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Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore

Titel: Die Jagd nach dem Meteore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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sahen einander an und entwarfen schöne Zukunftspläne, die sich bald verwirklichen sollten. Wie hätte man auch eine Verzögerung erwarten können? Schon hatte Francis in der Lambethstraße ein hübsches Haus gefunden, das für den jungen Haushalt vortrefflich passen mußte. Es lag im westlichen Stadtteile, mit der Aussicht auf den Potomac und nicht zu entfernt von der Morrißstraße. Mrs. Hudelson versprach, sich das Haus anzusehen, und wenn es für die spätern Bewohner geeignet erschien, sollte es baldigst gemietet werden. Selbstverständlich würde Loo ihre Mutter und ihre Schwester bei dieser Besichtigung begleiten. Sie hätte nimmermehr zugegeben, daß man dabei von ihrem Rate abgesehen hätte.
    »Ja… was ich sagen wollte, rief sie plötzlich, wie steht das mit Mister Forsyth? Wird er denn heute nicht hierher kommen?
    – Mein Onkel kommt erst um vier Uhr, antwortete Francis Gordon.
    – Seine Anwesenheit ist aber für die heute zu entscheidende Frage unentbehrlich, bemerkte Mrs. Hudelson.
    – Nun, wenn er ausbliebe, warf Loo mit einer drohenden Handbewegung ein, dann bekäme er’s mit mir zu tun und da würde er nicht leichten Kaufs davonkommen!
    – Wo ist aber Mister Hudelson? fragte Francis. Wir brauchen ihn hier doch ebenso nötig wie meinen Onkel.
    – Der Vater sitzt oben in seinem Turme, sagte Jenny. Wenn ihn jemand riefe, würde er gewiß sofort herunterkommen.
    – Das will ich auf mich nehmen, erbot sich Loo. Ich springe die sechs Stockwerke schnell hinaus.«
    In der Tat war es unumgänglich, daß Mr. Forsyth und Mr. Hudelson sich hier einfanden. Handelte es sich doch darum, den Tag für die Trauung zu bestimmen. Daß die Hochzeit bald gefeiert werden sollte, darüber war man wohl einig… doch unter der Bedingung, daß das schöne Festkleid der jungen Brautjungfer – ein langes Kleid, wie es erwachsene Damen tragen und das Loo an dem denkwürdigen Tage einweihen wollte – fertig geworden wäre.
    In bezug hierauf erlaubte sich Francis auch die scherzhafte Bemerkung:
    »Ja, wenn sie nun aber noch nicht vollendet ist, die berühmte Robe?
    – Dann, erklärte das herrische Persönchen, dann wird die Hochzeit einfach verschoben!«
    Dieser Antwort folgte ein so herzliches lautes Lachen, daß es Mr. Hudelson oben in seinem Wartturme jedenfalls hören mußte.
    Der Zeiger der Uhr schlich inzwischen über alle Minutenstriche des Zifferblattes hin, Mr. Dean Forsyth erschien aber nicht. Loo mochte sich noch so weit aus dem Fenster, von dem aus der Eingang zum Hause zu übersehen war, hinausbiegen… kein Mr. Forsyth ließ sich entdecken. Man mußte sich also mit Geduld wappnen, mit einer Waffe, die Loo nicht im geringsten zu handhaben verstand.
    »Mein Onkel hat mir zwar fest versprochen, hierher zu kommen, erklärte Francis Gordon, ich weiß aber gar nicht, was er seit einigen Tagen haben mag.
    – Mister Forsyth ist doch hoffentlich nicht unwohl? fragte Jenny.
    – Nein… aber so sorgenvoll… so nachdenklich. Man kann ihm keine zehn Worte entlocken. Ich weiß nicht, was ihm durch den Kopf gehen mag.
    – Wahrscheinlich eine Sternschnuppe! rief das drollige Mädchen.
    – Mit meinem Manne liegt es nicht anders, nahm da Mrs. Hudelson das Wort. Seit einer Woche ist er tiefsinniger als je. Man kann ihn gar nicht mehr aus seinem Observatorium herausbringen. Wahrscheinlich wird am Himmel ein ganz außergewöhnliches Ereignis zu beobachten sein.
    – Wahrhaftig, fiel Francis ein, das möchte ich nach dem Verhalten meines Onkels ebenfalls glauben. Er geht nicht mehr aus, schläft nicht mehr, ißt und trinkt kaum noch und verpaßt wenigstens die Essenszeit –
    – Da wird sich Mitz ja heidenmäßig freuen! warf Loo ein.
    – Die… die wütet geradezu, es hilft ihr nur nichts. Mein Onkel, der früher die Standreden seiner alten Haushälterin fürchtete, hört jetzt gar nicht mehr darauf.
    – Ganz wie hier bei uns, meinte Jenny lächelnd. Meine Schwester hat ihren Einfluß auf Papa gänzlich verloren, und wie groß war der bisher!
    – Ist das menschenmöglich, Fräulein Loo? fragte Francis in demselben Tone.
    – Ja, es ist leider nur zu wahr! erwiderte das Mägdlein. Doch Geduld… nur Geduld! Mitz und ich, wir werden schließlich doch mit dem Vater und dem Onkel fertig werden!
    – Was kann denn aber beiden widerfahren sein? fuhr Jenny fort.
    – Ach, da wird sich wohl irgend ein kostbarer Planet verlaufen haben, ruf Loo. Na, wenn sie ihn nur noch vor der Hochzeit wiederfinden!
    – Wir scherzen hier so

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