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Die Jagd nach dem Vampir

Titel: Die Jagd nach dem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Naturphänomene – , so haben doch Wissenschaftler und Gelehrte Dissertationen und Abhandlungen darüber geschrieben , so als existierte dieses Phänomen wirklich . Auf der ganzen Welt gibt es Menschen , die an Vampire glauben .
    »Eine ganze Menge Menschen auf der Welt glauben blödes Zeug«, entgegnete ich. »So wie einige Wissenschaftler und angebliche Gelehrte.«
    Dann lass es mich so sagen : Ich ziehe es vor , mich dem Thema unvoreingenommen zu nähern . Immerhin würde auch eine ganze Menge Leute behaupten , dass ich nicht existiere .
    »Und doch tust du es«, sagte ich nachdenklich.
    Aber ja , so seltsam es auch manchen scheinen mag . Aber eigentlich spielt es auch keine Rolle , ob Vampire existieren oder nicht . Will und Rob haben beim Ausritt im Wald eine seltsame Gestalt gesehen . Ich zumindest würde gerne wissen , wen – oder was – sie gesehen haben .
    »Ich auch«, sagte ich bestimmt. »Und ich werde es herausfinden. Ich habe mich versteckt, als Abaddon in Schottland Jagd auf meine Söhne machte, aber dieses Mal werde ich mich nicht verstecken. Gleich morgen fahre ich nach Anscombe Manor und gehe auf Vampirjagd.«
    Ich hatte nichts anderes von Dir erwartet . Allerdings wäre es leichtsinnig , Rendor allein zu verfolgen . Er – oder es – könnte etwas gegen Deine Einmischung haben . Und wenn er sich herausgefordert fühlt , könnte er gefährlich werden , wie ein in die Enge getriebenes Tier .
    Ich schluckte und legte unwillkürlich die Hand an den Hals. »Das sehe ich ein, aber wen soll ich mitnehmen? Bill ist in London, Emma hat nie Zeit, und Annelise muss die Kinder hüten, wenn ich Rendor suche.«
    Dürfte ich Dir zu Kit raten? Immerhin kennt er jeden Winkel auf dem Anwesen .
    »Kit soll mir helfen, Rendor zu finden?«, entgegnete ich skeptisch. »Er wird es als bloße Zeitverschwendung abtun.«
    Du wirst ihn schon vom Gegenteil überzeugen . Denk nur an die Genugtuung , wenn Du ihm beweist , dass er sich geirrt hat .
    »Meine Genugtuung besteht darin zu beweisen, dass Will und Rob die Wahrheit gesagt haben«, sagte ich heldenmütig.
    Ein nobler Vorsatz , meine Liebe , aber Du wirst gar nichts beweisen , wenn Du in eine Lage gerätst , die Du allein nicht bewältigen kannst .
    »Also schön.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich werde Kit bitten, mich zu begleiten, aber wenn er es ablehnt, mache ich mich allein auf die Jagd nach Rendor.«
    Dann solltest Du jetzt eine Mütze Schlaf nehmen . Morgen musst Du konzentriert zu Werke gehen .
    »Mehr als das«, murmelte ich zerstreut, um ganz gelassen hinzuzufügen: »Eine Mütze Schlaf steht als Nächstes auf meinem Stundenplan, Dimity. Ich lasse dich wissen, was ich auf Anscombe Manor finde.«
    Ich erwarte , dass Du mich ausführlich über Deine Fortschritte informierst , Lori . Gute Nacht , und sei vorsichtig .
    »Aber ja«, versprach ich. »Gute Nacht.«
    Ich wartete, bis die königsblaue Handschrift verblasst war. Dann schloss ich das Buch, lehnte mich zurück und starrte ins Feuer. Ich strich mir über den Hals und fragte mich, zum ersten Mal in meinem Leben, ob ich eigentlich an Vampire glaubte.
    Noch vor wenigen Tagen hätte ich die Vorstellung mit einem Lachen abgetan, aber nach dem Gespräch mit Tante Dimity war mir nicht mehr zum Lachen zumute. Vielleicht waren Vampire Ausgeburten der Fantasie, genährt durch Aberglauben und am Leben gehalten durch dunkle Gedanken. Vielleicht waren sie aber genauso real wie Tante Dimity.
    Ich betrachtete den Tanz der Flammen im Kamin und nahm mir vor, die Sache ebenso unvoreingenommen anzugehen wie Dimity. Es mochte mehr Dinge zwischen Himmel und Erde geben, als sich Bills Weisheit träumen ließ.
    Aber selbst wenn ich an der Existenz von Vampiren zweifelte, so wusste ich, wie gefährlich Menschen sein konnten. In Schottland hatte ein Wahnsinniger auf mich geschossen und mich fast getötet, nachdem er Rob und Will aus ihren Betten gezerrt und versucht hatte, sie ins Meer zu schleudern. So etwas vergisst man nicht so schnell.
    Ich berührte die sternförmige Narbe unter meinem linken Schlüsselbein und legte einen Schwur ab. Sollte auch dieses Mal irgendein Perverser hinter Rob und Will her sein, würde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um ihn zur Strecke zu bringen. Und wenn es sich um einen Vampir handeln sollte, würde ich ihm mit meinen eigenen Händen einen Pflock durchs Herz treiben.
    Niemand, ob lebendig oder tot, sollte meinen Söhnen jemals wieder etwas antun.

5
    ICH DACHTE LANGE über die

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