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Die Jerusalem-Krise

Die Jerusalem-Krise

Titel: Die Jerusalem-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair.«
    Ich horchte nicht nur auf, ich war auch leicht alarmiert. Der Name Henry St. Clair war mir schon ein Begriff. Er stand in einem direkten Zusammenhang zu dem sagenumwobenen Templerschatz. Teile davon sollte er damals in Sicherheit gebracht haben, und zwar nach Amerika, das offiziell noch nicht entdeckt worden war.
    »Sie wissen Bescheid, nicht?«
    »Leider nicht gut genug, Mr. Graves.«
    »Aber mit dem Namen Henry St. Clair können Sie schon etwas anfangen?«
    »Natürlich.«
    »Und deshalb habe ich mich an Sie gewandt.«
    Ich musste erst mal schlucken. »Sie gehen also davon aus, dass einer dieser Männer Henry St. Clair ist?«
    »Ja.«
    »Und die anderen beiden?«
    »Da stehe ich noch vor einem Rätsel«, gab er zu.
    »Haben Sie keinen Verdacht?«
    Er senkte den Kopf. »Schon. Sagt Ihnen der Name Hugo de Payens etwas?«
    Beinahe hätte ich laut gelacht. Im letzten Augenblick verkniff ich mir diese Gefühlsregung und gab eine normale Antwort. »Wann hat Hugo de Payens den Orden gegründet? Um 1119 herum?«
    »Genau. Man wollte bei den Kreuzzügen dabei sein. Man weiß heute, mit welch wahnsinnigen Problemen die Menschen damals auf ihrem Weg ins Heilige Land belastet waren. Und so waren es die Templer, die zum Schutz der übrigen Ritter antraten und sich auch um deren medizinische Versorgung kümmerten. Am Ende des 13. Jahrhunderts ging das Heilige Land endgültig an die Muslime über. Was dann geschah, brauche ich Ihnen ja nicht zu sagen. Die Templer wurden verfolgt und fast aufgerieben. Der Kirche waren die Mönchs-Soldaten zu mächtig geworden.«
    »Alles bekannt.«
    »Sehr gut. Und deshalb gehe ich davon aus, dass Hugo de Payens auf diesem Bild ist.«
    »Das kann sein«, sagte ich, »trotzdem will mir nicht in den Kopf, was dieser Gründer des Ordens mit Henry St. Clair zu tun hat, der ja viel später lebte.«
    »Das ist das große Problem«, gab Peter Graves zu und atmete hörbar durch. »Darüber habe ich mir meine Gedanken gemacht, und ich denke auch, einen kleinen Erfolg erreicht zu haben.«
    »Hört sich gut an.« Ich wollte, dass er weitersprach, um tiefer in dieses Geheimnis eindringen zu können.
    »Ich möchte bei dem Gründer des Ordens bleiben. Sie wissen selbst, Mr. Sinclair, dass nicht alles gut gewesen ist, was die Kreuzfahrer taten. Sie haben gemordet, gefoltert, geplündert, und es ist verdammt viel Unrecht geschehen. Besonders stark wurden die Städte geplündert. Gold, Edelsteine, Juwelen, kostbare Stoffe...«
    »Wobei wir wieder beim Schatz der Templer wären«, sagte ich.
    »Genau. Beim Schatz und bei Henry St. Clair, der ihn in Sicherheit hat bringen sollen. Denken Sie an seine Reise über das Meer hinweg.«
    »Wissen Sie mehr darüber?«
    »Nein«, sagte Graves etwas betrübt. »Aber ich glaube daran, dass er einiges hat in Sicherheit schaffen können, bevor die Feinde an die Schätze herankamen. Sie mussten ja zwischengelagert werden, und ich gehe davon aus, dass dies in der Templer-Kirche Rosslyn Chapel geschehen ist.«
    »Nicht schlecht«, sagte ich.
    »Das ist nicht alles«, flüsterte Graves. »Wenn überhaupt, dann hat Henry St. Clair nur Teile davon wegschaffen können. Einiges ist noch hier im Land geblieben. Auch Hugo de Payens soll sich im Orient bereichert haben. Er brachte einiges mit. Er versteckte die Beute, und es gibt einige Menschen, die behaupten, das Versteck auch zu kennen. Ich weiß das aus alten Fragmenten von Niederschriften.«
    »Wo soll das Versteck denn gewesen sein?« Die Antwort ahnte ich schon, ich wollte sie trotzdem aus dem Mund des Mannes hören.
    »In Rosslyn Chapel.«
    »Also doch.«
    Mein Nebenmann schwieg. »Mehr sagen Sie dazu nicht, Mr. Sinclair?«
    »Nein. Denn es lief alles darauf hinaus. Und so unbedarft bin ich auch nicht.«
    Zum ersten Mal, seit er neben mir saß, begann er zu lachen. »Da habe ich mir doch den richtigen Menschen ausgesucht.«
    Ich brachte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. »Das kommt ganz darauf an, Mr. Graves.«
    »Wieso?«
    »Ich möchte bestimmte Dinge der Vergangenheit gern ruhen lassen, wenn Sie verstehen. Ich will einfach nicht, dass sie so weit in die Öffentlichkeit gelangen, dass...«
    Er ließ mich nicht ausreden. »Das denke ich auch. Sie brauchen nicht zu meinen, dass Sie mir bei der Schatzsuche helfen sollen, das auf keinen Fall. Darum geht es wirklich nicht. Ich will da nichts rauben. Das habe ich auch mit Father Ignatius von der Weißen Macht abgesprochen. Es geht hier einfach darum, dass

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