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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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werden.«
    Carsons nickte. »Sie hätten uns das alles gleich sagen sollen. Sie wurden ja nur auf Verdacht festgenommen. Lassen Sie uns nun bitte Ihre Personalien aufschreiben. Wie lautet Ihre Adresse in Riverview?«
    Der Mann antwortete, ohne einen Moment zu stocken: »Meine Adresse lautet Walnut Avenue 286. Meine Telefonnummer ist 6831. Mein Büro befindet sich im First National Bank Building.«
    »Was tun Sie beruflich?«
    »Ich überwache meine diversen Kapitalanlagen.«
    Carsons schob ihm einen Bogen Papier hin. »Bitte schreiben Sie hier Ihren Namenszug hin.«
    Charles Morton stand auf und verließ das Zimmer. Als er die Tür schon fast hinter sich geschlossen hatte, rief er durch den schmalen Spalt Carsons zu: »Tu mir den Gefallen, Tom, und behalte ihn noch fünfzehn Minuten bei dir.«
    Ehe Carsons etwas erwidern konnte, hatte Morton die Tür hinter sich geschlossen. Er lief den Korridor entlang steckte kurz seinen Kopf ins Pressezimmer und sah, daß Whiple vom Planet an seinem Schreibtisch saß. Morton lief weiter zur Telefonzelle. Als er die Tür hinter sich schloß, ging das Licht in der Zelle an. Morton schraubte die Birne locker, damit kein Licht hinausdrang. Durch das Glasdach der durchsichtigen Zelle drang genug Licht vom Flur, um die Münze einwerfen und die Nummer vom Blade wählen zu können.
    »Hallo, Roy«, sagte er dann leise, »dieser Fall John Smith ist ein Buch mit sieben Siegeln. Ich telefoniere von einer Zelle auf dem Flur. Whiple vom Planet sitzt im Pressezimmer. Er hat gerade die Routinemeldung von der Pressezentrale bekommen, und der Fall geht nun an den Planet als ganz gewöhnliche Sache - John Smith festgenommen wegen Verdacht auf Trunkenheit am Steuer. Aber der Mann heißt gar nicht John Smith. Er ist ein hohes Tier aus Riverview und heißt Cathay, C-A-T-H-A-Y, ja, richtig - Frank B. Cathay aus Riverview. Wohnt in der Walnut Avenue 286, ist von Beruf Bankier und kandidiert für einen hohen Posten in der Stadtverwaltung. Wahrscheinlich ist da drüben in Riverview ein ziemlich heftiger politischer Kampf im Gange, und die Meldung von seiner Festnahme ist sicherlich ein gefundenes Fressen für eine der dortigen Zeitungen. Ja, er wurde zusammen mit einem jungen Mädchen aufgegabelt. Er gibt zu, daß er die Kleine überhaupt nicht kennt und sie vorher nie gesehen hat.
    Sie sagt, sie heiße Mary Briggs und reise per Anhalter durch die Gegend. Ja, er hat eine Menge Geld und wird sich wohl freikaufen wollen. Tom Carsons führt die Ermittlungen. Er glaubt, der Mann habe hier in der Stadt Beziehungen, die er benutzen könne, falls er dies wolle. Dieser Cathay würde wohl ohne weiteres hundert Dollar blechen, um zu erreichen, daß die Sache niedergeschlagen wird. Carsons kann sie unter den Tisch fallen lassen, weil noch keine Anklage erhoben wurde. Cathay wurde von der Polizei vor allem deshalb mitgenommen, weil man Verdacht schöpfte, daß er mit Raubüberfällen auf Tankstellen etwas zu tun hat. Ich habe die Fakten genau geprüft... Ich hörte, wie er plötzlich seine Karten aufdeckte, um seine reine Weste zu bewahren... Er hatte eine Brieftasche bei sich und zeigte seine Mitgliedskarten von pikfeinen Klubs und seinen Führerschein. Carsons überprüft jetzt, ob seine Unterschrift auf diesen zwei Ausweisen stimmt, damit feststeht, daß es sich auch tatsächlich um diesen Mann handelt... Ihr könnt ja bei Mrs. Cathay in Riverview anrufen und sie um eine Stellungnahme bitten... Woher ich weiß, daß er sich freikaufen will...? Du lieber Himmel! Wieso weiß ich wohl, daß ich dieses Gespräch mit eigenem Geld bezahle? Wenn ihr wollt, daß er noch lange genug hierbleibt, um ein Foto von ihm machen zu können, müßt ihr Carsons unter Druck setzen, und zwar sofort!«
    Morton hängte auf, verließ die Zelle und wollte wieder zu dem Zimmer gehen, wo Carsons Frank B. Cathay verhörte. Er hatte aber kaum ein halbes Dutzend Schritte getan, als Whiple aus dem Pressezimmer stürzte und ihn mißtrauisch anstarrte.
    »Wo kommen Sie denn her?« fragte er.
    »Ach, ich habe mir nur die Beine ein bißchen vertreten«, antwortete Morton.
    Whiple wurde offensichtlich noch mißtrauischer. Er eilte zur Telefonzelle und schloß die Tür. Trotzdem ging das Licht nicht an. Morton hatte vergessen, die Birne wieder festzuschrauben. Whiple holte dies nach. Dann stürzte er ins Pressezimmer. Er riß den Telefonhörer hoch und rief der Sekretärin vom Planet zu: »Alle Maschinen anhalten! Morton vom Blade hat irgendeine

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