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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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den
Rucksack. Er stieg sogar freiwillig hinein, weil er das schon kannte. Karl
übernahm Kaluschkes Gepäck, Klößchen den Rucksack von Gaby. Ihr blieb Klößchens
Leinenbeutel, weil der jetzt — nach Vertilgung der Fressalien — sehr leicht
war. Er enthielt nur noch Handtuch, Badehose und das Monopoly.
    Sie radelten zurück. Als sie
die Schule erreichten, stand eine Gruppe Klassenkameraden am Tor.
    Die vier machten halt. Hannibal,
der von seiner Wanderung zurück war, kam heran.
    „Weißt du, was erzählt wird,
Tarzan! Kaluschke — den du vertrimmt hast — sei übergeschnappt.“
    „Um Himmels Willen! Doch nicht
etwa wegen der Keilerei“, sagte Tarzan todernst, während sich seine Freunde auf
die Lippen bissen.
    „Keine Ahnung, weshalb.“
Hannibal zuckte mit den Schultern. „Ich glaub’s ja auch nicht. Aber Müller I
und Mäxi behaupten allen Ernstes, Kaluschke würde nackt auf seinem Motorrad
umhergurken. Äh... ich meine, nicht ganz nackt. Aber in Unterhosen! Und mit
Preßluftflaschen auf dem Rücken.“
    „Vielleicht war’s ihm heute zu
heiß?“
    Bevor Hannibal antwortete,
platzte Gaby los. Länger konnte sie das Lachen nicht mehr unterdrücken.
    „Was ist denn?“ fragte
Hannibal. „Habt ihr ihn auch gesehen?“
    „Wir bringen ihm sogar seine
Klamotten“, sagte Tarzan und erzählte.
    Hannibal, Müller I und Mäxi
waren erst ziemlich erschrocken und empört, aber dann wieherten sie vor Lachen.
Alle fanden es gut, daß Rudi Kaluschke ordentlich eins auf den Deckel gekriegt hatte.
    Klößchen blieb in der Schule,
er fuhr nicht weiter mit. Auf dem letzten Teil der Strecke mußte Gaby deshalb
ihren Rucksack selber buckeln. Aber so schwer war er nun auch wieder nicht.
    Zu dritt fuhren sie bei
Kaluschkes vorbei. Tarzan klingelte, und eine dürre Frau machte auf. Ihr
Gesicht war so verkniffen, als hätte sie vor zehn Jahren zum letzten Mal
gelacht. Und wieder mußte Tarzan daran denken, daß es doch entscheidend war,
was für Eltern man hatte.

    Vorsichtshalber fragte er noch,
ob sie Frau Kaluschke sei. Dann gab er ihr den Rucksack.
    „Die Sachen hat Rudi am See zurückgelassen.
Sowas ist Umweltverschmutzung. Sie sollten mal ein ernstes Wort mit ihm reden.“
    Frau Kaluschke sagte nicht mal
Danke, nahm nur den Rucksack und knallte die Tür zu.
    Tarzan brachte Gaby nach Hause.
Karl bog vorher ab. Oskar, der immer noch im Rucksack steckte, wurde ungeduldig
und knabberte an Tarzans Ohr. Gaby war jetzt ganz aufgeregt und dachte
wahrscheinlich darüber nach, was sie zur Einladung nachher anziehen sollte.
    „Nimm das Weißblaue von heute
morgen“, sagte Tarzan, bevor er zurück fuhr. „Das steht dir gut. Also, bis
dann!“
    Bei der Schule angekommen,
stellte er sein Rennrad in den Fahrradkeller. Heute wurde es nicht mehr
gebraucht.
    Klößchen lag im ADLERNEST auf
dem Bett und versteckte schnell eine halbe Tafel Schokolade, als Tarzan
hereinkam.
    „Ich habe Sonnenbrand. Au!
Überall brennt’s. Hätte ich mich doch nur in den Schatten gelegt!“ Dann
entschloß er sich, ehrlich zu sein, holte die Schokolade hervor und aß
ungeniert weiter. „Du hast kein bißchen Sonnenbrand, Tarzan. Bist aber braun
wie ein Neger. Wie machst du das?“
    „Ich esse keine Schokolade. Das
verhindert Sonnenbrand.“
    „Hahahah!“ machte Klößchen.
    „Zieh dich endlich an! Es ist
gleich halb sechs.“
    Sie machten sich fein. Mit
gebügelten Hosen, weißem Hemd und gut ausgebürsteter Jacke. Tarzan versuchte,
seine dunklen Locken zu kämmen. Aber das gelang ihm nie. Auch diesmal
kringelten sie sich wieder in die Stirn und über die Ohren.
    Um 17.45 Uhr standen sie am Tor
und warteten auf den Jaguar. Klößchen hatte die Backen voll und kaute heftig.
    „Und das kurz vor dem Essen!“
meinte Tarzan vorwurfsvoll. „Du tust, als kriegen wir nichts.“
    „Doch. Aber nur Diät-Zeug. Du
wirst es schon sehen. Keiner wird davon satt. Aber bitte, nimm’s meiner Mutter
nicht übel. Es ist ja gut gemeint. Sie selber ißt es auch.“
    „Mir kommt es nur darauf an,
daß ich deine Eltern kennenlerne“, sagte Tarzan. Es lag ein bißchen Wehmut in
seiner Stimme, aber nur für eine winzige Sekunde, und das merkten die anderen
auch gar nicht. Schließlich hätte er seine Wochenenden viel lieber bei seinen
Eltern verbracht, oder wenigstens ein Wochenende im Monat, wie es in der
Schulordnung stand. Aber das ging nun einmal nicht. Sein Vater war tot und
Mutter mußte jeden Pfennig umdrehen, bevor sie ihn ausgab; deshalb sahen sie
sich

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