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Die Jerusalem-Krise

Die Jerusalem-Krise

Titel: Die Jerusalem-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getan hat.«
    »Der Schatz ist wichtiger.«
    »Klar, dann fang mal an, ihn zu suchen.«
    »Nicht ohne Sinclair, Doreen. Wenn er von seiner Reise zurückkehrt«, erklärte Alan Long bestimmt, »wird er mehr wissen, und er wird sein Wissen preisgeben. Es sei denn, es ist ihm egal, ob sein Partner am Leben bleibt oder stirbt.«
    »Ich hasse das Warten!«
    »Ja, ich auch, aber was willst du machen?«
    »Vielleicht könnte Suko uns was sagen.«
    »Dann frag ihn.«
    Bisher war Suko froh gewesen, nicht reden zu müssen. Wie zertreten fühlte er sich so auf dem Boden liegend. Man hatte ihm die Grenzen aufgezeigt, und das konnte ihm nicht gefallen. Er konnte sich nicht daran erinnern, so stark gedemütigt worden zu sein.
    »He, kannst du dir vorstellen, was mit deinem Freund passiert ist?«
    »Nein.«
    »Doch, du willst es nicht sagen. Wohin hat ihn die Reise geführt? In die andere Zeit, okay. Aber ist er auch...«
    »Doreen!«
    Den Namen hatte Alan Long geschrien, und die Agentin wusste sofort, dass etwas passiert war. Sie fuhr zur rechten Seite hin herum und sah, dass ihr Kollege mit zitternder Hand auf die Wand deutete.
    »Er kommt...«
    Doreen sagte nichts. Aber sie merkte, dass ihre Knie weich wurden, und was sie zu sehen bekam, war ungeheuerlich.
    Innerhalb der Wand zeichnete sich eine Gestalt ab. Sie schwebte dort, und es sah aus, als würde sie von hinten nach vorn geschoben.
    »Sinclair!«, flüsterte Doreen und vergaß Suko. Sie lief auf die Wand zu, blieb in einer für sie richtigen Entfernung stehen und zielte mit der Waffe auf den Geisterjäger...
    ***
    Ob meine Rückreise schnell oder langsam ablief, konnte ich nicht sagen. Ich hatte mein Gefühl verloren. Ich trudelte durch eine Welt, die mit normalen Maßstäben nicht zu begreifen war. Magie und Zeit waren eine Verbindung eingegangen. Ich konnte beide nicht manipulieren und musste mich auf sie verlassen.
    Es gab kein Licht um mich herum. Es existierte auch keine Dunkelheit. Es war praktisch ein Nichts, ohne Länge, Breite, Höhe. Ein Raum, der Zeiten überbrückte, der sich jedoch auch zurückzog.
    Vor mir wurde es heller!
    Und dann war ich da.
    Es ging alles so schnell, dass ich Mühe hatte, es nachzuvollziehen. Das Nichts um mich herum verschwand, und vor mir nahm die Welt wieder Umrisse an.
    Eine helle und eine dunkle Welt. Ich wurde geblendet, und dann bewegte ich einfach mein rechtes Bein.
    Es klappte.
    Ich trat aus der Wand. Ich sah in das helle Licht rechts und links, blinzelte und steckte noch voller Gedanken an das Erlebte. Brutal wurde ich zurück in die Realität gerissen, denn vor mir stand Doreen Kelly und zielte mit der Pistole auf mich.
    »Ich gebe dir drei Sekunden, Sinclair, dann sagst du mir, wo ich den Schatz finden kann.«
    Sie war erregt. Sie würde nicht zu beruhigen sein. In ihrer Stimme hatte ein schon tödlicher Wille mitgeklungen, und ich musste mir etwas einfallen lassen.
    »Mach’s Maul auf!«
    »Er ist hier«, flüsterte ich und gab mich schwächer als ich tatsächlich war.
    Ich sah das Leuchten in ihren Augen. Es dokumentierte die Gier, die sie überfallen hatte. »Wo?«
    Mit einer müden Bewegung hob ich den rechten Arm. Es störte sie nicht. Doreen wollte nur an den Schatz heran. Sie war auch von ihrer Waffe abgelenkt, verfolgte die Bewegung meiner Hand, drehte sogar den Kopf, und darauf hatte ich gewartet.
    Mit der Linken schlug ich zu.
    Sie schrie noch, aber die Pistole verlor sie. Dann setzte ich nach, und diesmal wurde es hart für sie. Ich wusste, dass sie kämpfen konnte, aber meinem Schlag mit der Faust hatte sie nichts entgegenzusetzen. Er erwischte sie am Hals. Ich hörte ihr Röcheln, dann sackte sie vor mir zusammen, und bevor ihr Kollege reagieren konnte, hatte ich meine Chance genutzt und die eigene Pistole gezogen.
    »Aus, Mr. Long. Es ist vorbei!«
    Er spreizte die Arme vom Körper ab. Ziemlich lange ließ er sich Zeit mit einer Antwort. Dann sagte er: »Okay, Sie haben gewonnen. Wir geben auf. Gönnen Sie uns noch einen Rückzug?«
    »Bitte. Aber ohne Waffen.«
    »Das versteht sich.«
    Ich sah ihm an, dass ihn zahlreiche Fragen quälten, und gab ihm eine Erklärung. »Ich weiß nicht, wer Sie genau geschickt hat, aber sagen Sie Ihren Leuten, dass es den Schatz nicht gibt. Er ist verloren gegangen, verstehen Sie?«
    »Bestimmt.«
    »Und es braucht auch keine Jerusalem-Krise zu geben.«
    »Wie erklären Sie den Toten?«
    Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Das ist nicht mein Problem, damit müssen Sie

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