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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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und erkannte den Kerl. Den hatte er nicht erwartet!
    Eilig legte der Taucher die
Preßluftflaschen ab und pellte sich aus seinem Gummianzug. Darunter trug er nur
eine Badehose.

    Als er die aus- und seine
Unterhose angezogen hatte, trat Tarzan hinter dem Baum hervor.
    „Na, Rudi! Schon genug vom
Tauchen?“
    Wie von der Tarantel gebissen,
fuhr Rudi Kaluschke herum.
    Im ersten Impuls wollte er sich
auf Tarzan stürzen. Aber dann zögerte er. Er erinnerte sich wohl an die
Schlappe, die Tarzan ihm beigebracht hatte.
    Tarzan wog den Knüppel in der
Hand. „Komm doch! Versuch’s! Aber bilde dir nicht ein, daß ich fair zu dir bin.
Du wolltest mich umbringen, du verdammter Lump! Grün und blau sollte ich dich
dreschen.“
    Kaluschkes Gesicht wurde fahl.
„Um... umbringen? Wie kommst du denn darauf?“
    „Etwa nicht?“
    „Natürlich nicht! Ich bin doch
kein Mörder. Einen Schreck wollte ich dir einjagen. Du solltest Wasser
schlucken und dir... dir in die Hose machen vor Angst. Aber losgelassen hätte
ich dich doch. Rechtzeitig, meine ich.“
    „Ach, nee!“
    „Ja, was denn sonst?“ Kaluschke
schüttelte verstört den Kopf. „Denkste etwa, ich wollte dich ersäufen?“
    „So hat sich’s angefühlt. Für
mich jedenfalls.“
    „Bestimmt nicht! Ehrenwort! Ich
schwöre es dir. Ich bin kein Mörder.“
    „Es ist auch so schlimm genug.
Vielleicht hätte mich der Schreck umgebracht. Einen Herzschlag könnte man dabei
kriegen. Aber so weit denkt dein Spatzengehirn wahrscheinlich nicht. Pack die
Sachen zusammen!“
    „Wie?“
    „Du sollst zusammenpacken!
Alles — bis auf die Preßluftflaschen. Die kannst du behalten. Aber der
Taucheranzug, die Badehose und alles, was Kleidung heißt, kommt in den
Rucksack. Den nehme ich mit. Du kannst in Unterhosen nach Hause fahren, du
hinterhältiger Hund!“
    „Nein!“ Rudi Kaluschke wurde
kreidebleich. Nur die Hautabschürfung an seinem Kinn, die er bei der Rauferei
mit Tarzan davongetragen hatte, leuchtete rot.
    „Doch! sage ich. Und ich rate
dir: Beeil dich! Mir kommt es nicht darauf an, dir ein paar überzuzwirnen.“
    Das war ernst gemeint.
Kaluschke merkte es. Widerstrebend stopfte er seine Sachen in den Rucksack.
Immer wieder murmelte er dabei: „Das kannst du nicht machen!“
    „Und ob ich das kann!“ sagte
Tarzan. „Wegen deiner Klamotten brauchst du dich nicht aufzuregen. Die kriegst
du zurück. Bei deinem Vater werde ich sie abliefern. Und nun schieb deine
Maschine schön leise zur Straße — so, wie du gekommen bist. Und vergiß nicht:
Langsam fahren! Sonst bläst dir der Wind die Unterhose weg.“
    Kaluschke machte ein Gesicht,
als müßte er zur Hinrichtung schreiten. Er wußte, was ihm bevorstand, aber er
wagte nicht aufzumucken. Tarzans Judogriffe hatten ihm richtig imponiert.
    Seine Unterhose war eine
Unterhose. Nicht nur aus der Nähe war das zu erkennen. Sie hatte keinerlei
Ähnlichkeit mit einer Sport- oder Badehose. Weiß war sie, aus geripptem Stoff.
Sie hatte den typischen Schlitz und war — nicht mehr ganz sauber.
    „Hau ab!“ befahl Tarzan. „Oder
hast du vielleicht Lust, dich erst noch meinen Freunden vorzustellen?“
    Kaluschke zog ab. Barfuß schob
er seine Maschine. Angstschweiß lief ihm über den Rücken.
    Die Blamage seines Lebens kam
auf ihn zu. Viele, viele Leute würden ihn sehen, wenn er jetzt — an einem
Samstagnachmittag — in Unterhosen auf seinem Moped nach Hause fuhr. Garantiert
sprach sich das rum. Damit war er unten durch — für alle Zeiten.
    Tarzan sah ihm nach, nahm dann
den Rucksack auf und trabte zum Lagerplatz zurück.
    „Wo bleibst du denn?“ fragte
Karl. Dann fiel sein Blick auf den Rucksack. „He, woher hast du den?“
    „Jetzt kriege ich erstmal ein
Butterbrot“, sagte Tarzan. „Das habe ich mir verdient. Dann erzähle ich.“

16. Großes Essen bei Sauerlichs
     
    Die vier blieben noch lange auf
ihrem Lagerplatz am Moorsteiner See. Wieder und wieder mußte Tarzan erzählen.
Jede Einzelheit von dem Kampf unter Wasser wollten Karl und Klößchen wissen.
    Gaby ging es nicht um die
Einzelheiten. Sie war entsetzt, daß es sowas Hinterhältiges und Gemeines
überhaupt gab. Außerdem fühlte sie sich ein bißchen schuldig. Weil sie immer
noch meinte, daß Kaluschke nur ihretwegen am Donnerstagabend mit dem Streit
begonnen hatte — woraus dann die Feindschaft zwischen ihm und Tarzan entstand.
    Gegen vier Uhr — als es noch
warm, aber nicht mehr drückend heiß war — brachen sie auf.
    Oskar kam wieder in

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