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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Späher sich auch noch selbst misstrauisch beäugten, würden sie erst recht

vom Verhängnis überrascht werden, das gleich unter ihnen seinen Lauf nehmen würde. So weit lief

bisher alles nach Plan.
Er schaute über die Straße, wo Kanai ihn von der Dachkante des größeren Gebäudes aus

beobachtete.
Skyler stellte Blickkontakt mit ihm her und machte das Daumen-Hoch-Zeichen, dann drehte er sich

um und wiederholte das Ganze mit Hawking, der zwanzig Meter entfernt neben Skyler auf demselben

Dach lag. Die Sperren verständigen, signalisierte er O'Hara.
Sperren bereit.
Skyler holte tief Luft, ging an der Dachkante in die Hocke und krümmte die Finger in Vorbereitung

auf die kommende Aktion. Es müsste nun jede Sekunde so weit sein...
Und dann kamen sie - sie näherten sich auf der breiten Straße ihren Positionen auf dem Dach: ein

Pkw, gefolgt von sechs Kleinbussen ohne Kennzeichnung, und die wiederum gefolgt von einem

weiteren Pkw. Das war so offensichtlich, dass ein Irrtum gänzlich ausgeschlossen war.
Er ließ den Blick über die Straße schweifen. Einer der auffällig unauffälligen

Sicherheitskleinbusse war einen halben Häuserblock entfernt geparkt, doch der spärliche zivile

Verkehr verlief außerhalb der Hinterhalt-Zone. Es waren auch ein paar Fußgänger unterwegs, doch

die müssten eigentlich wieder verschwunden sein, wenn es hier gleich rundging.
Fertig werden, signalisierte er. Das Führungsfahrzeug passierte seine Position, dann der

erste Kleinbus, dann der zweite - Jetzt.
Wie aufs Stichwort erschien ein großer Tankwagen aus einer Nebenstraße weiter vorn und überquerte

direkt vor dem Konvoi die Straße. Als die Pkws und Transporter noch mit quietschenden Bremsen

anhielten, bog ein zweiter Tankwagen aus einer Straße hinter ihnen um die Ecke und blockierte

ebenfalls die Straße.
»Sie sind von einer Übermacht umstellt«, ertönte O'Haras verstärkte Stimme, und die vielfachen

Echos, die in den Häuserschluchten widerhallten, machten eine Standortbestimmung des Sprechers

unmöglich. »Steigen Sie aus den Fahrzeugen aus, legen Sie die Waffen nieder und ergeben Sie

sich.«
Zunächst geschah nichts. Dann flogen - perfekt synchronisiert - die Türen der Pkws und

Transporter auf, und die Fahrer und Wachen verteilten sich auf dem Straßenpflaster.
Nur dass es sich nicht um die zwei oder drei Wachen pro Gefangenem handelte, die laut Poirots

Aussage den Konvoi hätten begleiten sollen. Vielmehr waren es fast drei Dutzend Sicherheitsleute

in voller Kampfmontur, die nun Verteidigungspositionen hinter den Türen und neben ihren

Fahrzeugen bezogen und die Pfeilpistolen und Harpunengewehre in alle Richtungen in Anschlag

brachten - auch nach oben.
Gleichzeitig wurden die Schiebedächer der Transporter geöffnet, und noch mehr Sicherheitsleute

kamen zum Vorschein - wobei diese Gruppe schwere Lasergewehre im Arm hatte.
Skyler schüttelte den Kopf. So überaus berechenbar. Feuer, befahl er.
Und mit einem gedämpften Plätschern ließ jeder der zwei Tankwagen eine zähflüssige, viskose

Flüssigkeit auslaufen - eine Flüssigkeit, die langsam die Straße hinab auf den Konvoi

zufloss.
Zwei Sekunden später explodierten beide Ströme in einer gleißenden, gelbweißen Flamme.
Das war noch spektakulärer, als Skyler erwartet hatte. Die beiden Feuerwände bewegten sich

gemächlich auf den Konvoi und die in Deckung gegangenen Sicherheitskräfte zu, wobei die vorderen

Ränder der Feuerwände - noch vor den eigentlichen Fronten - am Rinnstein entlang an der

Ostseite der Straße aufeinander zu eilten. Skyler sah die Gesichter der Sicherheitsleute nicht

und hörte auch nicht ihre Gespräche; doch der Körpersprache und den gesenkten Waffen nach zu

urteilen, vermutete er, dass sie das, was sie wahrscheinlich für eine brauchbare

Verteidigungsstellung gehalten hatten, plötzlich einer Revision unterzogen. »Ich schlage vor,

dass Sie sich bewegen, meine Herren«, sagte O'Hara, dessen Worte über dem Prasseln der Flammen

kaum zu hören waren. »Das Feuer wird kaum auf Sie warten.«
Für eine Weile geschah nichts. Skyler hatte diesen Ort eigens wegen seiner Topografie ausgewählt,

und vor seinen Augen vereinigten die beiden Feuerwände sich an der Ostseite der Straße,

verwandelten den Rinnstein in ein einziges Flammenmeer und schnitten die Rückzugsmöglichkeit in

diese Richtung ab.
Als das chemische Benzin sich in Pfützen sammelte, verbreiterte sich die

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