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Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore

Titel: Die Jagd nach dem Meteore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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leichthin, nahm jetzt Mrs. Hudelson wieder das Wort, und Mister Forsyth erscheint immer noch nicht.
    – Ja, eben hat es schon halb fünf geschlagen, bemerkte Jenny.
    – Wenn mein Onkel binnen fünf Minuten noch nicht hier ist, werde ich ihn holen,« versprach Francis Gordon.
    Im gleichen Augenblicke ertönte aber die Haustürklingel.
    »Da… das ist Mister Forsyth, versicherte Loo. Hört nur, er klingelt immer weiter. Das ist ja das reine Glockenspiel! Ich wette darauf, daß er wohl einen Kometen fliegen hört, doch nichts davon, daß er hier klingelt.«
    Wirklich war es Mr. Forsyth. Er trat auch gleich darauf in das Zimmer, wo Loo ihn mit lebhaften Vorwürfen empfing.
    »Nachzügler!… Nachzügler!… Sie legen’s wohl darauf an, daß man auf Sie böse wird?
    – Guten Tag, Mistreß Hudelson!… Guten Tag, liebe Jenny, sagte Nr. Forsyth, der das junge Mädchen in die Arme schloß, und auch hier einen Guten Tag,« fuhr er fort, die Wangen des kleinern Mädchens streichelnd.
    Diese Begrüßungen erfolgten aber alle mit sehr zerstreutem Aussehen. Wie Loo angenommen hatte: Mr. Dean Forsyth hatte unbedingt, wie man sagt, »den Kopf wo anders«.
    »Lieber Onkel, wendete sich jetzt Francis Gordon an ihn, da wir dich nicht zur verabredeten Stunde erscheinen sahen, nahm ich an, daß du unsre Zusammenkunft ganz vergessen hättest.
    – Nicht ganz, doch, ich gesteh’ es – ein wenig, und das bitte ich zu entschuldigen. Zum Glück hat mich Mitz in bekannter Weise an meine Verpflichtung erinnert.
    – Und daran hat sie wohlgetan! erklärte Loo.
    – Schonen Sie mich ein bißchen, kleine Miß!… Eine ernsthafte Beschäftigung… ich stehe vielleicht am Vorabend einer der interessantesten Entdeckungen.
    – Ja natürlich!… Ganz wie Papa.
    – Was! rief Mr. Dean Forsyth, der mit einem Satze aufsprang, als ob er von einer starken Feder in seinem Stuhle emporgeschnellt würde, Sie sagen, daß der Doktor…
    – Wir sagen gar nichts, bester Herr Forsyth,« beeilte sich Mrs. Hudelson einzuwerfen, da sie immer, und nicht ohne Grund, befürchtete, daß hier eine neue Veranlassung zu einer Rivalität zwischen ihrem Gatten und dem Onkel Francis Gordons verborgen liegen könnte.
    Dann setzte sie, um weitere Erörterungen abzuschneiden, hinzu:
    »Loo, hole nun deinen Vater.«
    Leicht wie ein Vogel eilte das Mägdlein nach dem Turme, und wenn sie hier die Treppe benutzte, statt durchs Fenster zu fliegen, geschah das nur, weil sie sich ihrer Flügel nicht bedienen wollte.
    Eine Minute später erschien Mr. Sydney Hudelson im Zimmer, aber mit sehr ernstem Gesicht, ermüdetem Auge und mit so stark gerötetem Kopfe, daß man einen ihn bedrohenden Schlaganfall befürchten konnte.
    Mr. Dean Forsyth und er wechselten einen leichten Händedruck, während beide einander mit verstohlenem Blicke auszukundschaften suchten. Sie sahen einander an, als ob einer dem andern nicht recht über den Weg traute.
    Die beiden Familien waren ja heute aber hier nur zusammengekommen, um den Tag für die Hochzeit oder – um die Ausdrucksweise Loos zu gebrauchen – den für die Vereinigung der Gestirne Francis und Jenny zu bestimmen. Von andern Dingen sollte heute keine Rede sein.
    Alle waren darüber einig, daß die Feierlichkeit nach möglichst kurzer Frist vor sich gehen sollte, und so dauerte denn die Verhandlung nicht gerade lange.
    Ob ihr wohl Mr. Dean Forsyth und Mr. Hudelson mit besondrer Aufmerksamkeit gefolgt waren? Nein, man konnte vielmehr glauben, daß sie auf der Verfolgung irgend eines im Weltraum verschwundenen Asteroiden begriffen wären, wobei sich jeder von ihnen fragte, ob nicht der andre nahe daran sei, ihn wiederzufinden.
    Jedenfalls erhoben sie keinen Widerspruch, daß die Hochzeit nach wenigen Wochen stattfinden sollte. Heute war der 21. März; in Aussicht genommen wurde der 15. Mai.
    Wenn man sich ein wenig beeilte, war bis dahin Zeit genug, die neue Hauswirtschaft einzurichten.
    »Jawohl, und mein neues Kleid fertig zu machen,« setzte Loo mit der ernsthaftesten Miene der Welt hinzu.
Fußnoten
    1 Diminutiv von Louise.
Viertes Kapitel.
Worin zwei Breife – ein an die Sternwarte in Pittsburg und ein an die Sternwarte von Cincinnati gerichteter – in die Akten über Feuerkugeln aufgenommen werden.
    An den Herrn Direktor der Sternwarte
    in Pittsburg (Pennsylvanien).
    Whaston, am 24. März….
     
    »Geehrter Herr Direktor!
     
    Ich erlaube mir, Ihnen folgende Tatsache, die für die astronomische Wissenschaft von hohem Interesse sein

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