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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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sowie durch seine Lizenz als Privatdetektiv identifiziert. Ferner trug er einen mit der Maschine getippten Zettel bei sich, auf dem stand, daß die Polizei, falls man ihn tot auffinde, Miss Fay Bronson in Lockhaven unter der Nummer 2934 anrufen und nach Philip Lampson fragen solle, der mitunter auch unter dem Spitznamen »Cincinnati Red< auftauchen würde. Die Polizei rief Fay Bronson an. Sie wohnt in der Argyle Street 1924, Appartement 19b, und ist dreiundzwanzig Jahre alt. Sie sagte aus, daß Shillingby Ermittlungen gegen Lampson anstellte. Um was es sich dabei handelte, konnte sie nicht sagen. Shillingby habe ihr jedenfalls erklärt, er gehe fort, um Lampson zu beschatten. Da er mit der Möglichkeit rechnete, daß Lampson ihn entdecken und durchsuchen würde, ließ er von seiner Sekretärin besagten Zettel tippen. Die Sekretärin erklärte, der Zweck dieses Zettels sei gewesen, Lampson davon abzuhalten, daß er Shillingby niederschieße. Shillingby wollte in Lampson den Eindruck erwecken, daß seine Sekretärin Beweismaterial gegen ihn, Lampson bereithalte. Die Sekretärin sagte jedoch aus, daß dies nur ein Bluff gewesen sei. Es existiere überhaupt kein Beweismaterial. Das klingt immerhin seltsam. Shillingby hatte vermutlich irgend etwas vor. Möglicherweise wollte er mit Lampson reden und ihn bei dieser Gelegenheit auf besagte Erklärung stoßen lassen Der Passant Decker hat übrigens völlig den Kopf verloren. Er gab seine Beobachtungen bei der Polizei zu Protokoll, nannte seinen Namen und seine Adresse und versprach, als Zeuge jederzeit zur Verfügung zu stehen. Dann verschwand er spurlos. Vor wenigen Minuten erhielt die Polizei von Sidney Griff, dem Kriminologen, den telefonischen Hinweis, daß Decker ihn konsultiert habe. Er sagte, Decker befürchte, daß Lampsons Komplizen ihn ermorden würden, um ihn als Zeugen aus der Welt zu schaffen. Griff erklärte ferner, er werde dafür Sorge tragen, daß Decker notfalls jederzeit als Zeuge greifbar sei. Vorerst aber werde Decker nicht in Erscheinung treten. Diese Geschichte ist darum komisch, weil Deckers Aussage bei der Polizei nicht wertvoll genug erscheint, um ihn bei der Überführung Lampsons als besonders wichtige Hilfe betrachten zu können. Die Polizei ist deshalb der Meinung daß er irgend etwas weiß, was er nicht zu Protokoll gegeben hat, oder aber einen anderen plausiblen Grund zur Furcht besitzt. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn wir uns mit Griff in Verbindung setzten und versuchten, von ihm eine Stellungnahme zu erhalten. Übrigens werde ich aus dem Fall John Smith natürlich noch eine nette Story zusammenbrauen. Als Aufhänger benutze ich die junge Dame, die per Anhalter herumkutschierte, in ein Auto einstieg und kurz darauf in Haft geriet. Ich glaube, sie ist hübsch genug um ein Foto von ihr zu bringen. Zu dumm, daß wir nicht mehr genug Zeit haben, um einen Fotografen kommen zu lassen, damit er ein paar Aufnahmen schießt. Aber vielleicht können wir in einer späteren Ausgabe noch ein Bild von ihr bringen... John Smith ist sicher ein Deckname. Aber bevor man den Knaben wieder laufenläßt, werden die Beamten schon herausbekommen, wie er in Wirklichkeit heißt. Bis jetzt hat man ihm nichts nachweisen können. Die Beschreibung der Tankstellenräuber paßt auf ihn jedenfalls nicht. Man will ihn festhalten, bis von der Tankstelle jemand kommt, der vielleicht das Mädchen identifiziert. Smith hat zwar eine ziemliche Alkoholfahne, aber er ist nicht blau... Okay, ich werde mich jetzt um ein bißchen mehr Material für einen hübschen Artikel bemühen.... Und wenn ihr ein Foto haben wollt, schickt gleich einen Bildreporter her... Okay, ich rufe euch wieder an.«
    Morton hängte auf und steckte sich eine Zigarette an. Dann schlenderte er hinaus auf den düsteren, stickigen Korridor und stieß eine Tür auf, an der »Kriminaldezernat« stand.

2

    Tom Carsons vom Kriminaldezernat saß an seinem Schreibtisch und schlug die Zeit bis zum Eintreffen der Tankstellenwärter tot. Als Morton das Zimmer betrat, sah er auf und nickte ihm zu. Dann wandte er sich wieder dem großen, ziemlich beleibten Mann zu, der mit leicht vorgebeugten Schultern auf einer Holzbank saß und seine Augen nervös im Zimmer umherwandern ließ. Neben ihm saß ein Mädchen mit dunklen, aufmerksamen Augen, leuchtendrot geschminkten Lippen und braunem Haar. Morton streifte das Mädchen mit einem taxierenden Blick, wartete, bis sie ihm ins Gesicht schaute und lächelte ihr dann verstohlen

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