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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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Besonderes einfallen lassen.«
Judas schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber ich verstehe jetzt überhaupt nichts mehr«, knurrte
er. »Wenn wir die Sensoren am Zaun sowieso zerstören wollten, weshalb haben wir uns dann die Mühe
gemacht, die Sensoren an diesem einen Zaunpfahl nuklear zu verstrahlen? Sollten die Ryqril nur
ein wenig in die Irre geführt werden?«
»Das auch«, sagte Lathe. »Sie haben den Beschuss mit den Plutonium-Kügelchen inzwischen
vermutlich entdeckt und rechnen seitdem wahrscheinlich mit einer Infiltration aus genau dieser
Richtung. Also haben sie auch entsprechende Vorkehrungen getroffen.« Er deutete auf das Gebäude,
das allmählich von der Rauchwolke eingenebelt wurde. »Und was noch wichtiger ist, die
Zaunsensoren erkennen Sprengstoff und Brandbeschleuniger. Wir brauchten eine Lücke, durch die wir
ein paar spezielle Gimmicks einschleusen konnten.«
»Zum Beispiel?«
»Geduld«, sagte Spadafora. »Sobald Lathe uns grünes Licht gibt...« Lathe: los.
»Feuer«, sagte Lathe. Spadafora ließ das Geschoss von der Schleuder schnellen...
Und irgendwo in Richtung des Westtors ging der weiße Rauch in Flammen auf.
Judas hielt den Atem an. Spadafora feuerte erneut; und als eine zweite Stichflamme emporschoss,
wurde er sich bewusst, dass der Ursprung des Feuers an der Basis der zwei Wachbunker war. »Die
Überraschung ist euch wirklich gelungen«, sagte er mit belegter Stimme.
»Die Geschosse werden als Brand-Pellets bezeichnet«, sagte Lathe ihm. »Geliertes Kerosin in einer
dünnen, hoch entzündlichen Schale. Nachdem die Scharfschützen diesen Zaunpfahl zerstört hatten,
haben sie so viel von dem Zeug rübergeschossen, dass es am unteren Rand der Bunker eine
Aufschüttung bildete.«
»Und wenn die Schützen nun versuchen, ihre Laser aus den Schießscharten zu stecken, holen sie
sich eine heiße Nase ?«, mutmaßte Judas.
»So etwas in der Art«, sagte Lathe und griff wieder nach dem Pocher. Lathe: Flamme brennt. »Ob sie die Nasen aber herausstecken oder nicht, sie werden da drin auf jeden Fall
gegrillt.«
Verstanden, signalisierte Judas' Pocher. Alle Blackcollars sammeln sich bei Punkt
Eins.
»Und das alles habt ihr vor zwei Tagen arrangiert?«, fragte Judas.
»Die erste Zauber-Regel, mein Junge«, sagte Spadafora. »Wenn der Zauberer sagt und nun
passen Sie gut auf , dann ist der Trick schon unter Dach und Fach.«
»Genau«, pflichtete Lathe ihm bei, und Judas hörte die verhaltene Belustigung in seiner Stimme.
»Auf geht's, Caine. Und pass gut auf.«

Die konzentrierte Anspannung im Beobachtungsraum war einem kaum kontrollierten Chaos gewichen.
Taakh stiefelte hinter den Technikern auf und ab und bellte Befehle und Kommandos und
Anweisungen, während auf immer mehr Konsolen Warnlampen und Displays blinkten. »Was zum Teufel
geht da draußen vor?«, fragte Haberdae zähneknirschend.
»Ich weiß nicht«, sagte Galway und betrachtete die blinkenden orangefarbenen Lichter auf den
Statusanzeigen. »Es sieht fast so aus, als ob in einigen Wachbunkern Feuer ausgebrochen
sei.«
»Die... Blackcollars... schießen... in... die... Bunker... hinein«, sagte Taakh mit belegter
Stimme. »Sie ... wollen... die... Schützen... dort... zum... Schweigen... bringen.«
Er hatte den Satz kaum beendet, als plötzlich ein neues Paar orangefarbener Lichter - und zwar
viel größer als die anderen Anzeigen - zu beiden Seiten des Westtors blinkten. Taakh brüllte eine
knappe Frage, und eine ebenso knappe Antwort wurde zurückgebrüllt. »Sie... haben... Feuer...
unter... den... Wachbunkern... am... Westtor... gelegt«, stieß er hervor. »Sie... hatten...
aber... kein... Benzin... oder... andere... Sprengstoffe. Wie... haben... sie... das...
gemacht?«
»Ich weiß nicht«, sagte Galway. »Wir werden Judas fragen müssen, wenn das alles vorbei
ist.«
»Wieso... hat... er... uns... das... nicht... schon... früher... gesagt?«, wollte der khassq wissen.
»Das weiß ich auch nicht.« Galway musterte Taakhs Gesicht und hatte plötzlich eine Eingebung.
»Ihr habt es nie für möglich gehalten, dass sie hier eindringen könnten, nicht wahr, Eure
Eminenz?«
»Was... ich... glaube... ist... unwichtig«, sagte Taakh zähneknirschend. »Und... sie... werden... auch... nicht... in... dieses... taktische... Zentrum... eindringen.«
Trotz der Gefahr musste Galway lächeln. Das Ziel der Mission war plötzlich auf Kollisionskurs mit
Taakhs persönlichem Stolz gegangen, und der khassq war

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