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Die Jagd nach dem Vampir

Titel: Die Jagd nach dem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Sache nach und kam zu dem Schluss, dass es unverantwortlich wäre, Bill davon zu erzählen, dass ich mich auf die Jagd nach Rendor dem Zerstörer der Seelen aufmachen wollte. Mein Ehemann würde sich nur unnötig sorgen, wenn er erführe, dass ich die Wälder um Anscombe Manor nach einem mutmaßlichen Psychopathen durchkämmen wollte. Außerdem würde es Bill von der Arbeit ablenken, die in London auf ihn wartete. Nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn er den Trustfonds von Miss Muffin mit dem von Mr Muddy-Buddy verwechselte. Man mochte sich die schrecklichen Folgen gar nicht ausmalen, also entschied ich mich dafür, meine Mission geheim zu halten, um Bills und seiner Kanzlei willen.
    Am nächsten Morgen verabschiedete ich meinen Mann, ohne meinen Plan zu erwähnen, und hatte dabei ein völlig reines Gewissen. Nachdem er fort war, fuhr ich rasch ins Dorf, kaufte ein paar Vorräte ein und hatte nach meiner Rückkehr noch genug Zeit, um den Zwillingen ein nahrhaftes Frühstück zuzubereiten, während Annelise sie für ihre Reitstunde fertig machte, die für neun Uhr angesetzt war. Alle drei sahen mich überrascht an, als ich mich für die kurze Fahrt nach Anscombe zu ihnen in meinen kanariengelben Range Rover setzte. Annelise fuhr rückwärts aus der Ausfahrt und steuerte den Wagen auf die schmale Landstraße, die an unserem Cottage vorbeiführte. Sie warf mir einen Blick zu, der nicht zuletzt meinen Wanderstiefeln, der Regenjacke und dem Rucksack galt.
    »Hast du eine Wanderung geplant?«, fragte sie schließlich.
    »Ja, ich dachte, ich verschaffe meinen müden Beinen mal wieder etwas Bewegung«, antwortete ich leichthin. Da Annelise sich mindestens ebenso schnell sorgte wie Bill, wollte ich sie ebenso wenig wie ihn in meine Pläne einweihen. »Ich habe keine Lust mehr auf Hausarrest, nur weil das Wetter so lausig ist.«
    »Aber warum fährst du ausgerechnet nach Anscombe Manor, um zu wandern?« Skeptisch schaute Annelise zum wolkenbedeckten Himmel hoch. »Dort ist es genauso nass wie hier.«
    »Ich möchte den Jungen beim Reiten zusehen, bevor ich mich auf den Weg mache«, sagte ich. »Es ist schon lange her, seit ich bei einer ihrer Stunden dabei war.«
    »Weil du keine Pferde magst«, folgerte Rob vom Rücksitz aus.
    »Du hast Angst vor Pferden«, schaltete Will sich ein.
    »Du traust dich nicht mal, Toby mit einer Karotte zu füttern, und der hat kaum noch Zähne«, fuhr Rob unbarmherzig fort.
    »Schon gut, Jungs.« Ich warf den Zwillingen einen strengen Blick über die Schulter zu. »Vielleicht fühle ich mich in Gegenwart von Pferden nicht so wohl wie ihr. Trotzdem möchte ich euch beim Reiten zusehen.«
    »Vom Zaun aus«, sagte Rob kichernd.
    »Von hinter dem Zaun«, fügte Will unnötigerweise hinzu.
    Ich schaute wieder nach vorn und zwang mich zu einem würdevollen Schweigen. Es war sinnlos, von meinen pferdeverrückten Söhnen oder sonst einem Pferdefreund Verständnis zu erwarten. Sie wollten einfach nicht begreifen, dass man diese Tiere auch aus sicherer Entfernung lieben konnte, so wie ich. Diese Leute schüttelten nur den Kopf und fragten sich, wie es mir gelungen war, Rob und Will auf die Welt zu bringen, nur weil ich mich weigerte, Leib und Leben zu riskieren, indem ich auf eine riesige, muskelbepackte Kreatur stieg, die austreten, buckeln, beißen oder einfach mit mir davongaloppieren konnte.
    Nach nur zehn Minuten hatten wir die lange, kurvige Auffahrt erreicht, die zum Haus von Emma und Derek Harris führte, wobei die Bezeichnung Haus für die pittoreske Erhabenheit von Anscombe Manor eine glatte Untertreibung war. Das Anwesen stammte aus dem 14. Jahrhundert, und im Laufe von fünfhundert Jahren hatte jeder Besitzer einen weiteren Teil hinzugefügt, sodass eine ganze Serie von Herrenhäusern entstanden war.
    Als es schließlich das 21. Jahrhundert erreichte, verfügte Anscombe Manor über nicht weniger als fünfzehn Innentreppen, von denen eine völlig unerwartet in einer mittlerweile zugemauerten Türöffnung endete, hinter der es steil auf Emmas Gurkenbeete hinabging. Des Weiteren über eine große Eingangshalle mit Deckenbalken, ein Paar völlig unterschiedlicher Türme, einen mit Kopfsteinpflaster bedeckten Innenhof, einige mit merkwürdigen Zinnen verzierte Mauern und eine Ansammlung von Außengebäuden, zu denen auch eine wunderschöne Stallung aus dem 19. Jahrhundert gehörte, die aus hellem Cotswolds-Stein errichtet worden war.
    Emma und Derek hatten dem Anwesen ihren eigenen Stempel

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