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Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian

Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian

Titel: Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Bellen
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Ergänzungen.
     Das große Sammelwerk der lateinischen Inschriften ist das regional gegliederte › Corpus Inscriptionum Latinarum ‹ . Neu gefundene
     Inschriften werden Jahr für Jahr nach der gleichen regionalen Anordnung in der › Année épigraphique ‹ veröffentlicht. Nach
     diesen beiden Standardwerken ist auch in der obigen Darstellung zitiert, nur selten wurde ein anderes Publikationsorgan herangezogen.
     Neben den lateinischen spielen die griechischen Inschriften eine nicht unbedeutende Rolle, enthält doch z. B. der Tatenbericht
     des Perserkönigs Schapur eine griechische Version (vgl. oben S. 221f.)! Auch die wichtigen Edikte des Augustus von Cyrene
     sind in griechischer Sprache erhalten (oben S. 20). Im ganzen dominieren aber die lateinischen Inschriften. Viele Inschriften
     stammen von Monumenten und geben über sie Auskunft. Sie sind dann Teil der monumentalen Überreste , an denen die römische Kaiserzeit so reich ist. Diese materielle Hinterlassenschaft spricht aber auch aus sich selbst bzw.
     ist von den Archäologen zum Sprechen gebracht worden. An Ort und Stelle befindlich oder in Museen zusammengetragen, stellen
     die Monumente ein geradezu unerschöpfliches Reservoir für die Rekonstruktion einer Epoche dar, zu deren Signatur nicht nur
     das Weltreich, sondern auch die Weltkultur gehört. Der Historiker besitzt mit ihrer Integration in seine Darstellung die Möglichkeit,
     dieser eine Bildhaftigkeit zu verleihen, die mühelos den Effekt der Vergegenwärtigung erzielt, ohne den Geschichtsschreibung
     nicht auskommt. Bildhaftigkeit vermittelt auch die Heranziehung der Münzen . Die Kaiser haben alles getan, ihr Denken und Handeln durch Münzbilder und |301| Legenden der Öffentlichkeit nahezubringen. Und die Numismatiker sind ihnen auf diesem Weg gefolgt und haben die Typenfolge
     in ein System gebracht, mit dessen Hilfe die jeweils interessierende Münze leicht aufzufinden ist – und betrachtet werden
     kann. Am bequemsten zu handhaben ist das Sammelwerk › The Roman Imperial Coinage‹ (herausgegeben von Mattingly u. a.). Es
     wurde deshalb im obigen Text immer dann zitiert, wenn es darum ging, eine signifikante Münze hervorzuheben. Die Propagandafunktion
     der Münzen darf natürlich nicht von ihrer (wichtigeren) Funktion als Zahlungsmittel ablenken. Die Numismatik hat sorgfältig
     die Veränderung in Größe, Gewicht und Feingehalt registriert, so daß mit Hilfe dieser Daten die Entwicklung der Währung in die allgemeine Geschichte eingepaßt werden kann. Auf diese Weise läßt sich vor allem der Währungsverfall im 3. Jahrhundert
     verfolgen. Eine dritte Funktion erfüllen die Münzen als Fundobjekte, besonders als Schatzfunde. Vergrabungen größerer Münzmengen
     lassen eine Gefährdung des betreffenden Raumes erkennen und helfen so, Ereignisse auszumachen, die in der literarischen Überlieferung
     vielleicht gar nicht erwähnt werden. Aus diesen Hinweisen dürfte sich ergeben, daß das numismatische Material für die Geschichte
     der römischen Kaiserzeit starke Berücksichtigung verlangt. Als letzte Materialgruppe sollen hier die Papyri Erwähnung finden. Sie sind in ungeheurer Menge dem Sandboden Ägyptens entstiegen und in entsprechend zahlreichen Publikationen
     von den Papyrologen der Forschung zugänglich gemacht worden. Es gibt praktisch keinen Lebensbereich, über den nicht Papyri
     Auskunft geben. Sie betreffen zwar in der Hauptsache die Verhältnisse in Ägypten, so daß Verwaltung, Rechts- und Privatleben
     dieses Landes mit ihrer Hilfe bis in die letzten Ecken durchleuchtet werden können, aber sie geben darüber hinaus auch wichtige
     Auskünfte über allgemeine Probleme wie Besteuerungsgrundsätze, Minderheitenpolitik (Juden), Rechtsprinzipien, Durchführung
     des Götteropfers unter Decius
( libelli )
, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Papryri sind fester und wichtiger Bestandteil des Quellenmaterials der römischen
     Kaiserzeit.
    ***
    |302| Es erscheint angebracht, den im vorstehenden Überblick erwähnten Quellengruppen nähere Angaben (Übersetzungen, Einführungen,
     Bildmaterial u. a.) hinzuzufügen.
     
    Literarische Quellen
    in deutscher (ausnahmsweise englischer) Übersetzung:
    Aelius Aristides, Romrede (R. Klein), Darmstadt 1983.
    Aurelius Victor (K. Groß-Albenhausen/M. Fuhrmann), Zürich/ Düsseldorf 1997.
    Cassius Dio (O. Veh), 5 Bände, Zürich/München 1985   –   1987.
    Columella (W. Richter), 3 Bände, Düsseldorf 1981   –  

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