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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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zum Kasino liefen, während Lathe und Mordecai in nördlicher Richtung
die Einkaufspassage anpeilen.« Er schnaubte leise. »Na, das trifft sich aber gut. So
können wir Shaw nämlich erwischen, ohne befürchten zu müssen, dass die Bäumchen-wechsle-dich -Geschichte durchsickert.«
»Das ist fast zu schön, um wahr zu sein«, wandte Galway ein. Einen hochrangigen Offizier
und den schlechtesten Kämpfer ihrer Gruppe auf eigene Faust loszuschicken? Das klang überhaupt
nicht nach Lathe.
»Ich nehme an dieser Stelle, was ich kriegen kann«, sagte Haberdae. »Einheiten Fünf bis Acht:
konzentrierte Aktion im Glücksrad-Spielkasino - Zugriffs-Formation. Einheiten Eins bis Vier: um
die Einkaufspassage in der Elften Straße die Stellung halten. In Bereitschaft bleiben, um die
Glücksrad-Einheiten zu unterstützen.«
»Sie sollten wenigstens zwei Einheiten hinter Lathe und Mordecai herschicken«, sagte Galway. »Die
werden vielleicht sonst Verdacht schöpfen, wenn wir sie vollständig ignorieren.«
Haberdae verzog das Gesicht. »Na gut. Einheit Eins: bis zur Passage vorrücken.« Er wandte sich
wieder an Galway. »Sie täten aber gut daran, nicht mit ihnen aneinanderzugeraten«, fügte er
sibyllinisch hinzu.
Galway schaute auf die Konsole. »Ich glaube irgendwie nicht, dass Sie sich darüber Gedanken
machen müssen.«
Judas und Shaw hatten den Vordereingang des Spielkasinos fast erreicht, als plötzlich die
Sicherheitsfahrzeuge erschienen. Sie bogen mit quietschenden Reifen um mehrere Ecken und rasten
mit blitzenden roten und blauen Lichtern auf den Parkplatz.
»Wie ich schon sagte, Haberdae liebt spektakuläre Auftritte«, sagte Shaw, beschleunigte den
Schritt und griff unter den Mantel. »Verschlusszustand herstellen.«
»Da werden wir doch auffallen wie ein bunter Hund«, wandte Judas ein und suchte verzweifelt nach
einem guten Grund, weshalb sie ihre Kampfhauben noch nicht überziehen sollten. Er hatte nun eine
ungefähre Vorstellung davon, was sich gerade ereignete, und wo Lathe und Mordecai außer Sicht
waren, wäre ein Überfall mit Paralyt-Pfeilen der einfachste Weg, Shaw von der Bildfläche
verschwinden zu lassen.
Leider wusste Shaw das auch. »Wollen Sie vielleicht einen Hagel Paralyt-Pfeile ins Gesicht
bekommen?«, fragte der Tactor und streifte sich die Kampfhaube über, sodass sie bündig mit dem
Flexarmorhemd abschloss. »Machen Sie hin .«
Judas schnitt eine Grimasse und zog sich seine Kapuze auch über. Nun denn. Wo die beste Waffe der
Sicherheit nun nutzlos war, würde er eben selbst nach einer Lücke suchen müssen, um Shaw außer
Gefecht zu setzen.
Er hatte sich die Haube gerade übergestreift und setzte sich die Brille auf die Augen, als ein
Schauer Paralyt-Pfeile aus den sich nähernden Fahrzeugen über ihm niederging; die kleinen Nadeln
blieben in der äußeren Lage der Bekleidung stecken und prallten an der Kampfhaube ab. Zwei
Passanten gerieten ebenfalls in die Ausläufer des Pfeilhagels und brachen lautlos auf dem Gehweg
zusammen. »Achten Sie auf den Mund«, sagte Shaw und versuchte gerade seine ungeschützte Haut mit
einer behandschuhten Hand abzudecken, als ein zweiter Hagel über ihnen niederging. Der Tactor
rannte am verblüfften Türsteher des Kasinos vorbei, stieß eine der zwei Nebentüren auf, die die
repräsentative mittlere Drehtür flankierten, und lief hinein.
Judas war zwei Schritte hinter ihm und schlüpfte im letzten Moment durch die sich schließende
Tür.
»Wohin?«, fragte er schwer atmend.
»Einen Moment«, sagte Shaw. Er wirbelte herum, sodass er Judas gegenüberstand...
Und zu seinem Entsetzen sah Judas, dass der andere einen shuriken in der Hand hatte. Er
hatte kaum noch die Zeit, zurückzuzucken, bevor Shaw den Arm anwinkelte und den Stern warf.
Aber er schlitzte nicht etwa Judas' Wange auf und zertrümmerte ihm den Kiefer, wie er es in
dieser Sekunde, die ihm wie eine Ewigkeit erschien, erwartet hätte. Stattdessen surrte der shuriken harmlos an seinem Ohr vorbei; und als er sich umdrehte und die Flugbahn
verfolgte, sah er, wie er sich in die Tür grub, durch die sie gerade gekommen waren. Der
Wurfstern bohrte sich durch die Türfüllung in den Rahmen und warf sie zu. Dem ersten Stern
folgten noch zwei weitere, die die Drehtür und die andere Nebentür auch noch verschlossen.
»Ich will es ihnen nicht allzu leicht machen«, sagte Shaw beiläufig. »Diese Richtung.«
Er holte einen weiteren shuriken heraus und lief in Richtung eines

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