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Die Jagd nach dem Vampir

Titel: Die Jagd nach dem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Einfluss, im ganzen County. Immerhin war er ein Kriegsheld, seine Familie war in den Ritterstand erhoben worden, und er hatte jede Menge Geld, mit dem er um sich werfen konnte. Es ist zu vermuten, dass die meisten Leute taten, was er wollte. Also hat er sie dazu gebracht, dass sie Stillschweigen über jede dumme, gedankenlose Aktion von mir übten. Die Welt sollte nicht erfahren, dass sein Schwager nichts als Ärger machte.«
    Kit atmete tief ein. »Dann bist du mein …«
    »Ich habe es gewusst, kaum dass ich dich sah«, unterbrach ihn Leo, den Blick noch immer auf die Flammen gerichtet. »Du hast Amys Mund, ihre Augen. Außerdem hat sie dich von deiner Geburt an Kit genannt, als Kurzname für Christopher. Sie hat dich vergöttert, Kit, und mich hat sie auch gern gehabt, auch wenn ich nicht weiß, warum. Kein Bruder hat seiner Schwester mehr Kummer bereitet als ich. Ja, Kit, so war das.« Leo schürzte die Lippen und nickte. »Deine Mutter war meine Schwester. Es tut mir leid, aber ich bin dein Onkel.«
    »Mir tut es nicht leid«, sagte Kit.
    »Aber das wird es bald«, entgegnete Leo mit einem bitteren Lächeln. »Du musst wissen, ich war kein netter junger Mann. Mit sechzehn bin ich in schlechte Gesellschaft geraten. Mit siebzehn war ich der typische Halbstarke, der zu viel trinkt, Scheiben einwirft und sich mit den Gesetzeshütern anlegt, nur so zum Spaß. Als ich achtzehn war, wollten Mum und Dad nichts mehr mit mir zu tun haben, aber Amy glaubte noch daran, dass es noch Rettung für mich gab. Sie dachte, ein Ortswechsel würde mir guttun.« Er stieß ein bitteres Lachen aus.
    »Und damals hat sie dich nach Anscombe Manor eingeladen?«, fragte Kit.
    »Amy und ich waren wie Tag und Nacht«, fuhr Leo fort, als habe er Kits Frage nicht gehört. »Sie war ein gutherziges Mädchen, das immer an das Beste glaubte. Sie dachte wirklich, dass sie mich ändern könnte. Drei Monate nachdem sie Sir Miles geheiratet hatte, ließ sie mich in das Herrenhaus kommen. Ein paar Wochen lang hab ich mich aus allem rausgehalten, die Finger vom Fusel gelassen und auf meine Manieren geachtet, aber ich hatte zu viele schlechte Gewohnheiten, um sie auf einen Schlag abzuschütteln. Eines Abends bekam ich Streit mit einem ortsbekannten Schläger, und die Geschichte fand ihren Weg in den Upper Deeping Despatch .Sir Miles wollte mich auf der Stelle rausschmeißen, aber Amy überredete ihn, mir noch eine Chance zu geben, und noch eine, und noch eine …«
    Leo holte tief Luft und atmete schwer aus. »Und dann lernte ich Charlotte kennen.«
    »Charlotte DuCaral?«, fragte ich.
    »Amys beste Freundin«, sagte Leo mit einer Stimme, die von ganz weit weg zu kommen schien. »Sie war erst siebzehn, zwei Jahre jünger als ich. Sie hatte flachsblondes Haar, sanfte graue Augen und ein süßes Wesen. Sie war die Art von Mädchen, die man nicht enttäuschen will, verstehst du?«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Kit.
    Leo sah Kit an und wandte seinen Blick wieder den Flammen zu. »Sie hatte ein solch behütetes Leben geführt, und ich so ein wildes, dass es niemand glauben mochte, als wir uns Hals über Kopf ineinander verliebten. Charlotte hat etwas in mir erweckt.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich kann es nicht erklären, aber wegen ihr wollte ich ein besserer Mensch werden. Ein Jahr lang habe ich einen Umweg um jede Kneipe gemacht. Ich begann meinen Kopf zu benutzen und nicht nur die Fäuste. Ich habe eine neue Seite aufgeschlagen, weil ich wollte, dass sie stolz auf mich ist.«
    »Die Liebe hat Sie verändert«, sagte ich sanft.
    »So war es«, sagte Leo. »Aber ihre Eltern haben nicht an mich geglaubt. Im Nachhinein kann ich es ihnen nicht mal verdenken. Ich hatte mir einen Namen gemacht, und zwar keinen guten. In ihren Augen war ich ein rotznäsiger Hooligan, mit dem es noch mal schlimm enden würde. Es gefiel ihnen überhaupt nicht, als sie herausfanden, dass sich ihre kostbare Tochter in einen wie mich verliebt hatte.«
    »Selbst wenn es ihnen nicht gefallen hat«, sagte ich, »was konnten sie dagegen tun?«
    »Was glauben Sie?«, fragte er und stocherte mit dem Stock im Feuer. »Sie verbaten uns, einander zu sehen. Sie verbaten mir, das Grundstück zu betreten. Sir Miles ließen sie wissen, dass sie mich verhaften lassen würden, wenn ich auch nur eine Zehenspitze auf ihr Grundstück setzen würde, und dass sie dafür sorgen würden, dass kein weiteres Vergehen von mir mehr vertuscht würde.«
    »Wusste meine Mutter, dass du dich in Charlotte

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