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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Zwillingsschwester von Nessie aus Loch Ness sein.“
    „Du hast es aber heute mit den
Fabelwesen“, lachte Gaby.
    „Wie ich dich kenne, machst du
Rückenschwimmen. Damit du weder Moorie noch eventuelle Tintenfische siehts.“
    Klößchen, der zum ersten Mal
bis zum Scheitel eintauchte, kam prustend wieder hoch. „Ihr seid ein kindisches
Volk. Man sollte nicht glauben, daß ihr zur 9 b gehört.“
    „Vorsicht! Riesenmücke im
Anflug. Schräg hinter dir.“
    Klößchen tauchte tatsächlich
und blieb beängstigend lange unten. Als er dann nach Luft schnappte, war sein
Mondgesicht tomatenrot.
    Sie schwammen hinaus und dann
um die Wette. Karl, der mit seiner dünnen Figur keine gute Wasserlage hatte,
wurde sogar von Klößchen überholt. Im Rückenschwimmen erwies Gaby sich als
unschlagbar. Beim Kraulen lag Tarzan um eine Nasenlänge vorn, aber er mußte
sich gewaltig anstrengen. Daß Gaby eine so tolle Schwimmerin war, imponierte
ihm sehr. Den DLRG-Grundschein hatten beide. Sie zeigten Karl und Klößchen
Rettungsgriffe; und im Wasser stellte Klößchen sich recht gut an.
    Während die Kinder Monopoly
spielten, war Oskar schon fünfmal geschwommen. Jetzt kam er zum sechsten Mal
ins Wasser, paddelte mit vorgereckter Nase heran und leckte jedem das Gesicht.
Tarzan warf ein Stück Holz, das herumschwamm, und Oskar apportierte.
    Etwas entfernt tauchte eine
Entenfamilie auf: die Mutter mit fünf Jungen, die hintereinander in ihrem
Kielwasser schwammen. Oskar paddelte ein Stück hinterher. Aber die Enten waren
schneller.
     
     
     

15.
Überfall unter Wasser
     
    Grell spiegelte die Sonne sich
auf der Wasserfläche. Das blendete. Meistens war es windstill. Nur manchmal kam
eine sanfte Brise auf, die dann kleine Wellen vor sich herschob.
    Tarzan kniff die Augen
zusammen, als er zum südlichen Ufer sah. Unter den Bäumen hatte sich etwas
bewegt. Aber dort war Schatten. Wasser lief ihm in die Augen, und der See
glitzerte wirklich wie poliertes Kristall.
    Erst als er mit der Hand die
Augen abschirmte, konnte er besser erkennen.
    Die Stelle war mindestens 500
Meter entfernt. Eine von Kopf bis Fuß kohlschwarze Gestalt trat unter den
Bäumen hervor.
    „Moorie kommt“, rief Tarzan.
„Habe ich’s euch nicht gesagt.“
    Wassertretend schnellte er sich
hoch, um besser sehen zu können.
    „Uiiih!“ machte Gaby. „Es ist
zwar nur ein Taucher. Aber so vermummt sieht er unheimlich aus.“
    Der Taucher trug einen
schwarzen Gummianzug mit enganliegender Kappe, eine Tauchmaske, und er hatte
sein Tauchgerät mit knallgelben Preßluftflaschen auf dem Rücken. Der
watschelnde Entengang zeigte, daß seine Füße in Schwimmflossen steckten — was
man aber auf die Entfernung nicht sehen konnte.
    Langsam ging er ins Wasser. Die
Stelle dort schien tief zu sein. Schon nach wenigen Metern tauchte er unter.
    „Wie der Taucher von Schiller“,
sagte Karl: „Gluck, gluck! Weg war er!“
    Oskar umkreiste Gaby und
stupste sie mit der Nase an.
    „Er hat Hunger“, sagte sie.
    Karl und Klößchen schlossen
sich an, als sie zum Lagerplatz zurückschwamm.
    Tarzan war der Meinung, daß er
noch etwas tun müsse. Aus Leibeskräften kraulte er sich zur Seemitte hin,
wendete und ließ auf dem Rückweg im Tempo nicht nach.
    Vom Lagerplatz war er jetzt so
weit entfernt, daß er das Lachen seiner Freunde nur schwach und undeutlich
hörte. Eine angenehme Stille umgab ihn. Das Wasser schwappte. Eine Möwe glitt
mit ausgebreiteten Schwingen vorbei. Irgendwo sprang ein Fisch. Mit leisem
Klatschen fiel er ins Wasser zurück.
    Wie tief es hier wohl ist?
überlegte Tarzan. Ein Glück, daß es keine Schlingpflanzen gibt.
    Unter ihm schien eine Strömung
zu sein. Das Wasser war in Bewegung. Kühl strich es ihm über Brust und Bauch.
    Im selben Moment wurde sein
linker Fuß umklammert.
    Es geschah so plötzlich, daß er
aufschrie.
    Eisiger Schreck durchzuckte ihn
— und wirre Gedanken: Ein Ungeheuer! Eine Krake!
    Es blieb ihm nicht mal Zeit zum
Strampeln. Schon wurde sein rechter Fuß gepackt. Wie von einer fischhäutigen
Klaue.

    Tarzan wollte sich
hochschnellen.
    Aber er wurde unter Wasser
gezogen.
    Geistesgegenwärtig hielt er die
Luft an.
    Mund und Nase zu! Nur die Augen
riß er auf! Sein Herz hämmerte so furchtbar, als hätte es nicht genug Platz in
der Brust.
    Schlagartig waren alle
Geräusche verstummt.
    Kein Laut drang in diese stille
Welt. Dunkelgrün und unheimlich umgab ihn das Wasser.
    Immer noch wurden seine Knöchel
umklammert und in die Tiefe

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