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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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schon... so... lang... hier...
war... muss... er... es... auf... eine... andere... Art... und... Weise... herausgefunden...
haben«, fuhr der Ryq fort, ohne den Blick von Galway zu wenden.
»Erklär... mir... das.«
»Ich weiß es nicht mit Sicherheit«, sagte Galway bedächtig. »Aber nach dem, was Lathe mir gesagt
hat, sind sie Präfekt Haberdae vor zwei Nächten hierher gefolgt - nach unserem Versuch, Tactor
Shaw zu ergreifen.«
Langsam und wie ein Automat drehte Taakh sich zu Haberdae um. »Du... bist... hierher...
gekommen?«, fragte er leise.
Haberdaes Gesicht hatte die Farbe von Spachtelmasse angenommen. »Jawohl, Eure Eminenz«, stieß er
hervor und hätte sich dabei fast einen Knoten in die Zunge gemacht. »Ich... wollte mit Caine
sprechen. Ich sagte mir, dass er vielleicht ein paar Tricks kennt - wenn wieder ein Blackcollar
landet, ich dachte, er wüsste vielleicht...«
»Du... bist... hierher... gekommen?«, wiederholte Taakh. Seine Hand ruhte auf dem Laser im
Holster, und die Finger hatten sich um den Griff der Waffe geschlossen.
»Sie können mir gar nicht gefolgt sein, Eure Eminenz«, beteuerte Haberdae mit zitternder Stimme
und versuchte verzweifelt, den Bück von dem im Holster steckenden Laser abzuwenden. »Das ist
unmöglich. Ich weiß doch, wie man Verfolger erkennt und abschüttelt...«
»Präfekt... Galway... hat... angeordnet... dass ... niemand... hierher... kommen... soll«, fiel
Taakh ihm ins Wort. »Wusstest... du... das... denn... nicht?«
Haberdae holte tief Luft. »Ja, Eure Eminenz, ich habe das gewusst«, sagte er plötzlich wieder mit
ruhiger Stimme. Es war die Ruhe eines Menschen, der wusste, dass sein Schicksal nicht einmal mehr
ansatzweise in seiner Hand lag. »Ich habe keine Entschuldigung dafür.«
Für eine Weile stand Taakh ihm nur stumm gegenüber, und die Hand umklammerte noch immer den
Laser. Galway schaute zu - er wagte es nicht, sich zu rühren, und traute sich auch kaum zu
atmen.
Und dann nahm Taakh ganz langsam die Hand von der Waffe. »Dein... Herz... ist... in... meiner...
Hand... Präfekt... Haberdae«, sagte er und streckte ihm die Hand mit der Handfläche nach oben
entgegen. »Dein... Leben... gehört... mir.«
Haberdae schauderte. »Ich verstehe, Eure Eminenz«, sagte er mit erstickter Stimme.
Galway verspürte einen Anflug von Mitleid.
Taakh hatte Haberdae soeben in allen Anklagepunkten zum Tode verurteilt.
Und obwohl die Vollstreckung des Urteils vorläufig ausgesetzt war, lebte der Präfekt von nun an
mit geliehener Zeit. Ab jetzt stand es in Taakhs Ermessen, jederzeit und an jedem Ort, und wegen
der geringsten Kleinigkeit, ob real oder imaginär, dieses Todesurteil zu vollstrecken.
Und dann würde Haberdae es wahrscheinlich noch nicht einmal kommen sehen.
Taakh richtete den Blick wieder auf Galway.
»Geht... es... dir... gut?«, fragte er.
»Den Umständen entsprechend gut, Eure Eminenz«, sagte Galway und gab sich einen Ruck. Wo Taakh in
dieser Stimmung war, war es vielleicht der völlig falsche Zeitpunkt, dieses bestimmte Thema
anzuschneiden. Doch wo die Gedanken des Ryq um Haberdaes Vergehen kreisten - und weil Galway
vergleichsweise sehr gut dastand, zumal es ihm gelungen war, rechtzeitig zur Basis zu gelangen
und wegen Lathes angedrohten Einbruchs ins Regierungszentrum Alarm zu schlagen -, war dies
andererseits vielleicht genau der richtige Zeitpunkt. Wie dem auch sei, er musste dieses
Risiko eingehen. »Auf jeden Fall geht es mir so gut, dass ich morgen in Khorstron sein werde,
wenn die Blackcollars angreifen.«
Zum ersten Mal, seit sie sich begegnet waren, schien der khassq tatsächlich erstaunt.
»Khorstron?... Es... gibt... keinen... Grund... weshalb... du... dort... sein... müsstest.«
»Ich habe jeden Grund, dort zu sein, Eure Eminenz«, sagte Galway mit fester Stimme. »Denn nur in
Khorstron habe ich alle internen Sensoren und Aufzeichnungsgeräte, die ich benötige, um den
Angriff der Blackcollars von Anfang bis Ende zu verfolgen.«
»Du... hast... doch... schon... die... Berichte... der... Spione... über... den... Plan.«
»Von denen wir aber wissen, dass sie unvollständig sind«, gab Galway zu bedenken. »Die geteilten
Übungen von heute Abend sind allein schon ein Beweis dafür, dass der Plan komplexer ist, als
Judas weiß. Zumal ein Schlachtplan im Verlauf des Gefechts zwangsläufig angepasst wird. Wir
brauchen also Beobachter am Schauplatz des Geschehens, um zu sehen, wie sie die unbekannte und
unerwartete

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