Die Judas-Variante - V3
ebenso knappe Antwort wurde zurückgebrüllt. »Sie... haben... Feuer...
unter... den... Wachbunkern... am... Westtor... gelegt«, stieß er hervor. »Sie... hatten...
aber... kein... Benzin... oder... andere... Sprengstoffe. Wie... haben... sie... das...
gemacht?«
»Ich weiß nicht«, sagte Galway. »Wir werden Judas fragen müssen, wenn das alles vorbei
ist.«
»Wieso... hat... er... uns... das... nicht... schon... früher... gesagt?«, wollte der khassq wissen.
»Das weiß ich auch nicht.« Galway musterte Taakhs Gesicht und hatte plötzlich eine Eingebung.
»Ihr habt es nie für möglich gehalten, dass sie hier eindringen könnten, nicht wahr, Eure
Eminenz?«
»Was... ich... glaube... ist... unwichtig«, sagte Taakh zähneknirschend. »Und... sie... werden... auch... nicht... in... dieses... taktische... Zentrum... eindringen.«
Trotz der Gefahr musste Galway lächeln. Das Ziel der Mission war plötzlich auf Kollisionskurs mit
Taakhs persönlichem Stolz gegangen, und der khassq war überhaupt nicht glücklich darüber.
»Wenn sie es nicht schaffen, hier einzudringen, wird alles umsonst gewesen sein«, rief er dem Ryq
erneut in Erinnerung.
»Und sie müssen auch nicht nur ins Gebäude eindringen - sie müssen bis zum Kern vorstoßen. Sonst
werden Eure Krieger, wenn sie Daeliak-naa angreifen, vielleicht von den inneren
Verteidigungseinrichtungen der Chryselli gestoppt und wissen nicht, wie sie sie überwinden
sollen.«
»Und wenn die Wachen in den West-Bunkern vertrieben werden, haben die Blackcollars direkten
Zugang zu dieser Tür«, wandte Haberdae mit einem Anflug von Nervosität und Ungeduld in der Stimme
ein.
»Scheint... so«, sagte Taakh, und seine dunklen Augen richteten sich auf die Statusanzeigen und
dann wieder auf Galway. »Und... davon ... hat... euer... Spion... auch... nichts...
gesagt.«
»Nein, hat er nicht«, sagte Galway mit bemüht ruhiger Stimme. »Ich vermute, dass Shaw auf den
letzten Drücker die Planung übernommen und Judas kaltgestellt hat.«
»Sollten wir nicht lieber Krieger im westlichen Eingangsbereich in Stellung bringen?«, fragte
Haberdae, wobei seine Ungeduld sich zur Dringlichkeit steigerte. »Ihrem bisherigen Vorgehen nach
zu urteilen, deponieren sie vielleicht schon Sprengstoff vor der Tür.«
»Ich... glaube... nicht... dass... das... so... einfach... ist«, sagte Taakh und starrte auf die
Anzeigen, von denen die meisten nur noch kaleidoskopartige Schlieren zeigten. »Das ist irgendein
Trick.«
»Ich glaube, dass Ihr recht habt, Eure Eminenz«, sagte Galway, stellte sich neben ihn und
studierte die Anzeigen. »Dass sie ein großes, effektvolles Feuer vor den westlichen Bunkern
entzünden, entspricht genau ihrer üblichen Taktik - sie wollen unsere Aufmerksamkeit in diese
Richtung lenken.«
»Zu... welchem... Zweck?«, fragte Taakh.
»Es handelt sich zweifellos um irgendeine List«, sagte Galway bedächtig und drehte sich zum
taktischen Geländeplan um, der mit blinkenden orangefarbenen Lichtern gespickt war. »Mir ist auch
aufgefallen, dass, als sie die Dummys über den Zaun geworfen haben, alle außer einem geradlinig
geworfen wurden. Nur dieser hier...« Er deutete auf einen Punkt östlich der südlichen
Straße. »... wurde in einem Winkel darüber geworfen.«
»Und er wurde auch weiter geworfen als die anderen«, murmelte Haberdae.
»Ja«, sagte Galway. »Und wenn ich den Grundriss noch richtig in Erinnerung habe, ist er genau
über dem Tunnel gelandet, der zu den südlichen Wachbunkern führt.«
»Und die Explosion hat dort einen Krater in den Boden geschlagen«, sagte Haberdae, und sein
Unbehagen wich einer verhaltenen Aufregung, als ihm bewusst wurde, worauf Galway
hinauswollte.
»Glauben Sie, dass sie durch die Tunnel vorstoßen wollen?«
»Ich glaube, wir sollten ihnen dazu gar nicht erst die Gelegenheit geben«, sagte Galway. »Eure
Eminenz, Ihr werdet die Krieger vermutlich im Inneren lassen wollen, wo es sicher ist...«
»Ryqril... Krieger... bleiben... nicht... dort... wo... es... sicher... ist«, unterbrach Taakh
ihn barsch. »Wir... werden... den... Kampf... zu... ihnen... tragen.«
»Haltet Ihr das wirklich für so klug, Eure Eminenz?«, fragte Haberdae. »Könntet Ihr Eure Leute
nicht direkt am Tunneleingang postieren?«
»Präfekt Haberdae hat recht, Eure Eminenz«, sprang Galway ihm bei. »In dem dichten Rauch werden
die Blackcollars im Vorteil sein - jedenfalls gegenüber gewöhnlichen
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