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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie dann die Tür
geöffnet hatten, um den Rückzug anzutreten, hatte Mordecai seinen Schild quer auf den Boden
gelegt und die Tür blockiert.
Durch den Rauch vermochte er die halb geöffnete Tür zu sehen und den dahinter befindlichen
Bereitschaftsraum. Und es waren auch zwei Ryqril zu sehen, die hektisch an einem kleinen
Schaltkasten an der Wand gleich neben der Tür herumfummelten.
Spadafora ließ das Geschoss von der Schleuder schnellen, und die Aliens wichen zurück, als der
Schaltkasten funkensprühend explodierte.
»Ich habe die Elektrik lahmgelegt«, meldete Spadafora, steckte die Schleuder wieder in den Gürtel
und zog nun auch einen weichen Beutel hervor.
»Es wird aber noch ein Notstromaggregat geben«, wandte Judas ein und zog sich aus dem Feuer
zurück.
»Stimmt schon, aber das müssen sie erst einmal finden«, sagte Lathe, zog einen kleinen Zünder aus
dem Gürtel und schnipste die Kappe weg. »Und ich hoffe, dass wir bis dahin drin sind.
Spadafora?«
»Klar«, sagte Spadafora und trat vom Bunker zurück.
»Klar«, sagte Mordecai mit dem nunchaku in der Hand.
»Klar und Feuer«, sagte Lathe. Er wandte sich halb ab und betätigte den Zünder.
Es gab ein paar gedämpfte Explosionen, und die gesamte Vorderfront des Bunkers zerbröselte und
rutschte in die Flammen. Mordecai war durch die Bresche gesprungen, bevor die Wand noch ganz
eingestürzt war, flitzte durch den Bunker und schlüpfte durch die halb offene Tür in den
Bereitschaftsraum. Lathe war ihm dicht auf den Fersen und zog Judas halb mit.
Doch wie sich dann herausstellte, hätten sie es auch langsamer angehen lassen können. Als Judas
sich durch die Tür quetschte, war der Kampf schon vorbei.
»Teufel«, murmelte er und ließ den Blick über die fünf Ryqril schweifen, die verkrümmt auf dem
Boden des Bereitschaftsraums lagen. Mordecai, der mit dem nunchaku unterm Arm über ihnen
stand, atmete nicht einmal schwer.
»Kann man wohl sagen«, pflichtete Lathe ihm bei.
»Ist jemand entkommen?«
Mordecai schüttelte den Kopf. »Hört sich so an, als ob das Gros vor der Geheimkammer im Vorraum
auf uns wartet«, sagte er. »Sie hatten wohl damit gerechnet, dass wir durch die Vordertür
hereinkommen.«
»Wir sollten sie lieber von dort verjagen«, beschloss Lathe. »Ich will sie nicht im Rücken haben,
wenn wir den Vorstoß zum Kontrollraum unternehmen.«
Judas hatte das Gefühl, als ob man ihm die Brust zuschnürte. Galway, Haberdae und Taakh sollten
die Operation nämlich vom Kontrollraum aus beobachten. »Ich dachte, wir würden zum Hauptkern
gehen«, sagte er.
»Dort kommen wir noch früh genug hin«, versicherte Lathe ihm. »Aber alles der Reihe nach. Räumen
wir erst mal hinter uns auf.«

Hinter Galway öffnete sich die Tür. Er wirbelte herum und versteifte sich; aber es war nur
Haberdae. »Wo sind Sie denn gewesen?«, fragte er schroff, als die Tür sich wieder schloss. »Es
wurde irgendwo Alarm ausgelöst.«
»Ich weiß«, sagte Haberdae ruhig, schaute zu den stumm blinkenden Warnlampen auf und durchquerte
den Raum. »Dem Aufruhr im Westkorridor nach zu urteilen, würde ich sagen, dass Ihre Blackcollars
inzwischen ins Gebäude eingedrungen sind.«
Galway warf einen Blick auf die Anzeigen, von denen die meisten noch immer nur statisches
Rauschen abbildeten. »Haben Sie sie denn gesehen?«
»Ich bin zum Glück nicht aus dieser Richtung gekommen«, sagte Haberdae. Er beugte sich über einen
der Techniker, schob eine orangefarbene Sicherheitsabdeckung hoch und legte einen Schalter um.
»Ich war in der Nähe der Süd-Tür und habe mit Taakh gesprochen.«
»Und worüber?«, fragte Galway und quittierte Haberdaes Schalterbetätigung mit einem Stirnrunzeln.
»Was haben Sie da gemacht?«
»Wie schon gesagt, ich habe für unsere Sicherheit gesorgt«, sagte Haberdae. »Taakh und ich hatten
eine kurze Unterredung, während er seine Krieger mobilisierte, und wir kamen überein, dass es
ausreichen würde, wenn Lathe nur einen Weg ins Gebäude findet. Es muss gar nicht sein, dass er
noch weiter bis zum Kern vorstößt.«
Plötzlich verhärtete sich sein Gesicht. »Haben Sie wirklich geglaubt, Sie könnten bei dieser
Aktion Ruhm und Lorbeeren ernten?«, stieß er hervor. »Wie kommen Sie auf die Wahnsinnsidee, Sie
könnten eine Horde Blackcollars als Steigbügelhalter für Ihre Karriere benutzen?«
Galway verspürte eine plötzliche Beklemmung.
»Präfekt, was haben Sie getan!«, fragte er vorsichtig.
»Sie sind ein ganz kleines

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