine weitere Tür befindet?«
    Der Ogier schüttelte den Kopf. »Es ist zu hell hier, und dort ist es zu dunkel. Wenn ich mich in der Gasse befände, könnte ich es erkennen.«
    Rand fühlte nach dem Griff seines Schwerts. »Nimm Selene. Sobald du eine Tür siehst – falls eine da ist –, rufst du, und ich folge euch. Wenn am anderen Ende keine Tür ist, musst du Selene hochheben, damit sie über die Mauer klettern kann.«
    »In Ordnung, Rand.« Loial klang besorgt. »Aber wenn wir uns bewegen, kommen diese Trollocs hinter uns her, ganz gleich, wer sonst noch zuschaut. Auch wenn sich dort eine Tür befindet, haben wir sie auf den Fersen.«
    »Überlass mir die Trollocs.« Drei. Ich könnte es mithilfe des Nichts schaffen. Der Gedanke an Saidin ließ ihn einen Entschluss fassen. Zu viele eigenartige Dinge waren geschehen, wenn er die männliche Hälfte der Einen Quelle an sich herangelassen hatte. »Ich folge euch, sobald ich kann. Los!« Er drehte sich um und blickte über die Mauer hinweg zu den Trollocs hinüber.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich die massige Gestalt Loials und Selenes weißes, halb von seinem Umhang verdecktes Kleid bewegten. Einer der Trollocs jenseits der Röhren deutete aufgeregt auf sie, doch die drei zögerten und sahen zu dem Fenster hoch, aus dem die Frau immer noch herausblickte. Drei. Es muss einen Weg geben. Ohne das Nichts. Ohne Saidin . »Es ist eine Tür da!«, rief Loial mit unterdrückter Stimme. Einer der Trollocs tat einen Schritt aus dem Schatten heraus, und die anderen folgten dicht hinter ihm. Wie aus großer Entfernung hörte Rand die Frau am Fenster aufschreien und Loial gleichzeitig etwas rufen.
    Ohne nachzudenken sprang Rand auf. Irgendwie musste er die Trollocs aufhalten. Er schnappte sich einen der schwelenden Stöcke und warf sich hinter die nächste Röhre. Sie kippte, fiel vornüber, aber er packte das viereckige Holzpodest, auf dem sie befestigt war. Die Röhre zeigte nun geradewegs auf die Trollocs. Sie verlangsamten unsicher ihren Schritt – die Frau am Fenster kreischte –, und Rand berührte mit dem schwelenden Ende des Stocks die Zündschnur, wo sie in die Röhre hineinverlief.
    Der dumpfe Schlag folgte augenblicklich, und das dicke Holzpodest rammte sich in seinen Magen und brachte ihn zum Sturz. Ein Aufbrüllen wie von Donner erfüllte die Nacht, und ein blendender Lichterhagel zerriss die Dunkelheit.
    Blinzelnd taumelte Rand auf die Beine und hustete. Beißender Qualm drang in seine Lunge. Seine Ohren klingelten. Er starrte überrascht auf das, was vor ihm lag. Die Hälfte der Röhren und alle Gestelle lagen umgestürzt herum, und eine Ecke des Gebäudes, neben dem die Trollocs gestanden hatten, war einfach verschwunden. Flammen züngelten an den Enden von Brettern und Balken entlang. Von den Trollocs fehle jede Spur.
    Durch das Klingeln in seinen Ohren hörte Rand die Schreie der Feuerwerker in dem Gebäude. Er rannte wankend los in die Gasse hinein. Nach ein paar Schritten stolperte er über etwas, was er als seinen Umhang erkannte. Er schnappte ihn ohne stehen zu bleiben vom Boden auf. Hinter ihm erfüllten die Schreie der Feuerwerker die Nacht.
    Loial trat neben der Tür ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Und er war allein.
    »Wo ist Selene?«, wollte Rand wissen.
    »Sie ist zurückgegangen, Rand. Ich wollte sie festhalten, aber sie ist mir durch die Hände geschlüpft.«
    Rand wandte sich noch einmal dem Lärm hinter ihnen zu. Durch das fortwährende Klingeln in seinen Ohren hindurch konnte er einige der Rufe gerade noch ausmachen. Es war jetzt hell dort hinten – von den Flammen beleuchtet.
    »Die Sandeimer! Holt schnell die Sandeimer!«
    »Das ist eine Katastrophe! Eine

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